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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger
Autoren: Alan Dean Foster
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Anstalten, nach dem Versehrten, reglosen Körper auf dem Boden zu sehen.
    Da ihre Aufregung nun gemäßigter Wachsamkeit gewichen war, machte Pip es sich wieder auf der rechten Schulter ihres Herrn bequem. Sie ließ die drei Möchtegernattentäter nicht aus den Augen - und diese behielten sie ebenfalls genau im Blick.
    Während der gesamten faszinierenden und äußerst kurzen Konfrontation hatte sich Flinx weder bewegt noch einen Ton von sich gegeben. Er sprach seine Angreifer auch nicht an, als er den Zug endlich verließ. Sie waren immerhin weise genug, ebenfalls den Mund zu halten.
    Das Herz von Malandere war nicht sehr alt, weil die Stadt und die Kolonie selbst erst in jüngster Zeit errichtet worden waren. Dennoch war alles so heruntergekommen und baufällig, wie es nur sein konnte. Jedes Gebäude und jede Straße wirkten verwahrlost. Der Reichtum war den Felsen von Visaria förmlich abgerungen worden. Das Glück hatte die Gegend verlassen, und zurückgeblieben waren die Nachfahren jener Leute, die hergekommen waren, um es zu machen und nichts als dessen Überreste zurückgelassen hatten. Weitere Beweise für die Missachtung der Menschen, dachte Flinx, als er sich den Weg über das, was sich hier Hauptstraße nannte, bahnte. Wenn der Großteil seiner Spezies sich nicht um seine Brüder und Schwestern kümmern konnte oder wollte, warum sollte er es dann tun?
    Doch er ermahnte sich, dass es noch viel zu früh war, um ein Urteil zu fällen. Er war gerade erst angekommen. Bisher hatte erst ein einziger Übergriff auf ihn stattgefunden. Eine Entscheidung sollte nicht übereilt getroffen werden, egal, was er selbst empfand. Visaria würde seine Meinung in die eine oder andere Richtung beeinflussen.
    Bisher waren die Aussichten, ihn davon zu überzeugen, dass sein Altruismus für den Rest seines Lebens eine entscheidende Rolle spielen sollte, wenig vielversprechend.
    Es begann zu regnen. Als Koloniewelt konnte es sich Visaria nicht leisten, die für die Manipulation der Meteorologie nötige Infrastruktur zu finanzieren. Da Flinx sich seit Verlassen des Transportwagens bereits großem emotionalen Elend ausgesetzt sah, wollte er nun nicht auch noch frieren und nass werden. Ihn umgab eine Vielzahl an Werbebannern für nahegelegene Hotels, die um seine Aufmerksamkeit warben. Er suchte sich eines davon heraus und folgte den Anweisungen um eine Ecke. Das Hotel wirkte ruhig und abgeschieden, und die Lobby war sogar halbwegs sauber. Der automatisierte Concierge akzeptierte seine Kredkarte ohne Nachfrage und machte sich nicht die Mühe, seine Identifikation zu überprüfen. Eine Empfehlung für KIs als Verwalter, überlegte er, während er in den Fahrstuhl stieg, um zu dem Stockwerk, auf dem sich sein Zimmer befand, zu fahren, außerdem waren sie auch noch unbestechlich.
    Der Raum glich dem Rest des Gebäudes: relativ sauber, klein und utilitaristisch. Das allgegenwärtige 3-D-Fernsehgerät bot eine Vielzahl an Unterhaltungsmöglichkeiten. Er entschied sich für die Nachrichten. Die lokalen Ereignisse wurden in Sensationsmeldungen verpackt und richteten sich an ein Publikum, dem es an ausgeprägten geistigen Interessen mangelte. Genervt und müde schaltete er die ihn umgebenden Bilder mündlich ab und befahl dem Gerät, sich in eine Zimmerecke zurückzuziehen. Von der Straße und aus dem Gebäude, in dem er sich befand, drangen die Emotionen herein. Sein Kopf begann zu pochen.
    Aus den zahlreichen Medikamenten, die sich in einem Beutel an seinem Gürtel befanden, wählte er eins aus und nahm es ein. Der sich anbahnende Kopfschmerz wurde schwächer, verschwand aber nicht völlig. Pip legte sich neben das einzig vorhandene, ovale Fenster und rollte sich vom Licht abgewandt zusammen. Regen strömte an der Außenseite herab. Als er auf dem summenden Einzelbett lag, versuchte der ohnehin schon entmutigte Flinx, nicht darüber nachzudenken, was der Morgen wohl bringen würde. Er war fest entschlossen, diesem Ort die Chance zu geben, ihm zu beweisen, dass er mit seiner Meinung über die Humanoiden falsch lag. Er wollte fair sein.
    Aber angesichts dessen, was er bereits auf dem Weg vom Shuttlehafen in die Stadt gesehen und erlebt hatte, würde es den Menschen und ihren Verbündeten verdammt schwerfallen, ihn davon zu überzeugen, den Rest seines Lebens mit der Rettung ihrer fernen, unvorstellbaren Zukunft zu vebringen.
     
    Ein einfaches, aber nahrhaftes Frühstück in einer restaurantähnlichen Einrichtung an der Hauptstraße konnte
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