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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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an.
    „Netter Trick. Könntest du mir das beibringen?“
    „Kommt drauf an. Wie sehr hängst du an deiner geistigen Gesundheit?“
    „Wir reden noch miteinander, was in Anbetracht meines Lebens tatsächlich eine ganz schöne Leistung ist.“
    „Wo zur Hölle wart ihr?“, verlangte Larry zu wissen, der uns beide anstarrte. „Ich dachte, du wärst hier, um mir zu helfen, Tommy zu finden, Hadleigh, aber alles, was du bis jetzt getan hast, war, herumzustehen und schön auszusehen, bevor du Taylor gefolgt bist.“
    „Tommy ist gewissermaßen genau hier bei dir“, entgegnete Hadleigh. „Es ist Zeit, ihn zurückzubringen. Ich musste darauf warten, dass John das letzte, nötige Mosaiksteinchen beschafft. Du hast das Gerät des Sammlers, John, nicht wahr?“
    Ich zog es aus dem Mantel. Larry starrte es skeptisch an, während Hadleigh ein wenig eingebildet nickte.
    „Setz es auf, John, und nutze deine Gabe. Dann fokussiere deine Gabe durch das Gerät, und es wird dich geradewegs zu Tommy bringen.“
    Ich hielt das Gerät mit beiden Händen hoch, zögerte dann aber, als ich mich daran erinnerte, dass Walker das gleiche getan hatte. Ich setzte mir das wissenschaftliche Ding aus der Zukunft vorsichtig auf, während irgendein kleiner Teil von mir vergnügt dachte: Ich kröne dich, John I., zum König der Nightside. Das Gerät glitt auf meinen Kopf, wobei es sich deutlich schwerer anfühlte als in meinen Händen. Eine Reihe kleiner Nadelstiche durchbohrte kreisförmig meine Kopfhaut, als das Gerät Kontakt aufnahm, und spitze Blitze detonierten in meinem Kopf, als Teile meines Verstandes, die lange geruht hatte, aufwachten und sich bemerkbar machten.
    Ich nutzte meine Gabe, und ein riesiger Sturm fegte durch meinen Verstand, der mein inneres Auge aufriss. Plötzlich konnte ich viel mehr von der Welt sehen als je zuvor. All die Geheimnisse, die vor mir verborgen gewesen waren, all die Wunder und Schrecken, die ich nicht hatte sehen können oder wollen, weil die Welt viel voller war, als wir je begreifen können. Ich konzentrierte mich auf Tommy, und plötzlich war ich von Geistern umstellt. Zarte Geister, Leute, die an den Rändern dünn und ausgefasert waren – unklar, unbestimmt, gesichtslos. Die durch die schweren Orte dieser Welt wanderten, als seien sie gar nicht da. Von ihrer eigenen Vergangenheit heimgesucht, die für immer unmittelbar außerhalb ihrer Reichweite bleiben würde. Verwirrt, verstört, hilflos … verloren.
    Einer von ihnen war Tommy. Ich sah durch seine Augen, sah die Welt, wie er sie sah. Er war ein zarter Geist geworden. Ich spürte seine Präsenz, sein Dahintreiben, seine unkoordinierten Gedanken. Es war mehr als zu träumen, aber weit davon entfernt, wach zu sein. Das Gerät des Sammlers brachte unsere Seelen zusammen, und ich spürte, wie sich seine Gedanken komprimierten, wie seine Identität zum ersten Mal seit langer Zeit in den Mittelpunkt trat, durch meine Gegenwart gestärkt und stabilisiert.
    „John?“, fragte Tommy. „John Taylor? Bist du’s?“
    „Ja. Ich bin hier. Ich habe dich gesucht. Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu bringen.“
    „Nach Hause … ich habe so lange Zeit versucht, meinen Weg nach Hause zu finden … was ist passiert?“
    „Ich hatte gehofft, das könntest du mir erzählen, Tommy. Erinnerst du dich an den Lilith-Krieg?“
    „Verdammt, ja! Da war ein Mob … total verrückt, sie umringten mich, versuchten, mich zu töten. Es gab keinen Ausweg, also … benutzte ich meine Gabe und machte mich selbst existentiell. Weder das eine noch das andere, weder hier noch dort, weder lebendig noch tot. Ich habe mich vor dem Mob gerettet, aber in diesem existentiellen Zustand bin ich aus der Realität weggetrieben oder habe mich zur Seite gewandt … und wurde dauerhaft unsicher. In der Realität, aber auch wieder nicht.“
    „Ein zarter Geist“, sagte ich.
    „Ja … ich trieb durch miteinander verbundene Dimensionen, verloren wie jeder andere zarte Geist, nicht mehr in der Nightside verwurzelt, was ich mir selbst angetan hatte. Ich habe Meere unter heulenden Monden in Flammen stehen gesehen. Ich habe ein finsteres Labyrinth gesehen, wo die Toten Kerzen aus den Lebenden schufen. Ich habe Männer und Frauen voll Qual schreien sehen, als sie auf Befehl eines großen Schlosses voller Ritter in schrecklichen Rüstungen unter einer blutigen Sonne lebendig in gigantischen Weidenmännern verbrannt wurden. Einer aus dieser schrecklichen Welt öffnete ein Tor in unsere
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