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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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Sichtweite. Der Attentäter kontrollierte Höhenmesser, Richtung und andere Details, auf die kein Laie gekommen wäre. Ihn auszutricksen, kam also nicht infrage. Was konnte sie tun?
    Den Versuch, ruhig und freundlich an den Mann zu appellieren, unterband er mit einer Backpfeife, trotzdem öffnete sie erneut den Mund. Sie würde nicht aufgeben, jeder Mensch hatte einen wunden Punkt.
    „Sturzflug!“, befahl er.
    Cira reagierte nicht. Pure Angst würgte sie. Etwas Goldenes schoss auf sie zu, ihre Lippen explodierten, als das Edelmetall darauf traf. Sie spuckte Blut. Er schob sich die Rolex von den Fingerknöcheln auf das Handgelenk zurück, griff nach Maiks Ruder und drückte es nach vorn. Sie stemmte sich hoch und sprang den Kerl über die Mittelkonsole an. Er schlug mit dem Kopf an das Seitenfenster und rutschte zu Boden. Sie holte aus, brach ihm mit dem Handballen die Nase. Adrenalin puschte sie, ließ Hoffnung aufflammen. Sie ging auf Abstand und trat zu.
    Das Flugzeug sackte ab. Die riesige Schnauze senkte sich nach unten. Die Turbinen dröhnten.
    Freier Fall.
    Cira bildete sich ein, panische Schreie zu hören, als die Schwerkraft sie an die Decke schleuderte.
    Der Mann kniete auf ihr, bevor sie Luft bekam. „Himmel noch eins!“ Wie ein Berserker schlug er auf sie ein.
    Ihr Gesicht schwoll an, ein Inferno tobte in ihrem Gehirn. Er packte ihren Hals, drückte den Kehlkopf, sodass ihr Tränen in die Augen schossen. Seine grinsende Visage näherte sich ihrem Ohr. Sie zitterte, hielt den Atem an, um seinen Ausdünstungen zu entfliehen.
    „Du solltest mehr Angst vor dem Tod haben, Cira Jane Anderson.“
    Ihr schwanden die Sinne, ein Röcheln drang aus ihrem Mund, ein verzweifeltes Luftholen, als sie ruckartig den Kopf zur Seite warf, mit der Stirn sein Ohr zerschmetterte, den überraschten Schmerzenslaut vernahm und registrierte, wie er beide Händeum ihren Schädel zu einer Drehbewegung anlegte.

     
    Bevor Jonas im Flugzeug Platz nahm, suggerierten ihm seine Sinne ein wohliges Gefühl, als würden sanfte Schwingen ihn beschützend umarmen. Er öffnete seinen Geist, hieß die empathischen Empfindungen willkommen, die allein ihm zu gelten schienen. Kurz vor dem Start wusste er, wem er diese intensive Synthese verdankte – der Flugkapitänin.
    Seltsam, die Gefühlsregungen anderer zu empfangen, doch ihre variierten von interessant bis verwirrend. Hass, Glückseligkeit und Unsicherheit rangen mit Enttäuschung und Stolz, als führen sie Karussell. Das erklärte allerdings nicht, warum er meinte, explodieren zu müssen, wenn er diese Frau nicht augenblicklich an sich drückte und küsste. Sogar das Verlangen, sie zu beißen, schwappte hoch wie feurige Lava. Er filterte ihren süßlichen Duft nach Kirschen heraus, ließ ihn auf der Zunge zergehen. Ein unbändiger Drang, bei ihr sein zu wollen erwachte, obwohl er sie noch nie gesehen hatte.
    Der Geruch ihres Blutes und ihrer Haut wandelte sich, kurz bevor ihre Panik ihn zusammenzucken ließ. Das Motorengeräusch veränderte sich. Gedanklich befand er sich bereits im Sprung nach vorn, als der jahrhundertelange Drill die Rettungsaktion stoppte. Nein. Er durfte nicht eingreifen. Er hatte genug Probleme. Außerdem schuldete er seiner Familie, sich an die Gesetze zu halten. Jonas presste die Lippen zusammen, dahinter das unbändige Pochen der annähernd ausgefahrenen Fänge.
    Die Emotionen der Pilotin und die vor Todesangst gepeinigten Gesichter der Menschen zerrissen ihn beinahe innerlich. Sein Zwiespalt klaffte wie der Schlund der Hölle, in die er gehörte.
    Die Maschine sackte ab. Es befand sich kein anderes Wesen in der Kabine, er war der Einzige, der helfen könnte. Seine Kraft reichte aus, um sich kurz vor dem Aufprall des Flugzeugs zu retten, aber alle Übrigen würden sterben. Konnte er das tatsächlich zulassen?
    Der Flieger trudelte in einen Sturzflug. Chaos brach aus. Urplötzlich barsten dumpfe Schmerzen auf seinen Wangen, obwohl er bewegungslos auf dem Sitz saß. Die Frau im Cockpit! Er musste einschreiten und wenn der Rat der Fürsten ihn infolgedessen zum Verdursten verurteilte. Jetzt!
    Wie ein Eisbrecher durchbrach er die Cockpittür, erfasste die Situation und katapultierte den Entführer mit einem Schlag an die Wand. Fassungslos starrte Jonas zu Boden. Die Pilotin lag in mehreren sich vergrößernden Blutlachen. Seine Fänge schossen vollends aus dem Kiefer, die Blutgier erwachte explosionsartig. Einzig seiner Beherrschung verdankte er es, dass er
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