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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2
Autoren: I Scott
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dunkelbraunes Haar. Auch wenn ich das Gesicht nicht sehen konnte, wusste ich, dass es Cam war.
    Trevor durchleuchtete das Boot mit seinem Röntgenblick. »Einer ist unter Deck. Drei oben. Zwei sind bewaffnet.«
    Es dauerte noch einen Moment, bis sie uns kommen hörten, doch dann stieß Thaddeus einen Warnschrei aus, und das Mädchen neben ihm, die Ballerina, sprang auf. Eiskalt drehte sich Thaddeus um und feuerte. Anna und ich warfen uns zu Boden. Trevor ließ sich auf die Knie fallen, doch die Splitter der zerberstenden Windschutzscheibe erwischten ihn dennoch.
    Ich tauchte kurz auf, um Thaddeus die Waffe aus der Hand zu reißen. Doch im gleichen Augenblick steckte Jack den Kopf aus der Kajüte, und unser Boot wurde schlagartig ausgebremst. Vom Bug ertönte ein Knirschen, wir wurden erst nach vorn und dann nach hinten geschleudert. Anna prallte mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett, und ich klammerte mich verzweifelt an die Reling, um nicht in die Kajüte zu stürzen.
    »Was ist passiert?«, fragte Anna, nachdem das Boot wieder ruhig lag. Auf ihrer Stirn prangte ein langer schneeweißer Streifen, der sich in ein paar Stunden zu einer stattlichen Beule auswachsen würde.
    »Keine Ahnung«, knurrte Trevor. Das Steuerrad hatte sich bei dem Aufprall in seinen Bauch gebohrt, und er rieb die schmerzende Stelle. Die roten Flecken auf seiner Stirn stammten sicher von dem Plastikhagel kurz zuvor. Geduckt brachte er den Motor wieder auf Touren. »Als ob wir irgendwo aufgelaufen wären.«
    Eine neuerliche Salve krachte über unsere Köpfe hinweg. Ich tauchte blitzschnell auf und schickte das Gewehr der Ballerina ins Meer. »Das ist Jacks Werk«, sagte ich keuchend. »Bestimmt hat er eine unsichtbare Wand errichtet.«
    Anna fluchte. »Wie sollen wir denn da durch? Schwimmen können wir ja wohl schlecht.«
    »Jack hat keine Ausbildung, vergiss das nicht«, sagte Trevor. »Lange kann er die Wand bestimmt nicht aufrechterhalten.«
    Ich dachte an all die Übungen, die mir Barrett und Mr Fritz auferlegt hatten, und welche Fortschritte ich innerhalb eines Halbjahres gemacht hatte. Hoffentlich behielt Trevor recht.
    »Ihre Waffen sind sie schon mal los«, sagte Anna. »Das erleichert die Sache.«
    »Dancia, ich zähle jetzt bis drei, und dann versuchst du, Jack abzulenken«, sagte Trevor. »Sobald er unkonzentriert ist, kann ich mit unserem Boot neben sie fahren.«
    Ich atmete tief durch. »Okay.« Das letzte Mal, als ich meine Kräfte so beansprucht hatte, war ich anschließend eine Woche lang nicht mehr aus dem Bett gekommen. Und da hatte mir niemand vorher in den Magen getreten.
    »Ich halte mich zum Entern bereit«, sagte Anna.
    Trevor nickte. »Jetzt aber los. Eins … zwei … drei!«
    Ich wollte Jack nicht in die Luft heben, denn dann hätte er uns genau im Blick gehabt, also schleuderte ich ihn zu Boden. Mit einem dumpfen Knall schlug sein Körper auf dem Boden auf. Im nächsten Augenblick schoss unser Boot auch schon durchs Wasser. Anna balancierte über die silberne Reling, das Messer zwischen den Zähnen. Sobald Trevor den Motor abgeschaltet hatte, stürzte sie sich mit einem Satz auf Thaddeus und die Ballerina. Electro Girl hielt sich im Hintergrund, die Hände erhoben wie ein Boxer. Mir war schon klar, worauf sie wartete.
    Anna bewegte sich geschmeidig wie eine Katze. Thaddeus ging auf sie los, offenbar unbeeindruckt von dem Messer, mit dem sie ihm die Seite aufschlitzte. Er ließ nur kurz von ihr ab, dann aber packte er sie mit seiner großen Pranke am Handgelenk. Über seine Rippen zog sich ein roter Streifen. Electro Girl tänzelte hinter Anna hin und her, versuchte, ihr T-Shirt oder einen Arm zu fassen zu kriegen.
    Trevor hechtete über die Reling, als die Ballerina auszuteilen begann. Auf dem Boot gab es kaum Platz für ihren Tanz, was bestimmt ein Vorteil war, denn Trevor konnte gleich einen Kinnhaken landen. Allerdings taumelte er zurück, als sie ihm einen hohen Tritt ins Gesicht versetzte.
    Thaddeus zerrte Anna am Handgelenk nach vorn und grinste hämisch, als sie ihm stolpernd fast in die Arme fiel. »Gib’s ihr, Reva.« So hieß Electro Girl offensichtlich.
    Ohne zu zögern legte das winzige, schwarzhaarige Mädchen ihre Hand auf Annas Arm und drückte. Mir blieben fünf Sekunden, das wusste ich, also konzentrierte ich mich auf Reva und scherte mich nicht um ihre Schreie, als ich sie in die Luft hob. Leider erkannte ich dabei, dass meine Energiereserven beinahe erschöpft waren, weshalb Reva in der Luft auf-
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