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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde
Autoren: Caitlin Kittredge
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dich mit Gewalt nehmen“, drohte Joshua, und ich spürte, wie er mich mit seinem dominanten Blick in die Knie zu zwingen versuchte.
    „Nur zu, wenn du dich traust!“, forderte ich ihn mit gebleckten Zähnen heraus. Sprachlos wich er zurück und glotzte mich entgeistert an. Nachdem ein paar Sekunden vergangen waren, ohne dass er Anstalten machte, seine Drohung in die Tat umzusetzen, wusste ich, dass er mir nichts mehr anhaben konnte. Nach fünfzehn Jahren war ich endlich frei! Durch meinen Triumph ermutigt, drehte ich mich um und streckte den Arm aus, um ein Taxi heranzuwinken. Nur eine Sekunde später packte mich Joshua an der Schulter und riss mich erneut herum.
    „Denkst du wirklich, dass wir schon miteinander fertig sind? Noch mal wirst du mir nicht davonlaufen, du Schlampe!“
    Aus dem Augenwinkel sah ich ein Motorrad durch den dichten Verkehr heranpreschen. Wild hupend und fluchend bahnte sich der Fahrer seinen Weg und brachte seine Maschine in der Taxispur vor uns zum Stehen. „Wer ist diese Knalltüte?“, knurrte Dmitri und starrte uns durch seine Sonnenbrille an.
    „Was machst du denn hier?“, fragte ich verdutzt und bekam weiche Knie. Einzeln wäre ich sowohl mit Joshua als auch mit Dmitri fertig geworden, aber von einer Situation, in der beide gleichzeitig auf mich einredeten, fühlte ich mich hoffnungslos überfordert.
    „Deine Cousine hat mir erzählt, dass du im Krankenhaus liegst“, erklärte er. „Nach unserem Streit habe ich schon befürchtet, dass irgendetwas Schreckliches passieren würde. So läuft das ja meistens bei dir.“
    „Kumpel, falls du es nicht bemerkt hast, hier unterhalten sich gerade zwei Erwachsene“, fuhr Joshua ihn an. „Kratz die Kurve, klar?“
    „Halt die Klappe, Joshua“, schrie ich und entzog meine Schulter mit einem Ruck seinem Griff. „Ich werde nicht mit dir gehen, und deinen Serpent Eyes kannst du auch bestellen, dass ich auf ihr Rudel pfeife. Meinetwegen kannst du ihnen ruhig erzählen, dass ich eine zickige Schlampe bin, bei der es sich nicht der Mühe lohnt, sie ins Rudel zu holen. Dann erfahren sie wenigstens nicht, was für ein armseliger Waschlappen du in Wirklichkeit bist.“ Ich hob eine Augenbraue und warf einen hämischen Blick auf den Reißverschluss seiner Hose. „Eigentlich kannst du ja nichts dafür … ist eben schwierig, mit einem verkohlten Minischniedel ein Rudel zusammenzuhalten.“
    „Das ist Joshua?“, rief Dmitri erstaunt und stieg eilig von seiner Maschine. Seine Bewegungen wirkten etwas steif, sodass ich mir augenblicklich Sorgen machte, dass die Rudelältesten Wind von unserem Rendezvous bekommen und ihn mit einer Tracht Prügel bestraft hatten. Nachdem sich Dmitri in voller Größe vor Joshua aufgebaut hatte, nahm er seine Sonnenbrille ab und starrte ihm in die Augen. „Diese Flachzange hier ist also der heldenhafte Frauenverprügler, der dich gebissen hat …“
    „Hör mal, Kumpel, sie wollte es doch so“, verteidigte sich Joshua und warf mir einen anzüglichen Blick zu. „Anscheinend kanntest du unsere wilde Luna damals noch nicht. Sie war eine richtige kleine Nutte, und wenn ich dich so ansehe, hat sie sich kein bisschen verändert. Macht wohl immer noch für jeden die Beine breit, der ein Motorrad fährt und eine große Klappe hat, was?“
    Dmitri bleckte knurrend die Zähne und holte zum Schlag aus, aber ich stoppte ihn mit meinem gesunden Arm. „Lass gut sein. Ich mach das.“
    „Willst du mir jetzt erzählen, was für ein Arschloch ich bin, oder was soll das werden?“, giftete mich Joshua an. „Gib dir keine Mühe, Kleine, das weiß ich nämlich schon längst, und ehrlich gesagt, bin ich auch verdammt stolz drauf. Pass auf, ich mach dir einen Vorschlag zur Güte: Du gibst dich einfach weiter mit diesem abgehalfterten Rockerheini ab, und ich suche mir eine richtige Frau. Dann sind alle glücklich und jeder hat bekommen, was er verdient – ich eine anständige Frau und du …“, mit einer sarkastischen Verbeugung wies er auf Dmitri, „… du bekommst diese Witzfigur hier.“
    Im Lauf der Jahre hatte ich gelernt, die meisten Provokationen mit einem ironischen Kommentar beiseitezufegen und gelassen meiner Wege zu gehen – aber bei Joshua war das unmöglich.
    „So verführerisch dein Vorsehlag auch sein mag, Joshua, er ist nicht ganz das, was mir vorschwebt. Wie war s hiermit?“, antwortete ich und holte aus. Mit der ganzen Kraft einer Werwölfin hämmerte ich eine linke Gerade in sein Gesicht, die so heftig
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