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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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Unterhaltung mit Jim erinnern. Der Vergewaltiger hielt die Polizei schon seit Wochen in Atem und hatte es sogar geschafft, trotz der verschärften Sicherheitsmaßnahmen vier weitere Frauen zu überfallen. Emily saß in einer Einsatzgruppenbesprechung zwischen Polizei und Campus-Sicherheitsdienst, als ihr plötzlich der Gedanke kam, der Vergewaltiger könne vielleicht jeden Plan und jeden Schachzug seiner Verfolger kennen, weil er – und das war ein schrecklicher Gedanke – zum Sicherheitsdienst des Campus gehörte.
    Nach der Besprechung verschwand Keegans Partner, bevor Emily ihn ansprechen konnte. Das bedeutete, sie musste ihre Theorie Jim Keegan erläutern.
    Er war wie immer von Studentinnen umringt, die ihn anhimmelten. Emily wartete in der Tür, an den Türrahmen gelehnt.Er schaute auf, sah sie an und schien sofort zu wissen, dass sie mit ihm sprechen wollte.
    „Was haben Sie auf dem Herzen, Emily?“, rief er zu ihr hinüber.
    Sie war überrascht. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass er ihren Namen kannte.
    „Ich würde Sie gern kurz sprechen“, antwortete sie.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Ich bin schon spät dran für meinen nächsten Termin in der Stadt“, sagte er. „Begleiten Sie mich zum Wagen? Unterwegs können wir reden.“
    Emily nickte. „Natürlich.“
    „Würden Sie uns bitte entschuldigen, meine Damen“, rief Detective Keegan und lächelte die anderen Mädchen entwaffnend an.
    Die Mädchen zogen ab, wobei Emily mehr als ein missgünstiger Blick traf.
    Jim sah das – und grinste. „Schön, so begehrt zu sein“, meinte er.
    „Vorsicht“, gab Emily trocken zurück. „Sie werden sonst noch zum Ballkönig beim Jahresabschlussball gewählt.“
    Keegan lachte und trat neben sie. Er war unglaublich groß, mindestens zwanzig Zentimeter größer als sie. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht schauen zu können. Er hatte ein nettes Lachen, volltönend und ein wenig rau. Es klang sexy. Genauso wie seine Stimme. Emily spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte, und rief sich innerlich zur Ordnung. Auf keinen Fall sollte der Mann merken, wie sehr er sie aus dem Konzept brachte.
    Er öffnete die Tür nach draußen und ließ Emily den Vortritt.
    „Also?“, fragte er. „Was liegt an?“
    Auf dem Weg zum Parkplatz der Universität erklärte sieihm ihre Theorie, dass einer der Sicherheitsleute der Vergewaltiger sein könnte. Sie hoffte nur, dass er ihr nicht anhörte, wie nervös sie war.
    Er schwieg ein paar Minuten, als sie fertig war. Als sie sein Auto erreichten – einen zerbeulten silbernen Chevy –, lehnte er sich an die Wagentür und schaute Emily einfach nur an. Dass sie zu ihm aufschauen musste, machte sie nur noch nervöser, aber irgendwie schaffte sie es, ruhig seinem Blick standzuhalten und nicht rot zu werden.
    „Ich verrate Ihnen ein kleines Geheimnis“, sagte er schließlich. „Meyers und ich sind gestern erst auf denselben Gedanken gekommen.“ Noch größere Ernsthaftigkeit schlich sich in seine blauen Augen. „Sie dürfen mit niemandem darüber reden, klar?“
    Sie nickte, die Augen weit aufgerissen.
    „Die Besprechung von eben“, fuhr der Detective fort, „war ein Täuschungsmanöver. Wir werden an den geplanten Stellen weder Streife gehen, noch Überwachungsteams aufstellen. Stattdessen werden wir Lockvögel ausschicken, und zwar in den Bereichen, von denen wir dem Sicherheitsdienst der Uni ausdrücklich gesagt haben, dass wir heute Nacht nicht dort präsent sein werden. Falls dieser Mistkerl zum Sicherheitsdienst gehört und falls er für heute Nacht wieder eine seiner Schweinereien plant, haben wir gute Chancen, ihn zu schnappen.“
    „Das sind ein bisschen viele ‚Falls‘“, stellte Emily fest.
    „Ja, ich weiß.“ Keegan rieb sich den Nacken, als hätte er dort Schmerzen.
    „Kann ich irgendetwas tun, um zu helfen?“
    „Ja“, sagte er, stieß sich von seinem Wagen ab und schaute ihr tief in die Augen. „Bleiben Sie in Ihrem Zimmer, verschließen Sie Türen und Fenster. Solange wir diesen Kerl nicht geschnappt haben, sind Sie – und alle anderen Frauen auf demCampus – nicht sicher. Vergessen Sie das nicht, Emily.“
    Er streckte die Hand aus und strich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. Überwältigt von der Hitze seiner Berührung, trat Emily zurück. Ihre offensichtliche Reaktion machte sie verlegen, aber Jim wandte den Blick ab, als wäre er ebenfalls verlegen, und murmelte eine Entschuldigung. Er schaute
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