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Nigger Heaven - Roman

Nigger Heaven - Roman

Titel: Nigger Heaven - Roman
Autoren: Walde + Graf Verlag
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Aber ihre Neuheit ist ritueller Natur, die sich auf heroische Traditionen stützt; sie sind nur Vulgarisierer und Show-Blender. Man mag seine Romane heute als altmodisch desavouieren, da sie vergriffen sind, dennoch können wir darauf vertrauen, dass der ganze Van Vechten mit Einleitungen von Osbert Sitwell und Wystan Auden im Taschenbuch erscheint, und es wird jede Menge Dissertationen zum Thema »Peter Whiffle als der Prototyp des amerikanischen Helden« geben.
    Carl liebte Katzen. Mir kam er immer wie ein riesiges, seidenhaariges weißes Kätzchen vor. Manchmal schnurrte er. Er konnte aber auch kratzen. Manchmal blinzelte er nur, wie eine Katze, deren Rätselhaftigkeiten, Ansichten und Freuden geheimnisvoll klug sind. Wie jede Katze zog er die Sahne des Lebens dessen dünner Milch vor. Er kannte seinen eigenen Wert, so wie eine Katze sich der eigenen Weichheit und Schönheit bewusst ist. Er hatte die Selbstzufriedenheit, Heiterkeit und Amüsiertheit einer inneren Sicherheit. Er hatte nichts dagegen, gestreichelt zu werden, aber er war viel zu sehr mit der Kunst, dem Leben und den Menschen beschäftigt, um sich darum zu kümmern, ob er ein Künstler oder ein Journalist oder ein Amateur oder ein Sammler genannt wurde oder nicht. Er war jedenfalls wichtig, und die Geschichte wird dies anerkennen.
    Zuerst veröffentlicht in der Yale University Library Gazette 39.4 (April 1965)

ANHANG
    Biographien der Autoren
    Carl Van Vechten, 1880 in Iowa geboren und 1964 in New York gestorben, war Redakteur der New York Times, Bestsellerautor, Fotograf und eine der schillerndsten Figuren der New Yorker Boheme. Van Vechten gilt als wichtiger Unterstützer der Harlem Renaissance und enger Gefährte von Gertrude Stein, deren literarischen Nachlass er verwaltete.
    Miguel Covarrubias (1904-1957) war ein mexikanischer Maler, Karikaturist, Ethnologe und Kunsthistoriker. 1923/24 ging er nach New York City, wo er für namhafte Zeitschriften karikierte, u.a. Vanity Fair. Zu dieser Zeit entstanden auch seine »Negro Drawings«, die die Bewohner Harlems porträtieren.
    Dramatis Personae (Auswahe)
    Charles Chesnutt (1858-1932) war der erste moderne afroamerikanische Belletristikautor, der in seinen Geschichten, die bereits in den 1880er Jahren in The Atlantic Monthly veröffentlicht wurden, das schwarze Idiom des Südens verwandte.
    Countee Cullen (1904-1947) war mit Langston Hughes der Dichterprinz Harlems. Er orientierte sich stilistisch an den englischen Romantikern. Sein erster Gedichtband Color erschien 1925.
    W.E.B. Du Bois (1868-1963) war einer der größten afro-amerikanischen Visionäre des zwanzigsten Jahrhunderts und Autor von einundzwanzig Büchern. Sein einflussreiches Werk The Souls of Black Folk erschien 1903. Er gründete The Crisis, die wichtigste Zeitschrift der Harlem Renaissance und war Mitbegründer der NAACP (National Association for the Advancement of Colored People), eine der ältesten und einflussreichsten Bürgerrechtsorganisationen, die 1903 ins Leben gerufen wurde.
    Jessie Redmon Fauset (1882-1961) war von 1919 bis 1926 die Herausgeberin des Magazins The Crisis und betreute das Kindermagazin Brownie´s Book. Gilt als die »Hebamme« der Harlem Renaissance und veröffentlichte vier Romane, Lyrik und Kurzgeschichten, hauptsächlich über die afro-amerikanische Mittelklasse.
    Marcus Garvey (1887-1940) war Journalist, Publizist und Unternehmer. Er gründete 1914 die schwarze Massenorganisation UNIA, die eine Auswanderung aller Schwarzer nach Afrika propagierte. Er lehnte jede Zusammenarbeit mit den Weißen ab und forderte strikte Rassentrennung.
    Roland Hayes (1887-1976) war ein Tenor, der seine Karriere 1911 begann. Sein sensationeller Erfolg in Europa verschaffte ihm ab 1923 auch Anerkennung in den USA, wo er der führende Interpret des deutschen Kunstliedes wurde.
    Nora Holt (1890-1974) war die erste schwarze Frau mit einem Master-Diplom (1918) vom Chicago Music College. Während der Harlem Renaissance war sie eine berühmte Nachtklubsängerin und eine der glamourösesten Erscheinungen in Harlem. Sie diente Carl Van Vechten als Modell für die Femme fatale Lasca Sartoris in Nigger Heaven.
    Langston Hughes (1902-1967), eng befreundet mit Carl Van Vechten, veröffentlichte Gedicht- und Erzählbände, ebenso Bücher über schwarze Musik. Er gewann 1925 den Lyrikpreis der Zeitschrift Opportunity; 1926 erschien sein erster Gedichtband The Weary Blues. Seine Lyrik ist stark vom Jazz und vom Blues beeinflusst.
    James Weldon
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