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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter
Autoren: R. A. Salvatore
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Drow die Festung verlassen hatte und Sylora nachjagte.
    Valindra wusste, wohin Sylora geflohen war, und erwartete, dass auch Dahlia Bescheid wusste.
    Während sie über ihren nächsten Schachzug nachsann, wurde sie von einer kleinen Gestalt abgelenkt, die zu ihr herabflatterte und neben ihr landete.
    »Grässliche Person!«, fauchte Arunikas Teufelchen und wedelte mit dem krummen Stab. »Ich hoffe, sie lassen sie ordentlich leiden, bevor sie sie umbringen!«
    Valindra grinste es an und streckte eine Hand nach dem Stab aus.
    Das Teufelchen rückte zur Seite.
    »Gib mir jetzt den Stab … Greeth! Greeth!«, verlangte Valindra.
    Ihre Augen rollten wie verrückt, und das Teufelchen riss seine Glupschaugen weit auf. Plötzlich konnte der Winzling dem schrecklichen Lich den Stab kaum schnell genug überreichen.
    Valindra nahm ihn entgegen und führte ihn vor ihre Augen. Sie stieß ein leises, maunzendes Geräusch aus, als sie sich mit der tröstlichen Macht des Todesrings verband.
    »Soll ich meiner Herrin mitteilen, dass du die neue Vertreterin von Tay im Wald von Niewinter bist?«, fragte das Teufelchen.
    Valindra hörte seine Worte nicht einmal, denn sie konzentrierte sich ganz auf die plötzlichen Gefühle brodelnder Macht. Syloras Zugriff hatte dem Ring schwer zugesetzt, das spürte sie.
    »Soll ich meiner Herrin mitteilen, dass du die neue Vertreterin von Tay im Wald von Niewinter bist?«, wiederholte das Teufelchen.
    »Verschwinde«, antwortete Valindra, ohne den Stab aus den Augen zu lassen, dessen Macht sie fühlte, wenn sie ihn zwischen ihren Fingern rollte. »Sag ihr – Ark-lem! –, dass ich bald selbst mit ihr reden werde.«
    Der Zustrom der Macht war berauschend und berauschte vor allem Valindras Gedanken. Sie wurde von Erinnerungen an Arklem Greeth überflutet. Mit dieser Macht konnte sie ihren Geliebten ganz sicher zurückrufen. Und wenn sie ihn erst wiedererweckt hatte, würde er ihr helfen, das Chaos in ihrem Kopf zu besiegen. Vielleicht brauchte sie den Botschafter der Abolethen dann gar nicht mehr. Valindra hasste es, dieses Fischwesen in ihre tiefsten Gedanken, Gefühle und Geheimnisse vordringen zu lassen.
    Das Teufelchen, das vor ihrem Gesicht herumflatterte, riss den Lich aus seinen Gedanken, und als es fluchend das Weite suchte, wurde Valindra bewusst, dass es wahrscheinlich eine Frage gestellt hatte, wahrscheinlich sogar mehrfach, ehe es erzürnt abgezogen war.
    Valindra verbannte das kleine Wesen aus ihren Gedanken, die sich zunehmend überschlugen. So viele Möglichkeiten! Was für eine Macht! Und die Hoffnung auf Arklem Greeth an ihrer Seite!
    »Nein, nein, das darf ich nicht«, sagte sie sich.
    Dann aber nickte sie, während sie gründlich überlegte und erkannte, wohin sie gehen und wofür sie sorgen musste. Sie griff auf ihre eigenen magischen Kräfte zurück, um sich vorzubereiten, hielt dann aber noch einmal inne, denn ihr fiel etwas ein, was sie doch lieber mitnehmen wollte.
    Da lag er schon, gleich da drüben auf dem Boden.
    Erst als Sylora Salm am Rand des Todesrings stand, begriff sie, wie grundlegend sie sich geirrt und welches Unheil sie angerichtet hatte. Vor lauter Glück über die Macht des Stabs und die Verbindung, die er ihr ermöglichte, hatte Sylora mehr als die Lebenskraft einiger Aschezombies angezapft. Ihre Schmerzensringe und das Halten des Zauberschilds gegen Drizzts Pfeilhagel hatten den Todesring selbst geschwächt, und zwar ganz empfindlich.
    Aus ihrer Schulter quoll Blut. Der Pfeil des Drow hatte sie gefährlich, vielleicht sogar tödlich verwundet. Sie wusste, dass sie die Macht des Todesrings benötigte, um sich zu heilen.
    Aber durfte sie es wagen, ihm noch mehr zu entziehen? Konnte sie das?
    Die Zauberin war zutiefst erschrocken, als sie begriff, was das geplünderte Grau vor ihr bedeutete. Sie konnte sich bestens ausmalen, wie Szass Tam auf dem rauchenden Ring auftauchte, und sah schon den unverhohlenen Zorn auf seinem faltigen Gesicht.
    Diesmal würde er ihr nicht verzeihen. Nach über zehn Jahren hatte sie ihn kläglich enttäuscht.
    Vielleicht konnte sie in den Untergrund fliehen. Vielleicht würde das Hoheitsgebiet sie aufnehmen.
    Auf der Suche nach einem Ausweg überschlugen sich ihre Gedanken, und die Verzweiflung über ihre Lage wuchs noch, als sie Reiter nahen hörte.
    Sie drehte sich um und stand nun mit dem Rücken zum Todesring. All ihre Angst vor Szass Tams Reaktion trat in den Hintergrund, denn jetzt war etwas anderes dringlicher. Sylora schloss die
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