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Noelles Demut

Noelles Demut

Titel: Noelles Demut
Autoren: Kat Marcuse
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so war er in sie eingedrungen, obwohl sie nicht feucht gewesen war. Der Geruch ihres frischen Blutes strömte ihr in die Nase.
    Tom schrie auf, spritzte seinen Samen in sie hinein und zog sich augenblicklich zurück. „Du Schlampe hast mich dreckig gemacht. Wie kannst du es wagen?“
    Teilnahmslos sah Noelle, wie er den langen Stock in der Hand hielt. Sein Blick hatte etwas Irres, und vielleicht war er das auch. Ja, nur ein Verrückter konnte einen anderen Menschen so quälen. Der Stock traf ihren Bauch und ihre Scham. Noelle wollte ihm die Genugtuung nicht geben, doch sie konnte den Schrei nicht zurückhalten. Erneut holte er aus.
    Nichts geschah!
    Überrascht öffnete Noelle die Augen. Da war der Fremde und hielt Toms Arm fest. Zärtlich sah er auf sie herab.
    „Noelle“, hörte sie ihn rufen.
    „Noelle, wach auf. Es ist nur ein Traum. Du bist in Sicherheit.“
    Schreiend wehrte sich Noelle gegen den festen Griff an ihren Schultern.
    „Noelle, ich bin es, Lydia.“
    Orientierungslos irrte Noelles Blick in dem fremden Zimmer umher. Nur langsam drang in ihr Bewusstsein, dass es die Hände ihrer Freundin waren, die sie hielten. Mitfühlend sahen die blauen Augen auf sie herab.
    „Rutsch mal ein Stück“, sagte Lydia und kuschelte sich unter die Decke. „Willst du darüber reden?“
    Noelle schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht einmal daran denken, aber mein Unterbewusstsein spielt nicht mit.“
    „Was hast du jetzt vor? Wie soll es weitergehen?“, fragte Lydia.
    „Er hatte verschlafen, weil in der Nacht der Strom ausgefallen war und deshalb der Wecker nicht ging“, begann Noelle mit dünner, zittriger Stimme zu erzählen.
    „Natürlich war ich schuld. Trotz der Verspätung hatte er Zeit, mich quer durch die Wohnung zu prügeln. Ich musste mich wehren, sonst wäre das mein Ende gewesen. Als er vor mir auf dem Boden lag, hatte ich nur einen Gedanken: Weg!
    Ich schmiss ein paar Sachen in die Tasche, nahm das versteckte Geld und bin raus. Du bist der einzige Mensch, bei dem ich mir sicher sein konnte, dass du ihn nicht anrufst. Also bin ich nach New York gefahren. Tom weiß nicht, wo du wohnst und wie ich ihn kenne, ist er zu faul, um mir nachzufahren. Und jetzt bin ich hier, und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“
    „Du erholst dich erst mal, und dann suchen wir dir einen Job. Vorher brauchst du aber noch ein paar Gramm mehr auf den Rippen, sonst brichst du zusammen.“
    Spielerisch zwickte Lydia Noelle in die Seite. Sie musste deutlich Noelles Hüftknochen gespürt haben, denn ihre nächsten Worte waren vorwurfsvoll. „Hat dich das Schwein auch noch hungern lassen? Du bist nur noch Haut und Knochen.“
    Nein. Noelle hatte unattraktiver für ihn werden wollen. Deshalb hatte sie aufgehört, regelmäßig zu essen. Als ihr klar wurde, dass Tom das überhaupt nicht interessierte, war es bereits zu spät gewesen. Sie behielt kaum noch was im Magen. Auch den Toast von heute Abend hatte Noelle wieder herausgebracht. Sie war am Ende ihrer Kräfte, nicht nur körperlich. Leise schluchzte sie auf. Lydia schloss sie sanft in ihre Arme, und Noelle weinte sich in den Schlaf.
     
    Damian saß am Schreibtisch im Büro des Clubs und sah Rechnungen durch, als das Telefon klingelte.
    „Kannst du rangehen?“
    Jesse trat an den Schreibtisch und nahm den Anruf entgegen. „Ja?“
    Er wunderte sich nicht, Simons Stimme zu hören. Er war bereits überfällig. Normalerweis hätte Simon vor Stunden begonnen zu spielen.
    „Cassy kommt in einer halben Stunde. Würdest du sie für mich vorbereiten? Nimm die Drei.“
    „Geht klar.“
    „Ich bin in zirka anderthalb Stunden da. Sie hat absolutes Redeverbot.“
    „Weiß sie schon über Lucian Bescheid?“
    „Weiß ich nicht. Wenn sie Isabella nicht angerufen hat …“
    „… wird sie nicht widerstehen können, mich nach ihm zu fragen“, beendete Jesse den Satz.
    „Darauf spekuliere ich.“
    Unabhängig voneinander hatten die beiden ungleichen Männer ein fieses Grinsen im Gesicht.
    „Und würdest du sie noch ein bisschen heiß machen?“
    „Wenn es sein muss“, entgegnete Jesse. Als schwuler Master vergnügte er sich eigentlich nicht mit Frauen, und Cassy war auch noch seine Freundin. Doch er wusste, dass Simon mit dieser Bitte etwas bezweckte.
    „Nicht mehr als zwei Orgasmen. Und halte dir heute Nacht eine Stunde frei. Es ist an der Zeit, dass du lernst, mit der Bullenpeitsche umzugehen.“
    Simon hatte aufgelegt, bevor Jesse antworten konnte. Sein
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