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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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eine Weile hinbekommen, doch weshalb zum Kuckuck bestand Sitara vehement darauf, dass er heiratete? Fühlte sie sich den Traditionen verpflichtet?
    In der vergangenen Woche hatte er Dads Büro auf den Kopf gestellt, fand aber nichts, was auf den Mörder hindeutete. Er beauftragte Detektive und gierte danach, auf die Straßen zu gehen, um den Killer zur Strecke zu bringen. Jonas knirschte mit den Zähnen und drehte das Kästchen in den Händen. Es wog schwer. In ihm befand sich Diandros Siegelring. Er wusste, wie er aussah, ohne den Deckel zu öffnen, den er niemals abgenommen hatte, solange er denken konnte. Diandros Tod hinterließ eine Leere, obwohl unüberwindbare Meinungsverschiedenheiten für immer zwischen ihnen gestanden hatten.
    Er vernahm die fast lautlosen Schritte, lange bevor Mom den Flur erreichte, der sie zu seinen Räumen in einem abgetrennten Teil der Familienresidenz führte. Jonas stellte die Schachtel behutsam auf eine Kommode, vermied, wohl wissend, wie er zurzeit aussah, den Blick in den antiken Spiegel und ging zur Tür.
    „Mein Junge.“ Sitara umarmte ihn, legte beide Handflächen auf seine Wangen und schaute zu ihm auf, obwohl sie nicht klein war. „Du siehst furchtbar aus. Bitte nimm dir nicht alles so zu Herzen mein Sohn. Alles wird gut. Jetzt, wo du wieder da bist.“
    „Mom, wenn du mir nicht sagst, weshalb du auf eine Blutsverbindung bestehst, muss ich dich enttäuschen.“
    Sie wandte sich ab, die Hände rutschten von seinen Wangen. Wellen der Sorge überschwemmten ihn und er verschloss sich vor dem Sturm ihrer Gefühle.
    „Es gibt viele Gründe. Zum einen bist du jetzt das Oberhaupt und die Familie trägt ihren Namen mit Würde. Traditionell hat jeder Vorstand einen standesgemäßen Lebenspartner, aber darum geht es nur am Rande.“ Sie straffte die Schultern. „Es war der Wunsch deines Vaters.“
    Hilflosigkeit vertiefte Jonas’ Unwillen. „Verdammt, er wusste genau, dass …“ Er unterbrach sich, Mom brauchte es nicht zu erfahren.
    „Lass es mich erklären. Jahrzehntelang sprach Diandro von einer Legende.“ Sitara flüsterte in seinem Rücken, konnte die Verzweiflung nicht verbergen. „Er hat sie mir niemals erzählt, sie steht nicht im Testament und ich konnte bisher kein Schriftstück finden, aber es waren keine Phrasen. In besonderen Augenblicken erwähnte er es immer wieder. Er wollte, dass du zurückkehrst, dass du deinen Platz einnimmst und dich rein verbindest, glücklich bist. Ich werde bestimmt auf irgendetwas stoßen, das uns weiterhelfen wird. Bitte bleib.“
    Mom holte tief Luft, als müsste sie sich überwinden, ihn zum Verweilen aufzufordern oder die Wahrheit zu sprechen. Sie wusste nichts Genaues, sie würde in ihrer Trauer alles sagen, um die Familie zusammenzuführen. Insgeheim ahnte er, dass Sitara aus schuldlosem Herzen sprach, doch er drehte sich nicht um, sondern schloss das Kästchen in den Safe ein und schulterte seinen Mantel. Innerlich zitterte er vor Wut und Enttäuschung, packte den Türgriff, blieb aber stehen, um ihr die Möglichkeit zu geben, ihm noch etwas mitzuteilen.
    „Er sagte, ein Stern sei dein Schicksal. Bitte vertrau mir, Jonas. Bleib. Es ist vorherbestimmt.“
    Er öffnete die Tür und nickte. „Ich werde darüber nachdenken.“

     
    Cira Anderson schritt die Gangway hinunter, hinter sich ihren Kopiloten Maik Connor und fünf Stewardessen. Sie freute sich auf den ersten Flug ihrer neuen Reiseroute, der immer etwas Besonderes blieb und sich einprägte, egal, wie häufig man geflogen war.
    Routiniert führten sie den Preflight-Check durch, rollten pünktlich auf die Startbahn und Cira fand Zeit, die Passagiere zu begrüßen und ihnen das sommerliche Wetter von Dallas durchzugeben, während die Boeing gen Himmel steuerte.
    Die Flughöhe war erreicht. Sie atmete durch und lehnte sich in ihrem Pilotensessel zurück. Diese sechs Stunden würde sie genießen und den Erfolg ihrer Beförderung aufsaugen wie ein ausgetrockneter Schwamm. Sie beendete den Funkkontakt. Indes bat Maik die Chefstewardess Monique um Frühstück.
    Cira sah auf die Uhr. „Sehe ich verhungert aus?“
    „Du siehst fabelhaft aus, auch wenn ich der Meinung bin, dass du unbesorgt ein paar Kilo zulegen könntest.“ Er zwinkerte ihr zu, strich sich durch das graue Haar und streifte den Kopfhörer erneut über.
    Cira genoss den Anblick der von der aufgehenden Sonne beschienenen Wolken, als hätte sie dies nicht die vergangenen dreizehn Jahre unzählige Male erleben
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