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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss
Autoren: Carly Phillips
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verwettet.
    Schließlich hatte er diese ausdrucksvollen braunen Augen schon mehr als einmal zum Funkeln gebracht; während er immer noch darauf wartete, es auch zwischen ihr und ihrem Verlobten funken zu sehen. Seinem Bruder, wie er sich hastig ermahnte. »Weiß«, murmelte er kopfschüttelnd.
    »Eigentlich war es nicht meine Entscheidung. Ich war mir nicht sicher. Peter wollte etwas Elegantes, meine Mutter etwas Klassisches, also haben wir … «
    »Einen Kompromiss geschlossen«, beendete Mike den Satz für sie. »Gut, dass du so lieb bist.«
    »Du redest, als wäre ich ein gut erzogenes Haustier. Suchst du vielleicht Ärger?«
    Ärger? Nein. Eher die schlummernde Sinnlichkeit, die sich hinter dem konservativen Äußeren verbarg. Da war er ganz sicher. »Natürlich nicht«, erwiderte Mike.
    »Sehr gut. Es ist nämlich so, dass ich mir vorher genau überlege, ob sich das Streiten auch lohnt.«
    »Das werde ich mir merken. Ich dachte nur … « Mike schüttelte den Kopf. »Ach, vergiss es. Das geht mich nichts an.«
    Argwöhnisch kniff Carly die Augen zusammen. War da schon wieder ein schwaches Funkeln? »Was?«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Hier geht es doch um deine Hochzeit, richtig?«
    »Was für eine Frage.«
    »Wirklich? Für jemanden, der so viele Hochzeitsratgeber und Brautfotos mit sich herumschleppt wie du, überlässt du einige ziemlich wichtige Entscheidungen anderen.« Mike legte seine warme Hand auf Carlys eiskalte Finger und sah ihr in die Augen, die unwillkürlich sehnsüchtig aufleuchteten.
    Dann strich er mit dem Daumen über ihren Ringfinger, um den großen Diamantring herum, der an ihrer zarten Hand so deplatziert wirkte. Während er versuchte, seinen verräterischen Körper zu kontrollieren, und ihm von all den widersprüchlichen Gefühlen der Kopf schwirrte, malte sein Daumen ein Muster auf die Stelle ihres Fingers, an dem ihr Ehering sitzen würde. »Denk mal darüber nach«, murmelte er.
    Mit einem Blick, der hätte töten können, entriss Carly ihm ihre Hand.
    »Miss Wexler?«, begrüßte sie einer der Verkäufer. Die Schülergruppe verschwand gerade durch die Tür und mit ihr das laute Gelächter und die übermütigen Rufe. »Tut mir leid, dass Sie warten mussten.«
    »Schon in Ordnung.« Offenbar dankbar für die Unterbrechung erhob sich Carly.
    »Wenn Sie und Ihr Verlobter jetzt anfangen möchten … « Mike blieb an der Wand stehen und sah Carly an.
    Sie fummelte an ihrem Pony herum, eine nervöse Geste, die er äußerst anziehend fand. Richtig süß. Beim Pokern hätte die Frau keine Chance, doch wenigstens wusste man immer, wie es in ihr aussah.
    »Das ist nicht mein Verlobter«, gestand sie schließlich.
    »Ich bin der zukünftige Schwager.« Mike brachte das Wort kaum über die Lippen, doch er zwang sich zu lächeln und schüttelte dem Verkäufer die Hand.
    »Sollen wir auf den Bräutigam warten?«
    »Nein. Wir können mit dem Trauzeugen anfangen. Peter wird sicher bald hier sein«, meinte Carly.
    Mike war klug genug, nichts dazu zu sagen, und zehn Minuten später stand er in einem schmucken Anzug vor einem mannshohen Spiegel. »Das Jackett ist zu eng«, sagte er, während er seine schlimme Schulter kreisen ließ, um das unbehagliche Gefühl zu lindern. Den Kommentar zu der Fliege wollte er sich für später aufheben.
    »Wir haben einen Schneider im Haus.« Mit einer Hand strich der Verkäufer über den Rücken des Jacketts.
    Carly schluckte schwer. Der Stoff spannte über Mikes breiten Schultern. Sie ballte die Hände zu Fäusten, doch auch das änderte nichts an dem Drang, ihn zu berühren – und dem seltsamen Ziehen in ihrem Bauch.
    Der Verkäufer redete weiter und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Smoking und den Schnitt. »Hier und da müsste etwas geändert werden, aber nichts Größeres. Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich bin gleich zurück.«
    Carly ging um Mike herum, begutachtete den knappen Sitz des Jacketts und versuchte, nicht an den muskulösen Körper in dem Anzug zu denken. »Der steht dir.«
    Mike zuckte nur die Achseln. »In Jeans und Arbeitsschuhen fühle ich mich wohler.«
    Jedenfalls sah er in beidem sehr sexy aus. »Ist angenehmer im Dschungel, was?«
    Carly trat zwei Schritte zurück. »Was würdest du ändern, wenn du es könntest?«
    »Zuerst würde das hier verschwinden.« Mike knüpfte die schwarze Fliege auf und warf sie auf den nächstbesten Stuhl. »Dann das.« Er streifte das konservative Jackett ab und
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