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Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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anderen gegen ihn.“
    Doch Nino erschrickt, als die Kinder am Ende der Stunde ihre Bilder zum Trocknen auf das Fensterbrett legen.

    „Ben hat gar nichts gemalt“, flüstert er Lara zu. „Er hat sein ganzes Blatt mit schwarzer Tusche verschmiert. Wenn Frau Hahn das sieht, ist Ben geliefert!“
    Aber Frau Hahn sieht Bens schwarzes Bild nicht. Er zerknüllt es und wirft es in den Papierkorb. Im nächsten Augenblick klingelt es zur kleinen Pause.

    „Schade, dass wir heute
keinen Sport haben“, seufzt Lara.
„Mit Chili wäre es
sicher lustig in der Turnhalle.“
„Das glaube ich auch“,
lacht Nino.
     
     
    Er verrät seiner neuen Freundin nicht, dass er Chili gern vor allem als Beschützer bei sich haben möchte. Man weiß nie, was für Gemeinheiten sich der schlecht gelaunte Ben einfallen lässt.
    Leider denkt der Drache nicht daran, aufzuwachen. Als Nino ihn im Lesebuch ganz sachte mit dem Zeigefinger berührt, dreht er sich nur um und schmatzt leise im Schlaf. Danach hebt und senkt sich Chilis runder Bauch wieder gleichmäßig.
    „Er ist immer noch viel zu müde“, bemerkt auch Lara. „Lassen wir ihn schlafen.“
    Aber Nino hört gar nicht richtig hin. Er hat etwas anderes gesehen: Ben zieht ein Heft aus seinem Ranzen, das Nino sofort erkennt. Es ist das gleiche Star-Wars-Klebealbum, für das auch er Sticker sammelt. Ben schlendert damit zu Marco, der seines ebenfalls hervorgeholt hat.

     
     
    Marco stellt eine Schachtel
auf seinen Tisch, in der er
bestimmt seine doppelten
Bilder aufbewahrt.
Vielleicht hat ja Marco
das Laserschwert,
das Nino noch fehlt?

Geht es auch ohne Chili?
    Nino hat es gewusst: Sobald er mit seinem Star Wars-Klebealbum zu Ben und Marco kommt, sagt Ben wieder „Tiefseetaucher“ zu ihm. Immer wieder blickt Nino zur Tür und hofft, dass sein unsichtbarer Drache ihm zu Hilfe eilt. Aber nichts geschieht.
    „Zeig mal deine Doppelten“, fordert Marco ihn auf. Nino zieht einen Stapel Klebebilder aus der Hosentasche. Auch Marco leert seine Schachtel.
    „Nummer 56 habe ich noch nicht“, ruft Marco. „Gibst du sie mir? Du bekommst dafür ein anderes Bild. Such dir eines aus!“
    Nino greift nach Marcos Stapel, doch Ben schlägt ihm die Bilder aus der Hand. Alle Sticker fallen zu Boden. Nino erstarrt: Mitten unter Marcos Doppelten entdeckt er das Laserschwert. Das einzige Bild, das Nino noch fehlt! Als er jedoch danach greifen will, klatscht Ben seine Hand auf das Bild.

    „Das nehme ich“, bestimmt er.
„Dann ist mein Album voll.“
„Nino hat es zuerst gesehen“,
meint Marco.
„Na und?“
Ben hat das Bild aufgehoben
und hält es fest.
Chili, denkt Nino, Chili, komm
und hilf mir!
Aber der Drache kommt nicht.
     
     
    Dafür baut sich Lara vor Ben auf. Ihre Hände hat sie in die Seiten gestemmt.
    „Warum spielst du eigentlich die ganze Zeit beleidigte Leberwurst?“, will sie wissen. „Was hat Nino dir getan?“
    „Das möchte ich auch gern wissen“, fügt Marco hinzu. Auch andere Kinder sind durch den Tumult aufmerksam geworden und schauen hinüber.
    „Geht euch nichts an“, sagt Ben und blickt zu Boden. „Doch!“ Lara stampft mit dem Fuß auf. „Ich nerve dich jetzt so lange, bis du mir sagst, was du gegen Nino hast.“

    „Sag es ihr“, rät Murat. „Die nervt ja jetzt schon wie eine Stechmücke.“
    Ben schnauft und schiebt den Aufkleber mit dem Laserschwert von einer Hand in die andere.
    „Das ist … Nino … na ja, es ist wegen Chili. Der Drache. “
     
     
    „Was hast du gegen den Drachen?“,
fragt Lara. „Die meiste Zeit ist er
unsichtbar. Er kann nicht mal
Feuer spucken und tut dir nichts!“
„Ich weiß“, gibt Ben zu.
„Aber ihr findet ihn alle so toll.
Und Nino auch. Seit er da ist,
dreht sich alles nur um ihn.“

    „Sein Drache ist eben etwas Besonderes“, erwidert Lara.
    „Aber ich habe auch einen unsichtbaren Freund“, sagt Ben. „Nur meiner ist nicht so aufregend wie Chili und flattert nicht in der Schule herum. Deshalb achtet keiner mehr auf mich und auf ihn.“
    „DU hast einen unsichtbaren Freund?“ Nino staunt so sehr, dass er seine Angst vor Ben vergisst. „Warum hast du das nicht längst erzählt?“
    „Zeig ihn uns“, bettelt Lara.
    „Bitte, Ben“, flehen auch Pia und Hannah. „Ihr findet ihn sowieso doof“, vermutet Ben. „Meiner ist ja nur aufgemalt.“
    „Aufgemalt?“ Nino blickt sich um. „Wo denn?“
    „Hier.“ Ben öffnet seine Hand, die er bis jetzt zur Faust geballt hatte. Der Sticker mit dem Laserschwert
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