No Sex in the City
Männern auf ewig abgeschworen.«
»Okay«, sagte Louise. »Mal ganz hypothetisch. Wenn du nicht gerade etwas total Bescheuertes gesagt hättest . wenn du also zu wählen hättest, wen würdest du dann nehmen?«
Katie dachte nach. »Ich ... ich weiß nicht ... Iain hat mich wirklich sehr verletzt.«
Louise nickte.
»Ich hätte gedacht ... Ich meine, ich habe ihn wirklich gemocht. Aber dann hat er mich einfach im Regen stehen lassen, und Harry ... Harry war so ... Ich meine, er treibt mich wirklich ständig in den Wahnsinn, und er ist ein solcher Moralist, so schwierig.«
»Aha.«
»Aber ... aber da ist etwas ... Mir wäre nur ... Ich würde nur einfach gerne wissen, wie es wäre mit ihm. Falls du verstehst, was ich meine.«
Louise nickte. »Gott, ja.«
»Ich meine nicht nur, dass ich gerne mit ihm ins Bett gehen würde.«
»Obwohl du das schon wollen würdest.«
Katie sah verärgert aus. »Nun ja. Ich denk schon. Ja.«
»Also magst du ihn?«
»Ja, aber Iain mag ich auch. Und jetzt sagt er plötzlich, dass er . Nun, ich weiß eigentlich nicht genau, was er sagen wollte. Ich denke, ich sollte mit ihm sprechen.«
»Er ist nicht bei der Auktion aufgetaucht.«
»Vielleicht sollte ich ihn suchen.«
Als sie zum Festzelt zurückkamen, sah es dort ganz anders aus. Die Auktion war vorbei, alle Tische waren zur Seite gerückt worden, und in der Ecke spielte die Band. Überall waren Menschen, sie tranken, redeten und frischten Lippenstift auf. Schwaden von Parfüm und Rauch hingen in der Luft, der Lärm war ohrenbetäubend.
»Wahnsinn«, sagte Louise. »Ich denke, deine Party ist ein Erfolg.«
»Mmh«, sagte Katie.
Weder Iain noch Harry waren irgendwo in der Menge zu sehen. Dafür liefen umso mehr kichernde Frauen an ihnen vorbei und hielten ihre Toga untergehakt, glücklich und stolz. Mrs McClockerty sprach eindringlich auf Lachlan ein, behielt aber die Torte gut im Auge.
Katie lief orientierungslos durch die Menge und wusste gar nicht, nach wem sie suchte. Louise blieb ihr auf den Fersen. Plötzlich teilte sich die Menge wie das Rote Meer, und die Massen von Leuten um sie herum waren verschwunden. Sie sahen sich unruhig um, nur um festzustellen, dass die Bandmitglieder alle aufgestanden und spielbereit waren und der Bandleiter wütend herüberstarrte, weil sie mitten auf der leeren Tanzfläche standen. Um die Tanzfläche herum hatten sich wie siamesische Zwillingssoldaten die Paare in Reih und Glied aufgestellt.
»Nun beginnen wir mit einem Gay Gordons «, verkündete der Bandleiter. »Und eins ... zwei ... drei ... vier ...«
»Mist«, sagte Katie. »Den kann ich sogar, aber ich kann ja nicht alleine tanzen.«
»Schnell, wir müssen abhauen«, sagte Louise, hechtete zur Seite und kämpfte sich durch eine Gruppe hindurch, die schon mit den Tanzschritten begonnen hatte.
»Ah!«, sagten zwei Techniker, die auf der anderen Seite standen, wo sie nun herausgestolpert kamen.
»Hallo, ihr beiden! Kommt, tanzt mit uns, die anderen Frauen hier sind total durchgeknallt.«
»Sind sie nicht«, schalt Katie.
»Doch, sind sie!«, sagte der kleinere der beiden. »Sie haben mich gerade zu dritt festgehalten und ihre Hände unter meinen Kilt geschoben!«
»Na, so etwas sollte aber nicht passieren!«, sagte Katie missbilligend.
»Doch, doch, mir hat es gefallen. Aber auf der Tanzfläche wird es vielleicht ein bisschen schwieriger.«
Katie und Louise ließen sich also mitreißen, und der Klang von Dougies Akkordeon drang an ihre Ohren.
In gewisser Hinsicht, fand Katie, war Tanzen ja unglaublich gut, um den Kopf freizukriegen, und wie sich der ganze Saal wie eine einzige Person bewegte, hatte was. Andererseits hatte es aber auch etwas Verrücktes, so gegen hunderte von Rücken gepresst zu werden und gemeingefährlichen Stilettos auszuweichen. Die Musik wechselte, und plötzlich befand sie sich in einem völlig neuen Tanz, bei dem man seinen Partner ansah, dann eine seitliche Drehung machte, sich Richtung Wand bewegte, dagegenklatschte . Als sie zurückkam, war ihr Partner nicht mehr da, und sie stand vor einem der Landarbeiter, dessen Gesicht sie wiedererkannte.
»Was ist denn jetzt los?«, fragte sie.
»Travelling Dance, kapiert?«, sagte er, und darin schienen sich seine Erläuterungen schon zu erschöpfen. Er war sehr rot im Gesicht und fühlte sich offenbar rundum wohl, er wirbelte sie energisch im Walzertakt herum. »Jetzt wechseln ständig die Partner.«
Und das taten sie, mit jedem Schnörkel und jedem
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