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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde
Autoren: Caitlin Kittredge
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auf den Holzbohlen der Anlegestelle verblutete, hätten Mac und die Rettungssanitäter keine andere Wahl, als hilflos zuzusehen, wie Seamus entkam.
    Nicht mit mir, du Schleimbeutel!
    Ohne zu zögern, ergriff ich eine Schere, die ich aus dem Augenwinkel in der Sanitätertasche neben mir gesehen hatte, schnellte nach vorn und rammte sie mit aller Kraft in den rechten Oberschenkel von Seamus, als der sich gerade auf mich stürzen wollte. Wie ein angeschlagener Boxer taumelte er zurück, während über meinem Kopf drei Donnerschläge die Luft zerrissen. Nicht mal einen Sekundenbruchteil später schossen drei Blutfontänen aus der Brust des Hexers, und er fiel rückwärts von der Anlegestelle ins Wasser.
    Als ich mich umsah, senkte Mac gerade den Lauf seiner Glock. „Eines Tages müssen Sie mir mal verraten, warum alle Welt ständig so verdammt sauer auf Sie ist, Luna!“

EPILOG
      
    Der Rettungsdienst brachte mich von der Siren Bay Bridge direkt ins Sharpsin Memorial, das ich einige Monate zuvor nach meiner kleinen Auseinandersetzung mit Alistar Duncan ja schon ausgiebig kennengelernt hatte. Im Vergleich zu den schweren inneren Verletzungen, die ich damals erlitten hatte, war ich diesmal mit einer Unterkühlung und einem gebrochenen Unterarmknochen relativ glimpflich davongekommen. Nachdem ich die Nacht allein in einem Dreibettzimmer verbracht hatte, schickte man mich am nächsten Morgen mit einem Armgips in Neonpink nach Hause, der nicht nur dem behandelnden Chirurgen Dr. Northgate ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte.
    Auf meinem Weg nach draußen blieb ich am Empfangstresen stehen, um die Entlassungspapiere zu unterschreiben. Ein paar der Schwestern malten gerade lustige Kommentare und Figuren auf den Gips, als mich jemand von hinten am Ellbogen packte. „Luna.“
    Der Geruch war unverwechselbar – immer wieder war er mir in meinen Albträumen in die Nase gekrochen. Ich wirbelte herum und stieß mit der flachen Hand gegen die Brust des Mannes, der mich so unwirsch gepackt hatte. „Wage es ja nicht, mich noch mal anzufassen!“, schrie ich Joshua ins Gesicht.
    „Beruhige dich, Luna!“, versuchte er mich mit erhobenen Händen zu beschwichtigen. „Du bist ja gleich auf hundertachtzig. Vielleicht solltest du mal einen Termin beim Seelenklempner machen.“
    „Ach ja? Und vielleicht solltest du jetzt machen, dass du schleunigst Land gewinnst, bevor ich deinen Schniedelwutz noch einmal mit einem Elektroschocker toaste, du kleines Stück Scheiße!“ Joshua schien sich über meine Aufregung zu amüsieren – zumindest vermittelte sein Grinsen diesen Eindruck. Nur mit Mühe konnte ich dem Verlangen widerstehen, ihm auf der Stelle meinen Gipsarm ins Gesicht zu rammen. „Ich möchte nur mit dir reden, Luna. In den letzten Tagen hast du nämlich mehr als einmal bewiesen, dass du würdig bist, ein Mitglied der Serpent Eyes zu sein. Also wollte ich dir vorschlagen, dich unserem Rudel anzuschließen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du für immer eine Insoli bleiben willst. Nicht in diesen Zeiten …“
    „Es ist mir scheißegal, was du dir vorstellen kannst!“, schnauzte ich ihn an und wandte mich wieder der Krankenschwester hinter dem Empfangstresen zu. „Vielen Dank für alles, Schwester! Ich gehe jetzt und besorge mir ein Taxi. Wenn dieser Schleimbeutel mir folgen sollte, dann rufen Sie bitte sofort den Sicherheitsdienst, ja?“
    Joshua schlich mir trotzdem nach. Als er aber merkte, dass ich nicht stehen bleiben und mit ihm reden würde, packte er meinen gesunden Arm und riss mich herum.
    „Bist du etwa taub? Nimm gefälligst deine Dreckspfoten weg!“, explodierte ich.
    „Verdammt noch mal! Jetzt hör langsam auf mit dem Theater, Luna!“, schnaubte er. „Anscheinend kapierst du nicht, worum es geht. Ich biete dir gerade die Möglichkeit an, ein normales Leben zu führen. Ein Leben, bei dem du dich nicht dauernd umschauen und auf der Hut sein musst. Es ist wahrscheinlich deine einzige Chance!“ Mit schmalen Augen versuchte er, mich zu dominieren. „Schließ dich unserem Rudel an, Luna“, raunte er, aber ich hielt seinem Blick stand.
    „Würde ich dann dir gehören?“, fragte ich.
    „Natürlich“, antwortete er feixend. „Ich bin der Rudelführer der Serpent Eyes in Nocturne. Alles, was ich berühre, gehört mir.“
    „Wenn das so ist“, erwiderte ich mit einem selbstbewussten Lächeln, „bin ich nicht an einer Mitgliedschaft in deinem Karnevalsverein interessiert.“
    „Ich könnte
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