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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand
Autoren: Simon R. Green
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gesegnetem Holz mit dem Silberknauf.
    „Was, wenn nicht, hä? Was wirst du dann tun?“
    „Dann werde ich so viele von euch umbringen, wie ich muss, um an euch vorbeizukommen“, sagte der Wanderer, und seine Stimme war so ruhig, als rede er über das Wetter. „Ich wandle auf geraden Pfaden, um an den Ort zu kommen, an dem ich sein muss, um zu tun, was ich tun muss. Gottes Wille in die sündhafte Welt zu tragen.“
    „Dies hier ist nicht sein Wille“, rief ich aus der Sicherheit von ganz hinten in der Menge nach vorn. „Es ist deiner.“
    „Ah, hallo John“, meinte er hocherfreut. Ja, er winkte mir sogar zu. „Ich habe mich schon gefragt, was aus dir geworden ist. Aber du liegst leider völlig falsch, weißt du? Wenn ich diese Seite von mir annehme, sind sein Wille und der meine ein und derselbe. Die Unschuldigen zu schützen und die Schuldigen zu strafen.“
    „Würden Sie uns wirklich töten?“, fragte Janitscharen-Jane kalt und gemessen. „All diese guten Menschen?“
    „Wenn sie sich gegen mich stellen“, meinte der Wanderer, und seine Stimme war ein Ausbund an Vernunft und Geduld, „dann stellen sie sich gegen Gottes Willen. Was per Definition bedeutet, es handelt sich nicht länger um gute Menschen. Es liegt an euch, was als Nächstes geschieht. Ich will die Autoritäten.“
    „Nun, die kannst du aber nicht haben!“, keifte Augusta. „Ich habe in meinem gesamten Leben noch nie so große Arroganz erlebt, und jetzt scher dich fort, oder ich stecke dir diesen Stock am einen Ende rein, bis er am anderen wieder rauskommt!“
    Der Wanderer seufzte. „Es gibt immer …“
    Augusta Mond brüllte vor Wut und zimmerte mit ihrem Stock auf ihn ein. Doch der Stock, der über die Jahre hinweg so vielen Ungeheuern zum Verhängnis geworden war, blieb krachend wenige Zentimeter vor dem Kopf des Wanderers in der Luft hängen und zerbrach in zwei Hälften, als er auf eine unerschütterliche Kraft prallte. Der Wanderer sah sie traurig an und schlug sie mit einem einzigen Hieb nieder. Da Augusta im Grunde nur eine Frau mittleren Alters war, plumpste sie zu Boden und blieb stöhnend liegen. Janitscharen-Jane zog zwei automatische Pistolen aus dem Nichts und eröffnete das Feuer auf den Wanderer. Sie war eine Veteranin aus Hunderten von Dämonenkriegen, und ihre Waffen waren sowohl mit gesegneten als auch verfluchten Kugeln geladen, aber keine einzige fand ihr Ziel. Sie feuerte, bis beide Pistolen leer waren, und der Wanderer stand einfach nur da und ließ sie gewähren. Am Ende sah Jane auf ihre leeren Pistolen herab, steckte sie weg und kniete sich hin, um sich um Augusta zu kümmern.
    Der nächste war Zhang der Mystiker, ein orientalischer Meister einer unbekannten Kunst. Seit den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ein Held und Magier, trug Zhang eine wallende, goldene Robe, seine Fingernägel waren aus purem Silber, und in seinen Augen brannte ein unheimliches Feuer. Er hatte sich mit Dämonen aus der Hölle duelliert, alte Gottheiten in ihre Schranken verwiesen und die meisten Schulen für Kampfmagie in der Nightside gegründet. Niemand kannte sich mit Magie so gut aus wie er. Doch all seine Sprüche und Zaubereien detonierten harmlos, und unglaubliche zerstörerische Kräfte waren in diesem Fall nicht mehr als ein hübsches Feuerwerk. Der Wanderer wartete geduldig, bis sich Zhang verausgabt hatte und versetzte seinem Stolz den letzten Todesstoß, indem er ihn von da ab einfach ignorierte.
    Walker bahnte sich seinen Weg durch die Masse nach vorn und alle wichen zurück, um ihn durchzulassen und zu sehen, was er ausrichten konnte. Chandra und ich folgten ihm auf dem Fuße. Das Grinsen des Wanderers wurde breiter, als er Walker erkannte. Es wurde so dreist und beleidigend, dass man es kaum noch ertragen konnte. Walker blieb direkt vor ihm stehen und musterte ihn traurig wie ein Lehrer, den ein vielversprechender Schüler enttäuscht hat.
    „Hallo Henry“, grüßte ihn der Wanderer. „Ist ’ ne ganze Weile her, nicht wahr?“
    „Moment mal!“, rief ich. „Ihr kennt euch?“
    „Oh ja, er kennt jeden, oder etwa nicht, Henry?“, erklärte der Wanderer. „Besonders, wenn jemand nützlich für ihn sein kann, um all die schmutzigen, gefährlichen Jobs zu erledigen, von denen niemand etwas wissen will. Henry kümmert sich nicht nur um Probleme in der Nightside, musst du wissen. Besonders, nachdem er seine berühmte Stimme verloren hatte und in die Welt hinausziehen musste, um einen Ersatz zu
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