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Niki de Saint Phalle - Die Lebensgeschichte (optimiert für Tablet-Computer)

Niki de Saint Phalle - Die Lebensgeschichte (optimiert für Tablet-Computer)

Titel: Niki de Saint Phalle - Die Lebensgeschichte (optimiert für Tablet-Computer)
Autoren: Bettina Schuemann
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in Schutz. Und sie erzählt mir jetzt, warum: Sie hat damals, 1953, den Brief gelesen, den der Psychiater an meinen Vater geschrieben hat. Seitdem weiß sie alles!
    Mutter, warum habe ich nicht früher das Gespräch mit dir gesucht?

    Am Ende ihrer Kräfte
    Nachdem der Film fertig ist, ist auch Niki am Ende. Es kommt aber auch gerade jetzt so viel zusammen. Nicht nur, dass der Film sie gezwungen hat, sich noch einmal mit ihren seelischen Verletzungen zu konfrontieren. Es erreicht sie auch die Nachricht, dass ihr Sohn Philip krank und ihre Lieblingsschwester Elizabeth gestorben ist. Zu allem Überfluss bekommen Micheline und Jean jetzt auch noch ein Kind und sind miteinander beschäftigt.
    Â»Ich verbiete dir zu sterben!«
    Als Niki dann allerdings mit einer vereiterten Lunge vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht wird und danach zehn Tage lang zwischen Leben und Tod schwebt, ist Jean da.
    Â»Du wirst mich nicht sitzenlassen. Ich verbiete dir zu sterben!«, brüllt er sie verzweifelt an.
    Niki schafft es noch einmal, dem Tod von der Schippe zu springen.
    Danach fährt sie zur Erholung in die Berge ins Schweizer Engadin. Rico kommt jetzt häufig, und auch ihre Freundin, die Künstlerin Marina Karella, kümmert sich um sie. Durch ein Spezialtraining bringt Niki es tatsächlich fertig, wieder ganze Bergspaziergänge machen zu können. Dabei verliebt sie sich in die Natur und ihre Einsamkeit. Ganz besonders mag sie einen Gletscher – so sehr, dass sie bereits plant, mit ihm zu verschmelzen … Eine weitere Lungenentzündung bringt sie jedoch ins Krankenhaus und bewahrt sie vor dem geplanten Selbstmord auf dem ewigen Eis.
    Träume
    Marina wacht bei Niki im Krankenhaus. Seit drei Tagen schon spricht sie kein Wort. Kann sie auch gar nicht, denn sie ist gerade mit ihrer magischen Box beschäftigt. Die hat angefangen, heftig zu rumpeln.

    Â 
    Bild 10
    Selbst Monster wirken bei Niki nicht Furcht einflößend, sondern freundlich und fröhlich!
    Â»Sei still, und lass mich in Ruhe«, mault Niki sie unwirsch an und dreht sich auf die Seite. »Lass mich schlafen.«
    Â»Nein«, sagt die Box, »das tue ich nicht.«
    Â»Ich bin so müde.«
    Â»Hast du denn deinen Traum ganz vergessen?«
    Â»Welchen Traum?«
    Â»â€ºWelchen Traum‹, fragst du so blöd? Ich fasse es nicht! Deinen SKULPTURENGARTEN meine ich natürlich!«
    Da schlägt Niki die Augen auf und erzählt Marina das Unglaubliche: Als Niki im Engadin war, hat sie zufällig ihre alte Freundin Marella Caracciolo wiedergetroffen, und die kennt ein Grundstück in der Toskana, das perfekt für ihren Skulpturengarten wäre!
    Â»Wie konnte ich das vergessen und immer nur an den Gletscher denken … ?«, fragt sie dann leise.

Verwirklichung eines Lebenstraums
    Niki hat jetzt wieder ein Ziel, für das es sich lohnt, erneut zu Kräften zu kommen.
    S ie will zurück in die Berge gehen und dort sofort mit Studien über Götter-Legenden beginnen; denn ihr Garten soll ein mythologischer Skulpturengarten werden. Das ist ihr Thema im Jahr 1975.
    Marina schickt Niki den jungen Dichter Constantin Mulgrave mit – zur Unterstützung bei ihren Studien und als Gesellschaft. Dabei verlieben sich die beiden ineinander. Auch das gibt Niki neue Lebenskraft.
    Zwei Jahre später ist es dann soweit. Niki klemmt ihr Modell unter den Arm und fährt in die Toskana. Sie muss jetzt Marellas Brüder, denen das Grundstück gehört, von ihrem Projekt überzeugen und – sie bekommt den Zuschlag!
    Zwei weitere Jahre später, 1979, rückt Jean mitsamt dem »All Swiss Star Team« an und beginnt in bewährter Manier mit dem Verlegen der Fundamente und den Schweißarbeiten.
    Das liebe Geld
    Dabei kann Niki im Moment nicht viel tun. Deshalb nutzt sie die Zeit, sich um die Finanzierung zu kümmern. Um künstlerisch frei
zu sein, hat sie nämlich beschlossen, alles aus eigener Tasche zu bezahlen. Es wird viel, sehr viel Geld sein, das sie braucht.
    Dafür lässt sie sich einiges einfallen. Schon vor acht Jahren hat sie erfolgreich damit begonnen, Schmuck zu entwerfen, der in limitierter Auflage teuer verkauft wird. Nun produziert sie noch farbige Möbel dazu sowie Lampen und Spiegel, später Vasen. Für die Firma Stuyvesant bemalt sie ein Flugzeug, das auf Werbeflug über den Atlantik geschickt wird. Der absolute Verkaufsrenner aber
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