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Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Titel: Night School 01 - Du darfst keinem trauen
Autoren: C.J. Daugherty
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Schreibtisch und schrieb etwas darauf. »Wann immer dir etwas Sorgen bereitet oder du Angst hast, falls irgendwas Bedrohliches oder sonst wie Komisches passiert …«, sie reichte Allie das Blatt, »ruf mich an, und ich werde jemanden schicken. Geh kein Risiko ein. Versprichst du mir das?«
    Oben auf dem Blatt war Isabelles Name eingeprägt. Darunter hatte sie ihre Telefonnummer notiert.
    Allie nickte. »Ich versprech’s.«
    Sie erhoben sich, und Isabelle umarmte sie wieder. Als Allie die Türklinke drückte, hielt Isabelle sie noch einmal zurück.
    »Noch eins«, sagte sie. »Bitte deine Mutter, dir von Lucinda zu erzählen.« Allie machte große Augen, sagte aber nichts.
    »Sag ihr, ich hätte gesagt, dass es an der Zeit ist.«

Einunddreißig
    »Geh doch endlich zu, du blöde Tasche! … Geh! … Zu!«
    Allie hatte die letzten paar Sachen in ihre Tasche gestopft. Nun beulte sich diese mächtig, und der Reißverschluss wollte partout nicht zugehen, selbst bei höchster Kraftanstrengung.
    Man hatte den Mädchen fünfzehn Minuten Zeit gegeben, um auf die Zimmer zu gehen und ihre Sachen zu packen. Die meisten Schlafzimmer waren unversehrt, doch die Lehrer befürchteten, Feuer und Wasser könnten die Tragkraft der Zimmerdecken beeinträchtigt haben.
    »Ach, leck mich doch!«
    Allie war vor Anstrengung ganz außer Puste. Sie öffnete die Tasche und sah nach, was sie entbehren konnte. Als Erstes fielen ihr die abgewetzten, kniehohen Doc-Martens-Stiefel in die Hände. Allie nahm sie heraus und versuchte es noch mal.
    Jetzt ließ sich die Tasche problemlos schließen.
    Liebevoll hielt Allie die Stiefel hoch. Euch lass ich bestimmt nicht hier .
    Sie betrachtete die zerschrammten Spitzen und die Falten an den Knöcheln, die sich beim Tragen gebildet hatten. Sie hatte sich sofort in diese Stiefel verliebt, als sie sie im Schaufenster in dem Wohltätigkeitsladen in der Nähe ihrer alten Schule gesehen hatte. Und als sie dann auch noch die richtige Größe hatten, wusste sie, dass diese Schuhe für sie bestimmt waren. Zwei Monate lang war sie täglich zu dem Laden gepilgert, um sich zu vergewissern, dass sie noch da waren. Irgendwann hatte sie die Mitarbeiter überreden können, ihr die Schuhe bis zu ihrem Geburtstag beiseitezulegen. Die dicken Sohlen, das feste Leder, die pure aggressive Power gaben ihr ein Gefühl der Stärke zurück. Wie eine Rüstung.
    Ich hab mich ziemlich verändert, seit ich hier bin . Aber so sehr, dass ich diese Stiefel nicht mehr verdammt geil fände, nun auch wieder nicht .
    Sie kickte ihre zweckmäßigen Uniformschuhe ab, zog die Doc Martens an und schnürte sie mit fröhlicher Vertrautheit bis oben hin zu. Zu ihrer Schuluniform passten sie einfach … perfekt .
    Dann sah sie sich ein letztes Mal um und fuhr mit der Hand über die Schreibtischfläche. Was hatte sie dieses Zimmer bei ihrer Ankunft gehasst. Jetzt konnte sie es kaum erwarten, zurückzukommen.
    Sie schulterte ihre Tasche und wollte los, stieß in der Tür aber mit Carter zusammen.
    »Hey, Speedy«, sagte er lachend und hielt mit den Händen ihre Schultern fest, damit sie nicht umfiel. »Wo brennt’s denn?«
    »Wahnsinnig komisch, ha-ha«, sagte sie und verdrehte die Augen.
    Er strich ihr übers Haar. »Sind deine Eltern schon da?«
    »Sie müssten jeden Augenblick hier sein«, sagte sie und zog eine Schnute. »Ich wollte mich nur beeilen, weil mein Vater nicht gern wartet.«
    Einen Augenblick lang verdüsterte sich sein Blick, und da fiel ihr wieder ein, dass er ja keine Eltern hatte, die ihn abholen konnten.
    »Wo kommst du eigentlich in den Ferien unter?«, fragte sie stirnrunzelnd. »Im Jungstrakt ja wohl kaum, oder?«
    »Während der Renovierungsarbeiten ziehe ich in den Lehrertrakt um«, sagte er. »Das ist okay.«
    »Hoffentlich fällt dir die Decke nicht auf den Kopf.«
    »Wird schon werden«, versicherte er ihr. »Ist doch mein Zuhause hier, weißt du nicht mehr? Ich werde nicht mal allein sein. Jo und Sylvain bleiben auch hier, und Jules fährt nur für ein paar Tage nach Hause. In einer Woche sind die meisten Night-Schooler wieder hier.«
    Als sie Sylvains Namen hörte, spürte Allie einen unwillkommenen Herzschmerz. Seit dem Brand hatte sie Sylvain nicht mehr gesehen.
    »Gut«, sagte sie. »Aber ich werde mir trotzdem Sorgen um dich machen.«
    »Und ich werde mir Sorgen um dich machen. Schreib mir mal«, sagte er. »Und ich schnapp mir ab und zu mal Isabelles Telefon und ruf dich an.«
    »Hast du meine Nummer
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