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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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es Ihnen den Umständen entsprechend gut geht. Darf ich mich diesmal vorstellen?“ Sein Lächeln verstärkte sich für einen Atemhauch. „Mein Name ist Jonas Baker.“
    Ein stinknormaler Name, aber er sprach ihn mit so viel Erhabenheit aus, als trüge er ein Adelsprädikat, als klänge ein
of, de
oder
del
mit. Die tiefe Stimme ließ ein Prickeln über ihren Körper rieseln. Cira wollte ihm antworten, ihm ihren Namen nennen, obwohl es mit Bestimmtheit ein Flüstern geworden wäre, denn als sich seine warmen Finger in ihre Handfläche schoben, sie kräftig und gleichwohl zärtlich umschlossen, keuchte sie beinahe auf, vergaß alles um sich herum. Die Berührung schienelektrische Impulse durch sie hindurchzujagen, sie anzuheizen und mit Energie aufzutanken.
    Er zog die Hand zurück, der Bann brach. Die Hitze schwand nicht, aber die Pause reichte aus, um ihre Sprache wiederzufinden. „Sehr angenehm. Cira Anderson. Ich hoffe, auch Ihnen geht es gut?“
    Er nickte, sah ihr in die Augen. „Darf ich mich setzen?“
    „Bitte.“
    Da erschien es wieder, dieses Lächeln. Es sah umwerfend aus, zurückhaltend und doch selbstbewusst. Beim Sprechen entblößte er leuchtend weiße Zähne, die gebräunte Haut wirkte zum Anbeißen. Ein Hauch von Kiefernadeln und Zimt streifte ihre Nase. Wie es wohl wäre, würde er seine warmen Hände auf ihre Wangen legen, sie heranziehen, sie küssen … Sie blinzelte, ihr Gefühlschaos für heute war perfekt. Seit wann hatte sie solche Anwandlungen? „Sie waren also der Held?“
    „War mir eine Ehre.“
    Cira straffte die Schultern, nahm einen Schluck Kaffee, schwarz mit einem Stück Zucker, wie sie es mochte. Sie war vielleicht angeschlagen, aber nicht behämmert. „Die Tür war verriegelt. Niemand hätte …“
    „Ihre freundliche Chefstewardess Monique hat mir geholfen.“
    Cira wusste, dass die Aussage nicht stimmte. Er antwortete, als erriete er ihre Gedanken und Gefühle.
    „Ihr Kopilot und ich haben Sie vom Cockpit in die erste Klasse getragen und versorgt. Alles sah schlimmer aus, als es war. Sie hatten großes Glück.“
    Er streckte die feingliedrigen Finger der Rechten aus und strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. Seine Berührung sandte erneut Hitze aus. Ruckartig zog er die Hand zurück, die entspannten Gesichtszüge verschwanden, er senkte den Kopf. Seine schwarzen Haare federten verrucht in seiner Stirn und es bedurfte ihrer vollsten Beherrschung, sie ihm nicht genauso aus dem Gesicht zu streichen. Dicke, weiche Seide. Ebenso samtig mutete seine Haut an, der Schatten eines Bartes. Das kantige Kinn schob sich vor, als hörte er ihre Gedanken. Was war bloß los mit ihr? Weshalb zum Teufel reagierte sie so auf ihn? Ihre Freundin Amy verdrehte jedes Mal entnervt die Augen, wenn sie vom Traumbody eines Filmstars sprach und Cira null Ahnung hatte, weil Äußerlichkeiten sie eher selten interessierten. Wahrscheinlich verwirrte sie ein Schock, ein Trauma, obwohl sie sich gut fühlte. Kräftig und ausgeruht, was prinzipiell nicht sein dürfte. Es blieb genauso wenig erklärbar wie zahlreiche weitere Fragen. Wie hatte er die gepanzerte Tür des Cockpits gesprengt, den Entführer ohne Waffe außer Gefecht gesetzt, den Sturzflug aufgehalten? Wer hatte so viel Blut verloren und warum um Himmels willen verlangte jede Faser ihres Körpers nach seinen Berührungen? Dieser Tag war in jeglicher Form eine absolute Ausnahme, nichts war normal, schon gar nicht ihre Gefühle und Überlegungen. „Mr. Baker, Sie sind …“
    „Sagen Sie Jonas, bitte.“
    Cira versuchte, sich zu sammeln. Sein Anblick verunglimpfte sie zu einer läufigen Hündin, verdammt! Sie wandte sich ab. „Weshalb sind Sie noch hier?“ Sie biss sich auf die Unterlippe, ihre Wortwahl war grandios.
    „Mein Flieger landete leider nicht dort, wo ich hinwollte.“ Er lächelte. „Ich nehme die nächste Maschine nach Dallas.“
    Cira erhob sich und er tat es ihr gleich. Sie sah zu ihm auf. Jetzt, wo sie direkt vor ihm stand, wurde sie sich seiner Erscheinung erst richtig gewahr. Gott, was für eine einschüchternde Gestalt. Sie war zwar zierlich, aber momentan fühlte sie sich wie die Beute eines Tigers … Cira erschauderte. Jonas Baker strahlte Gefahr aus. Terminator war nichts gegen ihn. Jeder sich unter seinem edlen, schwarzen Anzug wölbende Muskel strahlte Härte und Kraft aus, dass einem angst und bange werden konnte. Jonas mutete athletisch an wie ein Olympiasieger am Reck oder ein Sambatänzer mit rotem Gürtel.
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