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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss
Autoren: Carly Phillips
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schleuderte es von sich. Der schwarze Kummerbund flog gleich hinterher.
    Carly hatte kaum Zeit, seine Absicht zu ahnen, als er auch schon begann, sein Hemd aufzuknöpfen. »Moment, warte.«
    Grinsend fuhr Mike mit dem Striptease fort. »Du hast es doch so gewollt.«
    Sprachlos sah Carly zu, wie er das Hemd auszog und seine gebräunte Brust, die kräftigen Arme und den flachen Bauch enthüllte; und plötzlich wurde ihre Sehnsucht so groß, dass sie die Beherrschung verlor und körperlich reagierte. Ihr Magen zog sich beinahe schmerzhaft zusammen und machte ihr Mikes Nähe noch bewusster als zuvor – wenn das überhaupt möglich war.
    Nackt bis auf die schwarze Smokinghose stand er vor ihr, während sie sich alle Mühe gab, trotz ihres Herzrasens ruhig zu bleiben. »Und was jetzt?«, stieß sie hervor.
    Das respektlose Glitzern in seinen Augen, das sie eher golden als braun wirken ließ, faszinierte sie.
    »Ich will es gar nicht wissen«, murmelte sie.
    »Schließ die Augen.«
    In der Hoffnung, den unbekannten Gefühlen, die dieser Mann in ihr weckte, für eine Weile zu entkommen, gehorchte Carly. Doch ihre Fantasien ließen sich nicht stoppen. Das Bild seiner kraftvollen Erscheinung hatte sich ihr bereits unauslöschlich eingeprägt.
    Sie hörte das Rascheln von Kleidungsstücken, untermalt von ein paar saftigen Flüchen, dann redete er wieder mit ihr. »Mach deine hübschen Augen auf und sag mir, was du hiervon hältst.«
    Mikes neues Outfit widersprach allen Konventionen, jedes einzelne Teil an ihm verriet den Rebell. Die einreihige schwarze Smoking-Jacke hatte einen Schalkragen, statt des vorigen weißen Hemdes trug er nun ein kragenloses, das bis oben hin zugeknöpft war, und ein lavendelfarbener Kummerbund machte den Gegenentwurf zum typischen Anwaltlook, den sie gewöhnt war, komplett.
    »Ich habe dir ja gesagt, dass Lila meine Lieblingsfarbe ist«, sagte Mike grinsend. »Also, was meinst du?«
    Carly klappte den Mund auf, brachte aber kein Wort heraus. Bei den Gedanken, die ihr durch den Kopf schossen, war das vielleicht auch ganz gut so. Mike wirkte ein bisschen wild, ein bisschen sexy und insgesamt sehr attraktiv. Mehr fiel ihr dazu nicht ein.
    »Das Hemd sitzt schief«, brachte sie schließlich heraus. Sie ging zu Mike, stellte sich auf die Zehenspitzen und fasste ihn am Revers. Dann holte sie tief Luft, nur um festzustellen, dass sie schon wieder einen Fehler begangen hatte. Der verführerische Duft seines Rasierwassers, das sie erst seit kurzem kannte, stieg ihr in die Nase.
    Sie hatte von diesem Duft geträumt. Und von dem Mann, der ihn trug.
    »Carly.«
    Sie schaute auf und begegnete seinem Blick. Ein unmissverständliches Begehren hatte seine Augen dunkel werden lassen und den Goldton so sehr vertieft, dass sie sich magisch angezogen fühlte. Vor lauter Nervosität begannen ihre Hände zu zittern.
    Mike legte seine warme Hand um ihre Taille. Falls er die Absicht gehabt hatte, sie damit zu beruhigen, war das gründlich schiefgegangen, denn nun zitterte sie am ganzen Leib. Ein leises Stöhnen entschlüpfte ihr.
    Mike zog sie an sich heran. Obwohl ihre Körper sich nicht berührten, fühlte sie sich irgendwie mit ihm verbunden. Sein Griff um ihre Taille wurde fordernder und seine Erregung steckte sie an. Ihr wurde so heiß, als ob sein hartes Glied sich tatsächlich an sie gedrückt hätte. Die Sehnsucht nach Erfüllung – nach ihm – wurde beinahe unerträglich. Ohne es zu wollen, kam sie ihm mit den Hüften entgegen.
    »Langsam«, flüsterte er, zog sie aber gleichzeitig noch näher an sich.
    Von fern hörte Carly leises Glockengeläut. War es das, was sie immer gefürchtet hatte? Was sie mit tiefem Misstrauen betrachtete? Die Affäre ihres Vaters hatte so viele Leben zerstört. Sie hatte sehr früh gelernt, dass Liebesschwüren nicht zu trauen war und Leidenschaft nur ins Unglück führte. Doch in Mikes fester Umarmung schienen die Lehren, die sie aus dem Leben ihrer Eltern gezogen hatte, zu verblassen.
    »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, aber ein Mandant von der Westküste ist unerwartet vorbeigekommen.«
    »Peter.« Überrascht schnappte Carly nach Luft, riss sich von Mike los und drehte sich zu ihrem Verlobten um. »Ich habe nur … « Sie suchte nach einer Erklärung und entschied sich für die Wahrheit. »Das Hemd saß schief«, sagte sie mit einer Handbewegung zu Mike, während sie sich bemühte, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen.
    »Ich bin froh, dass ihr ohne mich angefangen
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