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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)
Autoren: Horus W. Odenthal
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den Augen seines Vaters einen Hauch militärischer Knappheit mit. „Ich fordere Sie hierzu herzlich auf.“
    „Ich versichere Ihnen, wir kennen diese Berichte ziemlich gut. Auch in den von Ihnen angesprochenen Aspekten.“ Makuvans Stimme legte sich dämpfend auf die knisternde Stille. „Würden wir das nicht, dann säßen Sie nicht in diesem Raum, damit wir Sie über gewisse Dinge ins Wissen setzen.“
    Präfekt Makuvan maß ihn von seinem Schreibtisch aus mit geradem, ruhigem Blick. Ein paar weiße Haare seines Schnauzbartes und ein paar Stäubchen in der Luft vor ihm über dem polierten Holz der Tischplatte glitzerten im von außen einfallenden blassen Licht. „Die 16. Division soll zu einer tatsächlichen im Verband operierenden Einheit zusammengeführt werden.“
    „Das wird Vikar Genarion freuen aber eine Menge anderer Leute verärgern.“ Dies war für die Sechzehnte ein unverhoffter Schritt in die Normalität. Auric war verblüfft. Für die konservative Beamtenschaft musste es allerdings ein Schock sein. Es stellte einige als ehern angenommene Grundsätze der idirischen Armee – und der idirischen Staatsbürgerschaft – in Frage.
    Nun umspielte eindeutig die Spur eines Lächelns Makuvans Lippen. „Ersteres wird sich zeigen müssen. Letzteres ist gewiss.“
    Wird sich zeigen müssen?
    „Der Grad von letzterem hängt allerdings von ihrer Entscheidung ab.“
    Sich zeigen müssen?
    „Was sollte das mit mir zu tun haben, Präfekt?“
    „Die erste Aufgabe der reformierten Sechzehnten wird es sein, die Allianz suevarischer Stämme zu zerschlagen, die mit ihren räuberischen Übergriffen die Provinz Norgond terrorisieren. Diese Bedrohung für Norgond und die anderen Provinzen der mittelnaugarischen Exklave des idirischen Reiches soll beseitigt, die Nordwestgrenzen sollen gesichert werden und damit die strategische Position Idiriums in diesem Teil der Welt gefestigt.  
    Die Suevaren sind Valgaren. Wenn Sie unser Angebot annehmen werden, wird der neue General der reformierten 16. Division ebenfalls ein Valgare sein. Von seiner Geburt her. Vom offiziellen Status her ist er natürlich ein idirischer Bürger.“
    Der Boden sackte unter Auric weg, er saß auf seinem Lehnstuhl in der Leere, Makuvan hinter seinem Schreibtisch vor ihm, die Kutte zur Seite hin. Der Raum war sparsam und geschmackvoll möbliert. Die Worte gaben ihren Sinn preis. Die vage, schon einige Momente vorher in ihm pulsierende Ahnung war durch sie bestätigt.
    Alle Personen, alle Elemente in diesem Raum waren mit einem Mal unendlich weit voneinander entfernt.
    „Das wird böses Blut geben“, sagte Auric.
    Die Decke war wieder da, der Boden war wieder da. Er saß auf seinem Stuhl. Makuvan sah ihn amüsiert an. Dazu war er fähig. Es gehörte einiges dazu, um es auf den Stuhl des idirischen Präfekten des Heeres zu schaffen.
    „Natürlich wird das eine Menge böses Blut geben. Von Seiten der Konservativen, von Seiten der Fürsprecher eines reinen Beamtenoffiziersystems und Gegner der Heeresreform von ’83, von Seiten der Einbürgerungsgegner und so weiter und so fort. Von einer ganzen Menge von Gruppierungen und Parteien. Weil viele denken, dass reguläre idirische Militäreinheiten nur aus idirischen Bürgern bestehen sollten – Bürger in Rüstung als Garant der Sicherheit und so. Weil Sie jung sind. Weil plötzlich ein Barbar an der Spitze einer idirischen Militäreinheit stehen soll. Weil Sie nicht der Beamtenschaft entstammen. Weil …“
    „Ich will meinen eigenen Stab mitbringen. Leute, mit denen ich jahrelang erfolgreich zusammengearbeitet habe und denen ich vertraue, sollen in den entscheidenden Positionen sitzen.“
    „Und den alten Stab ersetzen? Das wird noch mehr böses Blut geben. Innerhalb der Miltärhierarchie.“
    Auric stutzte. „Warum ausgerechnet jetzt?“
    Makuvan zuckte die Schultern. „Was gäbe es für einen geeigneteren Zeitpunkt? Nachdem das Bündnis zwischen dem Roten Berenk und Eisenkrone zerschlagen wurde, ist den Separationsbestrebungen der Ostprovinzen die Kraft genommen.“ – Obwohl zu vermuten war, dass Eisenkrone und Vanwe im Verborgenen ihre Wunden leckten und neue Pläne schmiedeten. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte gewesen, dass die Eiserne Krone von Lysdocha von den Totgesagten zurückgekehrt war. Doch Auric schwieg und ließ Makuvan weiterreden. – „Die Kinphaurenallianz ist zerfallen und vom Erdboden verschwunden, Kvay-Nan ist wieder eine friedliche und gewöhnliche Provinz des
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