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Nie wirst du vergessen

Nie wirst du vergessen

Titel: Nie wirst du vergessen
Autoren: Lisa Jackson
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würde, um dir Alicia und Ryan
zurückzugeben."
    „Oh, wirklich? Nun, dann verlange ich, dass du Doug
vor Gericht bringst." Sie war außer sich vor Enttäuschung und Wut.
    „Das kann und will ich nicht. Es würde die Kinder
innerlich zerreißen, wenn sie vom Richter vernommen werden und aussagen
müssten. Sie dürfen nicht erleben, wie sich ihr Vater und ihre Mutter an die
Kehle gehen. Ich will keine Mitschuld daran tragen, dass sie dich vielleicht
hassen."
    „Mich hassen ?" Lauren schaute ihn völlig
fassungslos an.
    „Ja. Überleg doch mal. Alicia hält dich für tot, und
Ryan kann sich gar nicht an dich erinnern, denn er ist viel zu klein. Du musst
dich mit Doug einigen. Das ist die einzige Möglichkeit, die Kinder klug auf
dich vorzubereiten und sie vor größerem seelischem Schaden zu bewahren."
     
    13. KAPITEL
    Lauren fühlte sich entsetzlich verloren. Zachary gab
also auf. Der einzige Mann, dem sie sich mit Leib und Seele anvertraut, dem sie
ihre ganze Liebe geschenkt hatte, gab auf! Begriff er denn gar nicht, wie
wichtig ihr die Kinder waren? Sie konnte sich ein Leben mit Zachary Winters,
aber ohne Alicia und Ryan absolut nicht vorstellen. Und sie wollte es auch
nicht. Wusste er denn nicht, dass sich Doug nie außergerichtlich einigen
würde?
    Zachary schien ihre Gedanken erraten zu haben. „Glaube
mir, Lauren, Doug wird nachgeben. Vielleicht nicht gleich. Vielleicht dauert
es einige Zeit, aber er wird es tun."
    „Ich habe keine Zeit, Zachary. Merkst du denn nicht,
wie unglücklich ich bin? Dass ich jeden Tag ein bisschen sterbe, weil sie nicht
bei mir sind? Ist dir nicht aufgefallen, dass die vergangenen zwei Wochen die
reinste Folter für mich waren? Mein Gott, wenn ich könnte, würde ich noch heute
nach Twin Falls fahren und meine Kinder entführen."
    „Und was würdest du damit erreichen?"
    „Ich hätte meine Kinder wieder bei mir." Lauren
schluchzte verzweifelt auf.
    „Und
Alicia und Ryan wären verstört und unglücklieh. Lauren, du musst Geduld
haben."
    „Die habe ich fünfzehn lange Monate gehabt. Fünfzehn
einsame Monate voller Angst und Qual. In vier Wochen ist Weihnachten. Ich kann
den Gedanken an ein weiteres Weihnachtsfest ohne Alicia und Ryan nicht
ertragen. Nein, ich will gar nicht daran denken! Wie kannst du hier vor mir
stehen, Zachary, und von mir verlangen, geduldig zu sein?"
    Zachary sah, wie die Frau, die er liebte, langsam zusammenbrach.
„Selbst wenn wir noch heute die Klage vor Gericht einreichen würden, könnten
die Kinder Weihnachten nicht schon bei dir sein, Lauren."
    Verbittert erwiderte sie: „Und du bräuchtest nicht die
Verpflichtungen eines anderen Mannes zu übernehmen und dich um fremde Kinder
kümmern müssen, nicht wahr, Zachary? So ist es doch."
    „Wie kannst du mir eine solche Frage stellen?",
rief er zutiefst verletzt.
    „Weil es die Wahrheit ist. Das spüre ich, Herr
Rechtsanwalt." Hoch aufgerichtet stand sie vor ihm und nahm ihre ganze
Kraft zusammen, um ihm zu sagen, was sie sagen musste. Sie verdrängte die
Stimme der Vernunft, die ihr riet, Zachary zu vertrauen, und schaute ihn fest
an. „Unter den gegebenen Umständen halte ich es für das Beste, wenn wir uns
einige Zeit nicht mehr sehen, Zachary."
    Er erstarrte. Dann wurde sein Gesicht zu einer
ausdruckslosen Maske. „Uberleg dir gut, was du tust, Lauren. Du wirfst alles
weg, was wir in der Vergangenheit gehabt haben und in der Zukunft haben könnten."
Lauren wollte zurückweichen, aber er hielt sie mit beiden Händen in einem
stählernen Griff fest. Sein Gesicht war nur wenige Millimeter von ihrem
entfernt, Zorn flammte in seinen Augen. „Du benutzt doch diesen Streit nur, um
eine Beziehung zu beenden, die du von Anfang an nicht auf Dauer gewollt hast.
Habe ich recht, Lauren?"
    „Vielleicht waren wir nicht füreinander
bestimmt."
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage. Du weichst dem
eigentlichen Problem aus, Lauren. Man tut etwas, weil man es tun will. Aber
nicht deshalb, weil einem das Schicksal plötzlich schlechte Karten austeilt.
Nicht das Schicksal oder der Zufall haben dich vor zwei Monaten hier in diese
Kanzlei geführt. Du bestimmst selbst über dein Leben. Und in diesem Fall lautet
die schlichte Frage: Willst du mich oder willst du mich nicht? Du brauchst dich
nur zu entscheiden."
    „Oh, ich will dich durchaus", wandte sie ein,
„aber ich will den Mann, wie er vor zwei Monaten gewesen ist. Den Mann, der
versprach, mir zu helfen, weil er an die Gerechtigkeit meines Falles
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