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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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Vater getan hatte. Ich hatte mich immer darauf verlassen können, dass Walker … Walker war. Ich war früher am Abend in die Nacht hinausgegangen, weil ich mir meines Lebens unsicher war, und jetzt hatte ich das Einzige, was je sicher gewesen war, zerstört. Ich hatte einen Wandel gewollt, und jetzt hatte ich ihn. Man sollte in der Nightside immer vorsichtig damit sein, sich Dinge zu wünschen, weil man nie sicher sein konnte, wer zuhörte. Ein leises Geräusch ertönte zu meiner Linken, und als ich mich umsah, stand Hadleigh neben mir.
    „Hallo, John. Du siehst scheiße aus.“
    „Wie zur Hölle kommst du hierher?“
    Er zuckte die Achseln. „Es gibt Abkürzungen in der Wirklichkeit, wenn man weiß, wo man suchen muss.“
    „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
    „Ich weiß, was ich wissen muss, wenn ich es wissen muss.“
    „Diese Antwort ist absolut beunruhigend.“
    „Ich weiß.“ Er starrte grüblerisch in den Höllenschlund, wobei er sich gefährlich weit vorlehnte. „Ist Walker wirklich fort?“
    „Ja.“ Ich sah ihn nachdenklich an. „Wusstest du, dass das geschehen würde?“
    „Nicht ganz sicher. Die Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt; es gibt viele mögliche Zuk ü nfte. In welcher wir enden, hängt von den Entscheidungen ab, die wir treffen , und du und Walker, ihr wart schon immer schwer vorhersehbar. Du bist verletzt. Darf ich?“
    Er packte mich an der Schulter, und ein jäher Schock durchbohrte mich wie ein Eimer kalten Wassers, der direkt meine Seele traf. Ich keuchte, und der Schmerz war fort, und ich wusste, ohne es zu kontrollieren, dass all meine Wunden, jeglicher Schaden geheilt waren. Ich kämpfte mich auf die Füße, plötzlich voller Energie. Hadleigh lachte kurz.
    „Du siehst, ich bin nicht nur wegen der schlechten Dinge des Lebens hier.“
    Ich krümmte den Rücken und streckte die Arme, genoss die Befreiung von Schmerz und Müdigkeit. Ich fühlte mich nicht mehr taub. Ich fühlte mich, als könnte ich der ganzen verdammten Welt in den Arsch treten und sie aufmerken lassen. Ich bedachte Hadleigh mit einem meiner besten, unnachgiebigsten Blicke.
    „Was hast du getan? Ich bin es nicht gewohnt, mich so gut zu fühlen. Es fühlt sich … fremdartig an.“
    „Sagen wir einfach, ich habe dir Starthilfe gegeben. Die technischen Einzelheiten würden dich nur ärgern.“
    „Was genau ist dein Job, Geisterdetektiv ?“
    „Ich könnte es dir erzählen”, sagte Hadleigh. „Aber dann müsste ich dich heimsuchen. Einige Geheimnisse darf ich nicht ausplaudern, weil ich die Last nicht teilen darf. Um es einfach zu sagen, ich wandle zwischen Leben und Tod, um so besser Verbrechen gegen die Realität selbst bekämpfen zu können. Weil irgendjemand das tun muss.“
    Ich sah an meinem einst weißen Trenchcoat hinab, der nun zerrissen, zerfetzt und mit getrocknetem Blut vollgesogen war. Ich sah Hadleigh an. „Könntest du …?“
    „Nein“, sagte Hadleigh streng. „Ich bin Heiler, kein Schneider.“
    Wir standen einen Moment lang Seite an Seite da, während wir in den Höllenschlund blickten. Walker war fort. Dimmt die Neonlichter und haltet den Verkehr an. Walker war fort, und wir würden ihn nie wiedersehen. Wenn wir Glück hatten. Nach einer Weile drehte ich mich bewusst vom Höllenschlund weg und sah Hadleigh stirnrunzelnd an.
    „Du weißt, wo Tommy ist, nicht? Als Larry dich fragte, sagtest du: Näher, als du denkst.“
    „Ja“, sagte Hadleigh gelassen. „Ich wusste es die ganze Zeit. Aber ich musste warten, bis du und Walker eure Angelegenheit beendet habt. Das war bedeutsamer. Was hier geschah, wird die Nightside für Generationen beeinflussen.“
    „Wie …?“
    „Tommy ist da, wo er ist, außer Gefahr. Er ist nur … verschollen und braucht Hilfe, um seinen Weg nach Hause zu finden. Komm, Larry wartet. Ungeduldig, daran habe ich keinen Zweifel.“
    Ich sah den Berghang hinab zu dem finsteren, wütenden Dschungel, der seine Ausläufer bedeckte. „Wirst du eine von Larrys Limousinen rufen?“
    „Oh“, sagte Hadleigh, „ich denke, das können wir besser.“
    Er schien sich zur Seite zu wenden, sich dann aber weiterzudrehen, und die reine Kraft seiner unnatürlichen Bewegung riss mich mit. Innerhalb eines Atemzuges waren wir wieder an der Einmündung des Cheyne Walk, und Larry sprang vor Schreck in die Luft, als wir wie aus dem Nichts direkt vor ihm erschienen. Die wenigen Anwesenden nahmen unser Wiederauftauchen zum Anlass zu verschwinden. Ich lächelte Hadleigh
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