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Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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sich die Kinder aus Herrn Stolzes Klasse und ebenso die von Frau Kugel, die bei dem Tumult auch nicht mehr lernen können und auf den Flur gestürmt sind.

    Nur Nino und seine Klassenkameraden sind still. Lara zupft Nino am Ärmel.
    „Du musst es jetzt sagen, Nino“, flüstert sie ihm zu. „Sonst geht alles drunter und drüber!“
    Nino nickt und gibt Frau Hahn mit der Hand ein Zeichen. Zum Glück versteht sie sofort, dass Nino etwas Wichtiges sagen möchte, und sorgt für Ruhe. Nino zittert ein wenig. Vor so vielen Kindern und drei Erwachsenen redet er sonst nie. Aber er weiß, dass er da jetzt durch muss.
    „Das, was in den Klassen passiert ist, war kein Spuk“, erklärt er und erzählt nun allen von Chili. „Mein Drache kann sich gern zeigen“, beendet er seine Geschichte. „Dann seht ihr, wie lustig er ist.“
     
     
    Nino klatscht in die Hände
und Chili steht groß, grün
und fröhlich lachend vor ihnen.
Er nimmt ein Blatt Papier
vom Lehrertisch, faltet einen Fächer
und fächelt Frau Hahn und
Herrn Stolze Luft zu.

    „Hitzefrei im April, weil der Drache das so will!“, singt er dabei.
    Die Kinder lachen, teils aus Erleichterung, weil es doch nicht spukt, teils weil sie den Drachen so lustig finden. Auch Herr Stolze lacht und schüttelt immer wieder den Kopf. Er sagt aber gleich, für Hitzefrei sei es heute nun wirklich nicht warm genug bei knapp dreizehn Grad draußen.
    „Schön, dass Chili dir geholfen hat, Nino“, bemerkt Frau Hahn schließlich. „Deine Schüchternheit hast du prima überwunden. Aber jetzt schick deinen Drachen bitte wieder ins Lesebuch zurück. Sonst lernen drei Klassen heute überhaupt nichts mehr!“
    Nino kichert leise. Dann klatscht er erneut in die Hände. Und sein Drache verschwindet wieder im Lesebuch.

Und Ben?
    Chili ist von all den Aufregungen und dem lustigen Schultag so müde, dass er sich in Ninos Lesebuch gemütlich zusammenrollt und einschläft. Amüsiert bemerkt Nino, dass er kurz darauf zu schnarchen beginnt. Inzwischen sitzen fast alle Kinder wieder auf ihren Plätzen, doch es dauert einige Zeit, bis wieder Ruhe einkehrt. Lara und ihre Freundin Lisa tuscheln leise miteinander. Ben läuft im Klassenraum herum. Vorhin hat er Nino noch zugezwinkert, jetzt blickt er wieder grimmig drein. Als er an Ninos Platz vorbeikommt, versetzt er ihm einen kleinen Schubs gegen die Schulter.
    „Nino gibt an mit seinem unsichtbaren Drachen“, mault er. „Dabei sind das alles nur Tricks. Mit meinem Zauberkasten kann ich so was auch.“

    „Dann bring den Kasten doch morgen mit und beweise es“, wirft Lara ein.
    „Keine Lust.“ Ben wirft mit einem Papierflieger nach ihr. „Nino ist blöd. In der Pause verkloppe ich den.“ „Das will ich nicht gehört haben, Ben“, mahnt Frau Hahn.
    Nino ist drauf und dran, sich wieder unter den Tisch zu verkrümeln.
    „Du brauchst nicht unter den Tisch kriechen, Nino!“, rufen fast alle Kinder. „Du gehörst zu uns, auch wenn Chili nicht bei dir ist!“
    „Da haben deine Klassenkameraden recht“, sagt die Lehrerin.
     
     
    „Wir mögen dich, Nino“, sagt Marco.
„Du bist unser Freund!“
„Wir sind deine Freunde“,
ruft Lara.
„Nino, Nino!“, jubeln die Kinder
im Chor. Nino strahlt.
Dennoch zögert er.
Ein wenig Angst vor Ben
hat er immer noch.

     
     
    Der sitzt mit wütendem Gesicht auf seinem Stuhl, die Hände in den Hosentaschen zu Fäusten geballt. Also bleibt Nino auf seinem Stuhl sitzen. Frau Hahn schickt Lara auf den Platz neben ihn. Dann beginnt der Unterricht. In dieser Stunde steht Kunst auf dem Plan. Frau Hahn lässt ihre Schüler mit Wasserfarben malen, was sie möchten.
    „Ich wette, du malst Chili“, sagt Lara zu Nino.
    Sie fängt an, ebenfalls einen Drachen zu malen. Ihrer wird rosa und kann Ballett tanzen. Nino malt Chili, wie er gerade über den Schulhof fliegt. Sein Bild ist fast fertig, als Ben an ihm vorbeischlendert. Er bleibt stehen und betrachtet den gemalten Chili.
     
     
    „Ein Drache, der nicht
Feuer spucken kann,
ist blöd“, sagt er.
„Ist er nicht“,
widerspricht Nino. „Chili ist
ein friedlicher Drache.
Er will nur Späße machen
und anderen helfen.“

    „Langweilig“, findet Ben und setzt sich wieder auf seinen Platz.
    „Hör nicht auf Ben“, sagt Lara zu Nino. „Er hat nur schlechte Laune.“
    „Aber was ist, wenn er mich verhaut?“, flüstert Nino zurück.
    „Das glaube ich nicht.“ Lara malt ihrem Mädchendrachen einen Blumenstrauß in die Hand. „Dann wären ja alle
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