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Nichts für Anfänger - Roman

Nichts für Anfänger - Roman

Titel: Nichts für Anfänger - Roman
Autoren: Kevin Maher
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aber sichtlich angepisst darüber, dass Fiona ihr diesen Part als Mam weggenommen hat.
    Obwohl Fiona viel älter ist als ich, teilen wir uns ein Zimmer. Das ist so, weil die Zwillinge ein eigenes Zimmer haben, weil obwohl Mam sagt, dass sie magisch miteinander verbunden sind, ist Sarah die meiste Zeit total ätzend zu Siobhan und dreht immer total auf, wenn sie ausgehen, und schart alle Typen um sich und sorgt dafür, dass Siobhan sich fühlt wie eine hässliche graue Maus ohne Busen. Claire und Susan teilen sich auch ein Zimmer. Sie sind keine Zwillinge, obwohl sie so wirken. Sie haben die gleichen braun-blonden Haare, obwohl Susan ihre stundenlang bearbeiten muss, damit sie so lockig werden wie die von Claire, sie tragen die gleichen Jeans von Penny’s, die gleichen Stulpen und die gleichen leuchtend pinken Pullover. Wenn Susan nicht so eine Wuchtbrumme wäre und Claire nicht so ein Spargeltarzan, würden sie eher als Zwillinge durchgehen als Sarah und Siobhan.
    Somit bleibt nur noch ein Schlafzimmer in unserem Haus übrig, von Mams und Dads mal abgesehen, und das ist das von Fiona und mir. Wir haben zwei Einzelbetten an gegenüberliegenden Wänden, zwei schmale Kleiderschränke aus Sperrholz, die Dad umsonst von einem Arbeitskollegen bekommen hat, vier schmale, schiefe Bücherbretter, einen Schminktisch für Fiona, und in der Zimmermitte liegt ein schicker gemusterter Teppich für dreckige Klamotten und Tanzeinlagen.
    Fiona ist super. Sie hat nichts gegen mein Poster mit dem geparkten Porsche über dem Bett oder Survivor, und ich sage nichts gegen ihr Poster mit dem knutschenden Pärchen unter der Brücke in Paris drauf. Sie hört Chicago und Kim Carnes und braucht nicht Stunden für ihr Make-up wie Sarah und Siobhan. Sie hat krause rote Haare, die sie ratzekurz trägt, und Mozzo sagt, dass sie zwar irgendwie eine Hündchenfresse hat, aber dafür einen tollen Arsch, aber da halte ich mich raus. Ich denke, ihr Gesicht ist großartig, ganz rund und strahlend und liebevoll und mit hellgrünen Augen. Das Beste ist, dass Fiona und ich wie Pech und Schwefel sind. Meistens haben wir morgens super Gespräche, wenn ich rüber in ihr Bett klettere und sie mir alles über den letzten Abend erzählt. Wer mit wem rumgeknutscht hat, mit wem Sarah was hatte, was Siobhan gemacht hat, wer unten am Sportplatz Kurze gekippt hat, wer sich mit wem angelegt hat, wer was von Saidhbh Donohue will und wer in der Schulturnhalle mit dem Schlüpfer in der Kniekehle erwischt wurde. Von solchen Geschichten kann ich gar nicht genug bekommen, und Fiona ist eine spitzenmäßige Erzählerin.
    Fiona hat mir alles über die Periode und Sex erzählt. Ich glaube, das kam ganz einfach daher, dass ihre Binden eh über all rumflogen und sie keine Lust mehr hatte, zu sagen, dass das eine Mädchensache ist, als wären sie ein Teil ihres Make-ups. In der Woche nachdem unsere Babykatze Jack gestorben war, fragte sie mich plötzlich ohne Vorwarnung: Weißt du, was ein Fick ist? Ich sagte, das Gleiche wie ein Arschloch oder eine Schwuchtel, also lachte sie und erzählte mir alles über Geschlechtsverkehr und die Periode. Damals war ich noch ganz klein, und die meisten Jungs in meiner Schule hatten keine Ahnung, was ficken war, und hatten noch nie etwas von einer Periode gehört, und immer, wenn ich richtig fies sein wollte, drohte ich Fiona damit, Mam zu sagen, dass sie mit mir über Sex geredet hatte, was eigentlich heißen sollte, dass sie mit mir über Sex geredet hatte, als ich noch viel zu jung für so was war. Dann heulte Fiona immer rum und packte mich am Arm und jammerte: Bitte, bitte nicht, die bringen mich um! Wenn sie genug gebettelt hatte, erlöste ich sie irgendwann und sagte, dass ich dieses eine Mal noch gnädig war. Dann seufzte sie und plumpste zurück auf den edlen Musterteppich. Die Sache war nur, dass wir beide genau wussten, dass ich sie niemals bei Mam verpetzen würde, aber trotzdem machte es Spaß, so zu tun.
    Bei mir und Fiona ist insofern alles im grünen Bereich, aber seit Mozzo und dem Steckrübenvorfall und der Sache mit den Kissen sagt Dad andauernd, dass sie mich aus diesem Schlafzimmer rauskriegen müssen. Er sagt, das ist so, weil ich bald ganz haarig und männlich werde und er nicht will, dass ich bezüglich meiner Schwester auf dumme Gedanken komme. Ich hasse es, wenn er so was am Esstisch sagt, weil ich dort umzingelt bin von Schwestern. Und ich weiß nicht, wo er mich hinstecken will. Er spricht davon, dass Fiona bei Sarah
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