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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2
Autoren: I Scott
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Hennies Eltern bestimmt nicht für ihre Tochter im Sinn. Zunächst einmal war er kein Inder. Laut Hennie gingen ihre Eltern fest davon aus, dass sie mal einen Inder heiratete. Dazu kam auch noch, dass Yashirs Mom einen verrückten Beruf hatte, Heilmasseurin oder Kräuterheilerin war, während Hennies Vater sein Geld mit Geschäften im Ausland machte. Ihren Vater hatte ich immer nur im dunklen Anzug gesehen. Ich kannte zwar keine Heilmasseurin, aber dunkle Kostüme trugen die bestimmt nicht.
    Und ich war mir auch ziemlich sicher, dass Hennies Eltern nichts von Jungen mit Ohrringen hielten. Oder mit winzigen Hanteln in den Augenbrauen.
    Hennie seufzte tief. »Nein, er war nicht mit im Bus.«
    »Umso besser«, sagte ich. »Dann hast du mehr Zeit, dich vorzubereiten.«
    »Und wenn er nun über die Ferien seine Meinung geändert hat?« Langsam erhob sie sich vom Bett. »Vielleicht mag er mich gar nicht mehr?«
    Esther hakte sich bei Hennie und mir unter. »Nun bleib mal auf dem Teppich. Er ist dir total verfallen. Und wir werden dafür sorgen, dass das auch so bleibt.« Sie zwinkerte mir zu. »Danach angeln wir Cam für Dancia.«
    »Und was kommt dann?«, fragte ich. »Holen wir uns das verborgene Gold am Ende des Regenbogens?«
    »Dann suchen wir den perfekten Freund für Esther«, sagte Hennie.
    »Das will ich doch hoffen«, stimmte Esther aus vollem Herzen zu.
    »Ich wollte gerade zum Frühstück runter«, sagte ich. »Kommt ihr mit?«
    »Nee. Wir haben schon gegessen«, sagte Esther.
    Hennie nickte zur Bekräftigung. »Ich gehe jetzt erst mal auspacken. Komm doch vorbei, wenn du fertig bist.«
    »Okay.« Wir umarmten uns zu dritt.
    »Schön, wieder zurück zu sein«, sagte Esther und hüpfte mit Hennie im Schlepptau den Gang entlang.
    Ich winkte den beiden noch hinterher, dann machte ich mich auf in die entgegengetzte Richtung. Ich war ein wenig eifersüchtig, wie leicht das Leben für Esther und Hennie war. Hennies einzige Sorge bestand darin, dass ihre Eltern ihren süßen Freund nicht mögen könnten. Ich hingegen hatte mich einer Geheimorganisation verschworen, die unliebsame Leute einfach beseitigte.
    Vor allem beschäftigten mich zwei Fragen: Was würde ich wohl tun, wenn ich eines Tages den Auftrag bekäme, jemanden zu töten?
    Und was, wenn dieser jemand Jack wäre?

5
    D a Cam nicht zum Frühstück kam, schappte ich mir den letzten Donut und rannte zurück zum Res, wo ich den Rest des Tages mit Esther und Hennie verbrachte. Als es wieder Zeit zum Essen war, hatten wir uns alle auf den neuesten Stand gebracht, deshalb protestierten wir auch nicht, als Hennie auf dem Weg zum Hauptgebäude verschwand, weil sie einen rastalockigen Schlaks erspäht hatte. Zehn Minuten später kam sie mit roten Wangen und einem dämlichen Grinsen im Gesicht Hand in Hand mit Yashir in die Cafeteria spaziert. Yashir wirkte ebenfalls ziemlich froh. Es gehörte nicht viel Fantasie dazu, sich ihr Wiedersehen auszumalen.
    Unser Tisch füllte sich allmählich, denn nach und nach kamen auch die anderen Neuntklässler vom Hauptgebäude herüber. Alle waren glücklich, wieder in der Schule zu sein. Allie und ich fielen uns sogar in die Arme.
    Wegen ihrer wunderschönen goldbraunen Haare und ihrer Vergangenheit als Cheerleaderin hatte ich Allie im letzten Jahr Perfect Girl getauft. Kurzzeitig hatte ich mal probiert, sie zu hassen, aber es wollte mir nicht so recht gelingen. Denn sie war nicht nur hübsch, sondern auch total nett, eine super Sportlerin und, wie sich herausstellte, eine Freundin von Jack. Hin und wieder stank mir ihr perfektes Aussehen immer noch, aber nur, wenn ich mich hässlich fühlte oder mich über meinen nicht zu bändigenden blonden Afro ärgerte.
    Allie war vollkommen am Boden zerstört, dass Jack einfach ohne ein Wort die Schule verlassen hatte. Mich tröstete der Gedanke, dass ich nicht die Einzige war, die sich um Jack sorgte, denn manchmal war es mir so vorgekommen.
    Hector und Alessandro setzten sich zu uns, wie eigentlich die meisten aus Esthers Gruppe. Sie war die inoffizielle Anführerin, und die anderen scharten sich stets um sie. Beim Essen bewarfen wir uns mit Pommes und nervten die Lehrer mit allem Möglichen. Darüber vergaß ich auch, dass ich Cam den ganzen Tag nicht gesehen hatte.
    Allie und ich beratschlagten, wie wir in die Fußballmannschaft kommen konnten, während Esther zur allgemeinen Erheiterung beitrug, indem sie Geschichten über ihre gescheiterte Karriere als Geländeläuferin erzählte, samt
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