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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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Sie kam sich winzig vor in Anbetracht der gewaltigen Größe des Unbekannten. Jadefarbene Augen blickten sie unverwandt an, betörten sie, schienen ihre Aufmerksamkeit anzusaugen. Lange Wimpern bewegten sich wie in Zeitlupe, warfen Schatten auf maskuline Wangenknochen. Ein gerader Nasenrücken führte ihren Blick zu einem sinnlichen Mund.
    Ciras Sitz entsprach einer wibbeligen Unterlage. Ihr Puls dröhnte in den Ohren und mit jedem Detail, das sie an dem Mann betrachtete, intensivierte sich das Gefühl. Verdammt, sah er gut aus. Er strahlte eine Selbstsicherheit aus, die sie in einen Bann zog.
    Was tat sie hier? Welche unpassenden Gedanken formte ihr verwirrter Schädel? Abrupt schob sie den Oberkörper vor, verdrängte den Schwindel und suchte das Gleichgewicht. Sie wunderte sich erneut, dass jeder Knochen heil zu sein schien, und zwängte sich an dem imposanten Mann vorbei. „Entschuldigen Sie mich, Sir.“
    Sie eilte durch den Gang, die Bordküche, wechselte ein paar Worte mit Monique, der es den Umständen entsprechend gut ging, und blieb im Durchgang zum Cockpit stehen. Die aus den Angeln gerissene Stahltür stand an einer Wand. Cira starrte auf die Rückenlehnen der Pilotensessel, den Fußboden, die Armaturen. Alles war voll Blut. War das ihres? Sie schluckte bei der jähen Erinnerung. Sie hätte tot sein müssen. Der Boden drohte, unter ihren Füßen wegzusacken.
    Zwei starke Hände fingen sie auf. Ihr war schwummerig, aber der dicht hinter ihr stehende Körper gab ihr Sicherheit. Sie lehnte sich einen Moment an, schmiegte sich an das glatte Leder seines Mantels und meinte, ein tiefes Grollen auf ihrer Haut zu spüren. Der Mann aus der ersten Klasse. Ihre Sinne sagten es ihr, sie hatte keinen blassen Schimmer, weshalb. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass er ihr gefolgt war. Sie hielt den Atem an, sich der sanften Berührung der Fingerkuppen an ihrer Schläfe und der stattlichen Statur in ihrem Rücken bewusst. Ein Schauder der Erleichterung durchfuhr sie.
    „Alles in Ordnung?“
    „Ja, danke.“ Der kräftige Halt verschwand, sodass sie fast erneut strauchelte. Dieser Typ brachte sie aus dem Gleichgewicht, nicht nur physisch. Sie drehte sich lächelnd um. „Würden Sie sich bitte von Monique zu Ihrem Platz geleiten lassen?“ Cira deutete auf die Chefstewardess, stieg über die eingesickerten Blutlachen und setzte sich auf den Pilotensitz. Sie checkte die Instrumentenanzeigen und allmählich kehrten Ruhe und Routine zurück. „Danke, Maik.“
    „Ich habe nichts getan. Bedank dich bei unserem Helden. Ich weiß nicht einmal seinen Namen.“
    Sie nickte. Später. „Wo ist der Entführer?“
    „Liegt gefesselt im Bordaufzug. Ich habe ihn zusätzlich narkotisiert.“
    Cira brachte eine Durchsage an die Passagiere hinter sich, regelte den Funkverkehr mit der Bodencrew und erkundigte sich bei einem Rundgang bei jedem Fluggast kurz nach seinem Befinden. Zurück im Cockpit leitete sie die Landung ein.
    Die Stewardessen aktivierten die Notrutschen und halfen den Flugreisenden. Zahlreiche Rettungswagen, Flughafenpolizei und Feuerwehrfahrzeuge standen bereit. Helfer nahmen die aufgelösten Menschen in Empfang, führten sie von der Maschine weg. Cira fuhr mit dem Sitz rückwärts, und nachdem Monique meldete, dass die Kabine geräumt sei, rutschte sie als Letzte der Crew dem Erdboden entgegen.
    Ein Krankenwagen verschluckte sie schneller als sie zu sagen vermochte, dass ihr nichts fehlte. Ein Einsatzkommando stürmte das Flugzeug, Polizeispürhunde warteten. Sie hatten es geschafft. Man brachte sie mit den Crewmitgliedern und den Passagieren in einen gesperrten Bereich des Terminals. Nach den Ärzten kamen die Polizisten, dann die Leute der Fluggesellschaft, die Chefs des Flughafens, ihre Kollegen und schließlich die dankbaren Fluggäste. Jeder bombardierte sie mit Fragen. Sie fand weder Zeit zur Ruhe zu kommen noch zum Nachdenken und schloss erschöpft die Augen, als sie unvermittelt allein dasaß und niemand sie mehr ansprach.
    Sie blickte auf und da war er wieder. Er stand da, mit zwei dampfenden Kaffeebechern, ragte vor ihr auf wie ein body-buildendes Männermodel. Ihr fiel auf, dass er sich umgezogen hatte und einen Anzug trug. Wie war er an sein Gepäck gelangt? Ihr Blick glitt an ihm empor, verweilte auf dem maskulinen Gesicht, ehe sie die Hände nach dem Getränk ausstreckte. Sie umfasste den Pappbecher von Starbucks mit kalten Fingern. Er verneigte sich und reichte ihr die Hand.
    „Es freut mich, dass
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