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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger
Autoren: Alan Dean Foster
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hinein.
    Die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte, war geradezu klischeehaft, nur dass die beiden Männer und eine Frau einen Alien angriffen und es nicht um erzwungenen Geschlechtsverkehr ging. Die Atem- und Sprachfortsätze des Deyzara, von denen einer oben aus seinem Kopf und der andere aus dem unteren Gesichtsteil entsprang, zuckten hilflos hin und her. Die in der Mitte des ovalen Gesichts liegenden großen dunklen Augen standen sogar noch weiter hervor als sonst. Die Frau hielt seine biegsamen Arme hinter seinem Rücken verschränkt fest. Der Schrecken stand dem Alien ins Gesicht geschrieben, obwohl es von dickem Make-up, wie es diese Spezies bevorzugte, bedeckt war. Seine Kleidung glich einer Explosion heller Farben. Trotz seiner Not drangen die Gefühle des Fremden nur leicht und federartig in Flinx’ Geist ein, als wären sie eine pastellfarbene Panik.
    Die beiden hoch aufgerichteten Gauner wühlten in der Gürteltasche herum, die sie ihrem Opfer abgenommen hatten, und stritten sich um ein kleines, hochwertiges Kommunikationsgerät deyzaranischen Ursprungs. Sie hielten erst inne, als sie merkten, dass sie von einer großen, schlanken Gestalt beobachtet wurden. Flinx spürte Verwirrung, die schnell von einer wachsenden Zuversicht abgelöst wurde.
    »Zieh Leine, Besucher«, knurrte einer der Männer.
    Sein Gefährte zog mit der freien Hand eine Waffe aus dem Brusthalfter. »Verschwinde oder verliere.«
    Die Frau machte eine rasche Kopfbewegung in Richtung des Neuankömmlings und verstärkte ihren Griff um die Arme des Deyzaraners. »Das ist bloß ein großer Junge, Vynax. Ignorier ihn.« Als sich der Alien zur Wehr setzte, wurden ihm beide knochenlosen Handgelenke verdreht. Er stieß weinerlich einen seltsamen, kehligen Laut aus.
    »Lasst ihn gehen«, forderte Flinx sie ruhig auf. Rette erst einen Unschuldigen und danach die Galaxis. Am Anfang immer kleine Schritte machen, hatte ihm Mutter Mastiff ständig gesagt. Warum mischte er sich ein? Einhundert, eintausend ähnliche kleine Begebenheiten trugen sich in diesem Moment vermutlich überall auf diesem gärenden, abstoßenden Planeten zu. Wieso musste er gerade hier einschreiten?
    Weil er es konnte, dachte er und seufzte dabei innerlich. Weil er trotz seiner rechts- und sittenwidrigen genetischen Modifikationen die Zivilisation repräsentierte und das Trio für etwas ganz anderes stand.
    Der Mann mit der Waffe machte sich schussbereit. Flinx wusste das, obwohl der Bewaffnete selbst kein Wort sagte. Seine Absichten waren aufgrund der Woge gewalttätiger Emotionen, die wie Magma in seinen Geist eindrangen, klar erkennbar. Daher reagierte Flinx so, wie er es in den vergangenen Jahren gelernt hatte: Er war mit der Fähigkeit aufgewachsen, die Gefühle anderer zu lesen, aber mit der Zeit war er auch in der Lage - wenngleich noch nicht perfekt -, selbst Gefühle auszustrahlen.
    Der Zorn seines potenziellen Mörders wurde durch Furcht ersetzt. Angst und nackte Panik machten sich in seinem Inneren breit. Mit plötzlich geweiteten Augen ließ der hartgesottene Kämpfer die Waffe aus den Fingern gleiten und taumelte dabei rückwärts, wobei er die gleichgültige Person, die vor ihm aufragte, nicht aus den Augen ließ. Der hochgewachsene junge Mann, der auf den Killer anfangs noch schwach und harmlos gewirkt hatte, nahm nun in seinem Kopf bedrohliche Dimensionen an. Er war jemand, vor dem man sich fürchten, dem man aus dem Weg gehen und vor dem man, so schnell einen die eigenen Füße trugen, weglaufen musste. Warum das so war, konnte er selbst nicht sagen. Diese fehlende Information verwirrte ihn, hielt ihn aber nicht davon ab, sich weiterhin schnell zurückzuziehen. Seine Begleiter beäugten ihn, als hätte er auf einmal den Verstand verloren.
    »Vynax, was zum …?« Der andere Mann sah den Jungen mit der olivenfarbenen Haut und den roten Haaren, der am Eingang der Gasse stand, nun ebenfalls in anderem Licht und begann, seine Waffe zu ziehen. Die dunkelgrünen Augen suchten sich ein neues Ziel und trafen den Blick des Mannes.
    Jegliche Entschlossenheit, was die Konfrontation anging, wich, als ein überwältigender Schrecken den Mann durchfuhr. Alles, woran er noch denken konnte, war, dass er diesen Ort so schnell wie möglich verlassen musste. Er wirbelte herum, stolperte und schwankte völlig verschreckt durch die Gasse und seinem Gefährten hinterher. Beide Männer stöhnten und ächzten, als wären sie von bösen Geistern besessen.
    Nun war ihre weibliche
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