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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller
Autoren: Andy McNab
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Dunkeln zusammenbleiben. Der Boden war gut - die vielen Kiefernnadeln dämpften die Geräusche.
    Nach zehn weiteren Metern blieb ich erneut stehen, den Kolben des G3 auf dem Boden, beide Hände am Lauf und nach vorn gebeugt. Ich atmete tief durch, während ich darauf wartete, dass Jerry gegen mich stieß. Unter all der Kleidung war ich schweißgebadet. Der Schweiß lief mir übers Gesicht und ließ die Kratzer brennen.
    Diesmal kam Jerry ganz dicht heran, und sein Atem strich mir über die Wange. »Das sind jetzt etwas über achtzehnhundert.«
    »Wir gehen langsamer. Halt nach der Abzweigung auf der linken Seite Ausschau, klar?«
    Ich schloss den Mund, versuchte, etwas Speichel in den trockenen Hals zu bekommen, und ging dann weiter.
    Einige Minuten später erreichte ich die zum Haus führende Abzweigung. Ich blieb erneut stehen und wartete. Diesmal fühlte Jerry meinen Atem. Unheimliche Stille herrschte; kein Windhauch bewegte die Zweige. »Zähl diesmal fünfhundert Meter ab, in Ordnung? Danach wenden wir uns nach rechts und suchen uns einen Weg zur Mauer. Ich möchte den Kontrollpunkt umgehen.«
    »Verstanden.«
    Wir zogen wieder los und blieben auf der Mitte des Weges. Ich hielt das G3 in den Händen. Es gab nicht genug Zeit, taktisch vorzugehen, mit dem Kolben an der Schulter. Ich ging mit dem Kopf nach rechts geneigt, damit das Ohr nach vorn zeigte. Ständig versuchte ich, die Dunkelheit mit meinen Blicken zu durchdringen. Ich hielt nach Bewegungen Ausschau, nach Licht, nach Hinweisen auf die Präsenz von Personen.
    Alle fünf oder sechs Meter blieb ich stehen und bemühte mich, ruhig und kontrolliert zu atmen. Mein Gesicht blieb schweißfeucht. Schließlich kam Jerry heran und flüsterte mir zu: »Fünfhundert.«
    Ich ging noch langsamer, die Waffe an ihrem Balancepunkt in der rechten Hand. Mit der linken tastete ich nach hinten, um sicherzustellen, dass Jerry und ich diesmal die ganze Zeit über Kontakt hatten.
    Etwa fünfzig Meter vor dem Kontrollpunkt konnte ich noch immer nichts sehen oder hören. Wir hätten auf Nummer Sicher gehen und uns nach rechts in den Wald schleichen können, aber das hätte uns noch mehr Zeit gekostet. Wir mussten so lange wie möglich auf dem Weg bleiben.
    Noch einmal zwanzig Meter, und dann hörte ich das Klacken von Metall, vorn und auf der linken Seite. Ich erstarrte, sah nur Dunkelheit und noch mehr Dunkelheit, sonst nichts.

 
99
    Ich hielt den Atem an und beugte mich vor, die Augen geschlossen und den Kopf zur Seite geneigt.
    Das Klacken wiederholte sich, Metall an Metall.
    Ich drehte mich zu Jerry um und zog ihn langsam zu den Bäumen. Zum Teufel mit den Minen. Die Leute des Ziels befanden sich auf der anderen Seite im Wald, sicherten noch immer den Weg. Falls es auch auf dieser Seite Wächter gab, würden wir das bald merken. Falls es zu einer Konfrontation kommen sollte, dann war das eben so. Vielleicht hatte etwas von dem Fatalismusblödsinn auf mich abgefärbt.
    Ich hielt die Hand um Jerrys Ärmel geschlossen. Selbst wenn wir nur um einige Meter getrennt worden wären ... es hätte vielleicht bedeutet, dass wir uns nicht wiederfanden, denn wir konnten wohl kaum nach einander rufen. Die Umstände verlangten, dass wir uns ganz langsam bewegten.
    Es ist leicht, in pechschwarzer Finsternis die Orientierung zu verlieren, aber das gelegentliche Klacken und leise Gesprächsfetzen auf der anderen Seite des Weges wiesen mir die Richtung. Dort wurden die Abstände zwischen den Bäumen größer - mit ein wenig Glück gelangten wir bald zu einem offenen Bereich und dann zur Mauer.
    Ich tastete mir einen Weg durch die Dunkelheit, die linke Hand nach vorn gestreckt, auf der Suche nach eventuellen Hindernissen, die rechte weiterhin an der Waffe. Jerry hielt den Kolben, um Kontakt mit mir zu wahren.
    Ich blieb stehen, wenn mir ein Zweig den Weg versperrte, trat dann zurück und zur Seite, um das Hindernis lautlos zu umgehen. Jetzt, da wir langsamer vorankamen, spürte ich die Kratzer in meinem Gesicht deutlicher. Mein salziger Schweiß machte sie ebenso schmerzhaft wie Wespenstiche. Die nackten Füße in den Stiefeln hatten Blasen bekommen. Der ganze Körper schien unter den vielen Kleidungsschichten zu kochen.
    Ich blieb konzentriert und versuchte, den Sinn für die Richtung zu wahren. Links von uns sprang ein Motor an, vermutlich weiter vorn auf dem Weg, hinter den Holzigeln. Hoffentlich bewegte sich das Fahrzeug nicht. Denn wenn es zum Haus fuhr, musste ich annehmen, dass es das
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