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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City
Autoren: Unbekannter Autor
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des Wahnsinns.
    Katie starrte immer noch Iain an, als sie im Augenwinkel eine Gestalt herannahen sah, die offensichtlich nachschauen wollte, was den Krawall verursacht hatte. Es war Harry. Sobald er die beiden sah, wie sie vollkommen unbeteiligt im allgemeinen Chaos standen, pflanzte er sich vor ihnen auf.
    »Katie«, sagte er heiser. »Iain.«
    Er hatte gewusst, dass es so enden würde, dachte er. Iain würde sie bekommen. Vielleicht nicht für lange, aber diesmal war es irgendwie anders. Es sah zumindest so aus, wie sie so dastanden.
    »Harry«, sagte Katie. Ihrem Gesicht war nichts zu entnehmen. Die drei standen reglos da, während hinter ihnen die Hölle tobte.
    »Was, verdammt noch mal, ist denn hier los???«
    Wie durch ein Wunder zerschnitt eine unglaublich tiefe und fast unnatürlich laute Stimme den Raum. Und was noch erstaunlicher war, die Leute wurden still und schauten, wer da so brüllte.
    Ein großer, kräftig gebauter Mann in einem offensichtlich sehr teuren Anzug stand mitten auf der Tanzfläche und schien absolut außer sich. Seine buschigen Augenbrauen hingen über seine Augen hinab - und diese Augen waren von einem unglaublichen Grün, fiel Katie auf. Hinter ihm stand eine Gruppe Männer in ähnlichen Anzügen. Im Raum war es totenstill.
    »Vater«, sagte Iain schließlich.
    Alle Augen richteten sich auf die beiden Männer. Die Ähnlichkeit war frappierend, dachte Katie, als er näher kam. Dieselbe Größe, dasselbe braune Haar, obwohl Iains Vater das seine streng zurückgekämmt und sehr kurz trug, dieselben Augen. Sie musste unwillkürlich daran denken, wie Iain im Alter wohl aussehen würde, dann verdrängte sie den Gedanken schnell.
    Sie sah zu Harry hinüber. Er starrte Iains Vater mit einem Gesichtsausdruck an, den sie noch nie an ihm wahrgenommen hatte. Er wirkte wütend, zugleich aber auch verloren und hilflos. Sie fragte sich, ob Iains Vater früher einmal eine ehrfurchtgebietende Erscheinung für die beiden Jungen gewesen war.
    Iains Vater bedachte Iain mit einer Reihe gälischer Schimpfwörter, die Iain missmutig und mit hängendem Kopf über sich ergehen ließ. Dann wandte er sich um und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen.
    »Ich bin gekommen«, rief er, »um zu sehen, ob man mit euch hier reden kann. Und um zu erklären, wieso ein Golfplatz für diese verdammte Gegend nur von Vorteil sein kann.«
    Überall waren Buhs zu hören.
    »Ruhe bitte!«, polterte er. »Wie viele von Ihnen kommen aus Edinburgh oder Glasgow? Oder London? Sie alle behaupten, die Highlands zu lieben, aber das reicht Ihnen nicht, um hier hochzuziehen und sich am hiesigen Leben zu beteiligen und Ihre Familien mitzubringen.«
    Seine Stimme wurde leiser, als er merkte, dass man ihm zuhörte. »Die Bevölkerung schrumpft Jahr für Jahr. Denken Sie an sich selbst: Im Fernsehen um Frauen werben, was für eine Schande.«
    Ein allgemeines Murmeln war zu hören.
    »Ich versuche nur, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben, beziehungsweise sicherzustellen, dass unsere Stadt eine Gemeinschaft bleibt. Wir können es doch verflucht noch mal nicht zulassen, dass hier bald mehr Schafe leben als Menschen.«
    Katie beobachtete ihn. Er schien wirklich überzeugt von dem, was er da sagte. Und er schien etwas Richtiges zu treffen. Sie sah sich im Raum um. Die Leute ließen ihn ausreden. Manche nickten sogar zustimmend.
    Er blickte umher. Die Männer hinter ihm waren offensichtlich nicht begeistert von dem, was sie hier sahen.
    »Ich habe ein paar Investoren mitgebracht, um sich hier umzuschauen, aber ...«, er drehte sich zu den Männern hinter sich um. »Respektable Golffreunde wird man wohl kaum hier hochlocken können, wenn sie sich mit einem solchen Pöbel rumschlagen müssen. Also schätze ich, dass ihr gewonnen habt. Macht weiter, sauft und prügelt euch den Verstand aus der Birne. Ich hoffe, ihr seid zufrieden.«
    Ruhe kehrte ein. Katie und Harry sahen sich an, entgeistert und erfreut.
    Iains Vater drehte sich um und wollte gehen.
    »Mr Kinross«, rief Harry laut und deutlich. Iains Vater hielt inne und drehte sich wieder um. »Wollen Sie sagen, dass Sie wissen, was für uns alle das Beste ist?«
    Iains Vater musterte ihn. »Harry Barr? Nun ...«, sagte er, fast als spräche er zu sich selbst. »Gut gemacht. Und du hast ja auch immerhin einen richtigen Job abbekommen, nicht wie mein nutzloser Sohn da.«
    »Lass das, Vater«, sagte Iain und sah eher wie ein Teenager als wie ein erwachsener Mann aus.
    »Ich habe einen Job«,
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