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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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der
Annahme, er sei Anstreicher, überlegte sie, welche Blumen zu seinem Geldbeutel
passen könnten. »Arbeiten Sie hier am Ort?«
    »Jetzt
schon. Ich bin längere Zeit weg gewesen. Schmeißen Sie den Laden allein?« Er
blickte sich um und versuchte sich vorzustellen, wie aufwändig es war, das Geschäft
in diesem gepflegten Zustand zu halten. »Oder hilft die Besitzerin mit?«
    »Im Moment
arbeite ich allein hier. Und ich bin die Besitzerin. «
    Er blickte
sie an und begann zu lachen. »Du liebe Güte, die habe ich mir aber anders
vorgestellt! Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen, Drusilla Whitcomb Banks.« Er
streckte ihr die Hand hin. »Ich bin Seth Quinn.«
    Seth Quinn.
Sie reichte ihm die Hand und revidierte ihre Einschätzung. Ihr wurde klar, dass
sie sein Gesicht nicht irgendwo in der Stadt gesehen hatte, sondern in einer
Zeitschrift. Und er war trotz der alten Jeans und des ausgebleichten T-Shirts
kein Anstreicher, sondern Künstler. Ein Sohn der Stadt, der ein gefeierter
Star in Europa geworden war.
    »Ich
bewundere Ihre Arbeit«, sagte sie.
    »Danke. Und
ich bewundere die Ihre. Und außerdem halte ich Sie wahrscheinlich gerade davon
ab. Aber ich werde Sie dafür entschädigen. Ich möchte ein paar Damen
beeindrucken, und dazu benötige ich Ihre Hilfe.«
    »Gleich
mehrere Damen?«
    »Ja. Drei,
genau gesagt, nein, vier«, korrigierte er sich, als ihm Aubrey einfiel.
    »Es wundert
mich, dass Sie überhaupt noch Zeit zum Malen finden, Mr Quinn.«
    »Nennen Sie
mich doch Seth. Ja, das ist wirklich nicht leicht.«
    »Das glaube
ich gern.« Manche Männer waren einfach unverbesserlich. »Schnittblumen,
Gestecke oder Topfpflanzen?«
    »Nun ...
Schnittblumen in einer hübschen Schachtel. Das ist romantischer, nicht wahr?«
Er dachte für einen Moment nach und entschied sich dann, zuerst Sybill einen
Besuch abzustatten. »Nummer eins ist kultiviert, elegant, intellektuell,
praktisch veranlagt und besitzt einen weichen Kern. Rosen, schätze ich.«
    »Rosen
wären nicht schlecht, auf diese Idee würde aber wohl jeder kommen.«
    Er blickte
Drusilla an. »Na schön, geben wir uns einmal unberechenbar.«
    »Einen
Moment. Ich habe etwas am Lager, das Ihnen gefallen dürfte.«
    Seth fand
bereits jetzt Gefallen an etwas in diesem Laden. Als Drusilla sich umdrehte
und auf die Tür hinter dem Ladentisch zuging, verspürte er einen Stich im
Herzen.
    Phillip
würde die klassische, klare Linie des pfirsichfarbenen Kostüms, das sie trug,
gutheißen, sinnierte er, während er durch den Laden spazierte. Ethan dagegen
würde sich fragen, wie er ihr bei der Arbeit zur Hand gehen könnte. Und Cam ...
nun ja, Cam würde einen einzigen langen Blick auf sie werfen und grinsen.
    Wahrscheinlich
hatte er etwas von allen dreien in sich.
    Drusilla
kam mit einem Arm voller exotischer Blumen mit wächsernen Blüten zurück, die
die Farbe von Auberginen hatten.
    »Zimmercallas«,
erklärte sie. »Elegant, schlicht, exklusiv und in dieser Farbe einfach
umwerfend.«
    »Sie haben
den Nagel auf den Kopf getroffen.«
    Sie stellte
die Blumen in eine kegelförmige Vase. »Die nächste Dame?«
    »Warmherzig,
auf wundervolle Art altmodisch.« Allein der Gedanke an Grace brachte ihn zum
Lächeln. »Kein komplizierter Charakter. Lieb, aber mit einem Rückgrat aus
Stahl.«
    »Tulpen«,
sagte Drusilla und ging auf eine Kühlvitrine zu. »In diesem zarten Rosa. Es ist
eine schlichte Blume, aber robuster als sie aussieht«, fügte sie hinzu, als sie
einen ganzen Strauß zu ihm herüberbrachte.
    »Bingo Sie
sind richtig gut.«
    »Ja, das
bin ich.« Seth Quinn zu bedienen begann ihr Spaß zu machen – nicht nur wegen
des Geschäfts, das sie dabei machte, sondern weil sie es als Spiel sah. Und
dies war schließlich der Grund, warum sie den Laden eröffnet hatte. »Nummer
drei?«
    Aubrey. Wie
sollte er Aubrey beschreiben? »Jung, frech, immer gut drauf. Hart im Nehmen und
absolut loyal.«
    »Warten
Sie.« Mit dem Bild vor Augen eilte Drusilla wieder nach hinten und kam mit
einigen Sonnenblumen zurück, deren Köpfe so groß waren wie Dessertteller.
    »Meine
Güte, die sind einfach perfekt. Sie sind in der richtigen Branche tätig,
Drusilla.«
    Das ist das
schönste Kompliment, das man mir machen kann, dachte sie. »Nun, es macht auch
keinen Sinn, in der falschen Branche zu arbeiten, finde ich. Und da Sie gerade
dabei sind, den Einkaufsrekord meiner Laufkundschaft zu brechen – nennen Sie
mich doch Dru.«
    »Sehr
gern.«
    »Und was
ist mit der vierten
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