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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate
Autoren: Lisa J. Smith
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Ordnung mit dir? Lass dich ansehen.« Thierry hielt sie fest und untersuchte sie. Dann, als Hannah ihm in die Augen schaute, sah er sie lange und forschend an und fragte, diesmal mit einer anderen Bedeutung: »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Hannah verstand. Sie sah Maya an und dann wieder ihn.
    »Ich bin nicht stolz darauf«, antwortete sie langsam. »Aber es tut mir auch nicht leid. Es ist einfach – es musste getan werden.« Sie dachte noch einen Moment lang nach, dann fügte sie hinzu, wobei sie jedes Wort einzeln betonte: »Ich weigere mich … noch länger … ein Opfer zu sein.«
    Thierry zog sie fester an sich. » Ich bin stolz auf dich«, bemerkte er. Dann sagte er: »Lass uns gehen. Wir müssen dich zu einem Heiler bringen.«

    Sie kehrten durch den schmalen Gang zurück, der jetzt nicht länger dunkel war, weil Thierrys Leute im Abstand weniger Schritte Laternen aufgestellt hatten. Über dem Schacht hatten sie eine Art Flaschenzug errichtet. Lupe war da und Nielsson und der Rest der CIA-Truppe. Auch Rashel und Quinn waren gekommen. Die Kämpfer, dachte Hannah. Alle riefen durcheinander, lachten und klopften ihr auf die Schulter, als sie mit Thierry den Schacht betrat.
    »Es ist vorbei«, sagte Thierry knapp. »Sie ist tot.«
    Alle sahen zuerst ihn an und dann Hannah. Und irgendwie wussten sie Bescheid. Sie alle brachen in Applaus aus und klopften ihr abermals auf die Schulter. Hannah fühlte sich nicht länger wie Aschenputtel; sie fühlte sich wie Gretel, nachdem sie die böse Hexe in deren eigenen Ofen gestoßen hatte.
    Und es gefiel ihr nicht.
    Lupe fasste sie an den Schultern und rief aufgeregt: »Weißt du, was du getan hast?«
    Hannah antwortete: »Ja. Aber gerade jetzt möchte ich nicht länger darüber nachdenken.«
    Erst nachdem sie durch den Schacht hinaufgezogen worden war, kam sie auf die Idee zu fragen, wie Thierry sie gefunden hatte. Sie stand auf einem unauffälligen Hügel ohne Gebäude oder irgendwelche Orientierungspunkte in der Nähe. Maya hatte ein sehr gutes Versteck ausgesucht.

    »Einer ihrer eigenen Leute hat sie verraten«, erwiderte Thierry. »Er ist ungefähr zur gleichen Zeit wie ich heute Abend zum Haus gekommen, und er sagte, er habe Informationen zu verkaufen. Er war ein Werwolf, der nicht sehr glücklich damit war, wie sie ihn behandelt hatte.«
    Ein Werwolf mit schwarzem Haar?, fragte Hannah sich. Aber sie war plötzlich zu müde, um weitere Fragen zu stellen.
    »Nach Hause, Sir?«, fragte Nielsson – ein wenig atemlos, weil er gerade den Schacht hinaufgekommen war.
    Thierry sah ihn an, lachte und machte sich daran, Hannah den Hügel hinunterzuhelfen. »Richtig. Nach Hause, Nielsson.«

KAPITEL SIEBZEHN
    »Ich muss meine Mom anrufen«, sagte Hannah.
    Thierry nickte. »Aber warte vielleicht, bis sie auf ist. Es ist noch nicht einmal Morgen.«
    Sie waren in Thierrys Haus, in dem eleganten Schlafzimmer mit den goldfarbenen Wänden. Die graue Morgendämmerung hatte gerade erst eingesetzt.
    Es tat so gut, sich auszuruhen, die Anspannung von sich abfallen zu lassen und zu spüren, wie ihr geschundener Körper sich entspannte. Es tat so gut, lebendig zu sein. Sie hatte das Gefühl, als sei sie wiedergeboren worden und betrachte die Welt mit großen, neuen Augen. Selbst die kleinsten Annehmlichkeiten – ein heißes Getränk, ein Feuer im Kamin – waren unvorstellbar kostbar.
    Und es tat so gut, mit Thierry zusammen zu sein.
    Er saß auf dem Bett, hielt ihre Hand und betrachtete sie, als könne er nicht glauben, dass sie real war.
    Der Heiler war inzwischen dagewesen und jetzt waren sie nur noch zu zweit. Sie saßen still beieinander und brauchten keine Worte. Sie sahen einander in die Augen und dann streckten sie die Hände aus und hielten einander umfangen. Wie müde Wanderer lagen sie sich in den Armen.

    Hannah drückte die Stirn an Thierrys Lippen.
    Es ist vorüber, dachte sie. Ich hatte recht, als ich zu Paul sagte, die Apokalypse sei nah – aber jetzt ist es vorüber.
    Thierry küsste das Haar auf ihrer Stirn. Dann begann er zu sprechen, nicht laut, sondern mit seiner Gedankenstimme. Sobald Hannah ihn hörte, wusste sie, dass er versuchte, etwas Ernstes und Wichtiges zu sagen.
    Weißt du, du wärst um ein Haar ein Vampir geworden. Du wirst einige Tage lang krank sein, während dein Körper sich in einen Menschen zurückverwandelt.
    Hannah nickte, ohne von ihm abzurücken, um ihn anzusehen. Der Heiler hatte ihr all das bereits erzählt. Doch sie spürte, dass es noch
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