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Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Tag
schwimmen.
     
     
    Als er in seinem Bett liegt, kommen Mama und Papa noch einmal in sein Zimmer und decken ihn zu.
    „Schlaf gut, Nino“, sagen sie. „Und denk daran: Was man in der ersten Nacht in einem neuen Zuhause träumt, geht in Erfüllung.“
    Dann träume ich, dass ich nicht zur Schule muss, denkt Nino, als die Eltern das Licht in seinem Zimmer löschen.
    Die Tür lassen sie einen Spalt offen. Nino lauscht noch ein wenig auf die Geräusche: das leise Klappern des Geschirrs, als Papa die Spülmaschine einräumt, und das Rascheln von Zeitungspapier, während Mama Gläser aus einer Umzugskiste holt. Alles hört sich anders an als im alten Zuhause. Nino gähnt und dreht sich auf die Seite. Schnell fallen ihm die Augen zu, und gleich darauf schläft er ganz fest.

Eine Höhle für Nino
    Als Nino aufwacht, kann er sich an keinen Traum erinnern. Nach dem Frühstück bringt Mama ihn zur Schule, während Papa den Wohnzimmerschrank aufbaut. Der Schulweg ist nicht weit und eigentlich gefällt er Nino. Mama und er entdecken kleine Häuser mit schrägen Dächern, in deren Gärten Obstbäume stehen und Frühlingsblumen blühen. Hinter einem niedrigen Holzzaun rennt ein kleiner Hund schwanzwedelnd auf und ab. Auf einer Regentonne blinzelt eine grauweiß getigerte Katze in die Sonne. Aus vielen Häusern springen Kinder mit Schulmappen auf dem Rücken und schlagen dieselbe Richtung ein wie Mama und er.

    „Siehst du, die gehen alle
in deine Schule“, bemerkt Mama.
„Wenn du Freunde gefunden hast,
könnt ihr immer zusammen
hingehen.“
Bei dem Wort „Freunde“
sackt Ninos Magen
abwärts wie ein Fahrstuhl.

    Er senkt seinen Kopf und blickt nur noch auf seine Schuhe. Erst als sie endlich vor dem Schulgebäude stehen, sieht er zaghaft auf.
    „Sieh nur, Nino, was für eine nette kleine Schule“, sagt Mama. „So große Fenster mit bunten Scherenschnitten, und alles so schön hell! Ich bin sicher, du wirst dich hier wohlfühlen.“
    Sie treten durch den Haupteingang ins Gebäude und gehen einen hellgrün gestrichenen Flur entlang bis zu einem Büro. Eine ältere Frau mit einer Brille erhebt sich von ihrem Stuhl am Schreibtisch, kommt auf Nino und seine Mama zu und gibt ihnen die Hand.
    „Du bist sicher Nino“, sagt sie. „Ich bin Frau Märtens, die Schulsekretärin. Deine Lehrerin heißt Frau Hahn. Sie kommt gleich, um dich in deine Klasse zu begleiten. “
    Frau Hahn, das hört sich lustig an, denkt Nino.
    Da kommt schon eine weitere Frau und begrüßt zuerst Mama, dann ihn.

    „Hallo, Nino“, sagt sie.
„Ich bin Frau Hahn.
Ich freue mich, dass du da bist.
Komm mit, wir gehen gleich
zusammen in die Klasse.
Du kommst in meine 2a.
Die anderen Kinder
warten schon auf dich.“
     
     
    Nino ist froh, dass Mama ihn und Frau Hahn noch bis zur Klasse begleitet. Hinter der Tür hört er bereits viele Stimmen. Mama verabschiedet sich.
    Frau Hahn öffnet die Tür und schiebt ihn vor sich her in die Klasse. Die anderen Kinder hören auf zu reden und starren ihn an. Nino hat das Gefühl, immer kleiner zu werden.
    „Das ist also euer neuer Mitschüler Nino, von dem ich euch erzählt habe“, verkündet Frau Hahn nach der Begrüßung. „Er ist gestern erst in unseren Ort gezogen. Deshalb ist alles noch sehr neu für ihn. Seid also nett zu ihm! Lara, der Platz neben dir ist doch frei?“ Sie nickt einem dunkelhaarigen Mädchen in einem gelben Kleid zu. „Nino könnte neben dir sitzen, nicht wahr?“

    Lara strahlt und winkt Nino zu sich heran. Sie sitzt an einem Gruppentisch vorn vor der Tafel. Nino jedoch hat entdeckt, dass es ganz hinten noch einen Zweiertisch gibt, an dem niemand sitzt. Zaghaft zupft er die Lehrerin am Ärmel.

    „Ja, Nino, was ist?“,
fragt Frau Hahn leise.
„Ich möchte da hinten sitzen“,
flüstert Nino ihr ins Ohr.
Er zeigt auf den freien Tisch.
Frau Hahn macht große Augen.
„Aber da wärst du ja
ganz allein!“, ruft sie.
„Das will ich ja“, antwortet Nino.
     
     
    Die Lehrerin runzelt die Stirn.
    „Das finde ich aber schade“, sagt sie. „Die Kinder haben sich so auf dich gefreut! Außerdem gehört der Platz Ben. Er sitzt nur in dieser Stunde ausnahmsweise neben Marco, weil wir eine Partnerarbeit machen wollen. “
    Sie nickt einem Jungen mit kurzen blonden Haaren zu, der bestimmt einen halben Kopf größer ist als Nino. Ben sieht Nino grimmig an.
    Neben dem will ich auf keinen Fall sitzen, denkt Nino. Ich hätte gar nicht herkommen sollen.
    Frau Hahn lässt nicht locker: „Komm,
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