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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe
Autoren: Caitlin Kittredge
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Beleidigung des Latinos prustete und hämisch grinste. Er war allerdings so sehr in Fahrt, dass er es mit seinem puterroten Gesicht sowieso nicht bemerkt hätte.
    Stattdessen packte er Pedro im Nacken, zerrte ihn aus dem Stuhl und stieß ihn mit dem Kopf voran gegen die Wand des Aufenthaltsraums.
    Pedro stöhnte kurz auf, sackte zusammen und rollte sich auf dem Linoleumboden zusammen. „Du denkst wohl wirklich, das wäre alles furchtbar witzig hier, was?“, schnauzte Bryson und holte zu einem Fußtritt aus.
    Ich beugte mich über Pedro und hielt meine Hand schützend über ihn. „Genug jetzt, Bryson.“
    Der starrte mich mit hochgezogenen Schultern zornig an und schien seinen Fuß, mit dem er ausgeholt hatte, nicht auf den Boden stellen zu wollen. Eigentlich hatte ich genug Zeit im Kickbox-Dojo verbracht, um mit einem mir körperlich überlegenen Gegner fertig zu werden. Aber Bryson war nicht nur groß, sondern auch bewaffnet und als Cop ganz gut trainiert. In dieser Situation brachten uns Worte sicherlich weiter als Roundhouse- Kicks.
    „Er hat es verdient“, fauchte mich Bryson an, als er merkte, dass ich mich nicht von der Stelle rührte.
    „Hör sofort auf damit, oder ich werde dem Jungen dabei helfen, eine Anzeige gegen dich aufzusetzen“, sagte ich zu Bryson. „Und du kannst dir sicher sein, dass ich Lieutenant McAllister sogar zu Hause anrufe, um sicherzugehen, dass er sie liest.“
    Nach einer weiteren langen Sekunde machte Bryson einen Schritt nach hinten und rückte seine Krawatte zurecht. Pedro stand auf und rannte davon wie der Teufel.
    Bryson stieß einen dramatischen Seufzer aus. „Verdammt, Wilder. Du kannst einem aber auch jeden Spaß verderben.“ Seine Augen wanderten über meine Brust nach unten, immer tiefer, und dann wieder hinauf. „Wenn du nicht so ein süßes Ding wärst, würde ich dir jetzt eine verpassen.“ Er fuhr mit seinem Arm um mich herum und gab mir einen Klaps auf den Hintern. „Bedank dich bei deinem schmucken Hinterteil, dass ich s nicht tue.“
    Einen Sekundenbruchteil später quiekte Bryson auf, als ich seinen Zeigefinger packte und ihn mit so viel Kraft nach hinten bog, dass ein bisschen mehr Druck ausgereicht hätte, um ihn zu brechen.
    „David, ich weiß, dass diese Unterhaltung längst überfällig war, und ich gebe auch zu, dass das ganz und gar meine Schuld ist. Bis vor ein paar Sekunden habe ich einfach nicht glauben können, dass du wirklich so ein gigantisches Arschloch bist. Aber offenbar habe ich mich geirrt. Deswegen hör jetzt gut zu, was ich dir zu sagen habe.“
    „Du brichst mir meinen Abzugsfinger!“, jaulte er.
    „Dann hättest du ihn besser nicht auf meinen Hintern legen sollen.“ Ich drückte noch etwas fester. „Es kümmert mich einen feuchten Dreck, was du über mich denkst. Aber um das ein für alle Mal klarzustellen: Ich denke, dass du ein inkompetenter, gewalttätiger Psychopath bist, der nichts bei der Polizei verloren hat.“ Irgendwo unterwegs zwischen dem ermordeten Mädchen und diesem Volltrottel Lockhart war mein Frust in blanke Wut umgeschlagen. Und tief in meinem Innern fühlte ich, wie sich diese Wut ihren Weg nach außen bahnte. Bryson war in Wirklichkeit nichts weiter als eine willkommene Zielscheibe – verdient hatte er es natürlich allemal.
    „Da wir uns jetzt so gut zu verstehen scheinen, David …“, presste ich zwischen den Zähnen hervor und genoss dabei seinen durch meinen Griff hervorgerufenen Schmerzensschrei, „kannst du dir deine Meinung über mich ganz tief in den Allerwertesten schieben – falls da überhaupt noch Platz neben deinem Kopf ist natürlich.“ Ich verdrehte seine Hand bis zur absoluten Grenze der Belastbarkeit und merkte, wie einfach es gewesen wäre, ihn ernsthaft zu verletzen. Wie einfach es gewesen wäre, mich über ihn zu beugen und seinen heißen Atem zu spüren, während ich ihm die Kehle rausriss. Meine Hand drückte seinen Finger weiter nach hinten, und auf einmal knackte es in seinem Gelenk, so laut, dass ich ihn etwas erschrocken losließ und einen kleinen Satz zurückmachte.
    Bryson starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an und hielt sich die Hand. Dann drehte er sich, ohne ein Wort zu sagen, um und rannte aus dem Aufenthaltsraum. Was für ein Baby!
    Kaum war er verschwunden, rannte ich zu meinem Auto.
    Verdammt! Es hatte mich noch nie so früh vor einem Vollmond erwischt wie jetzt – und auch noch nie so heftig. Dabei dauerte es noch volle sieben Tage. Ich fuhr über die Kette
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