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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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nächste Treffen der Arbeitsgruppe angesetzt war, das sie wieder mit Jim Keegan zusammenführen würde. Das in Verbindung mit der Tatsache, dass ihr die offene, ehrliche Art des Detectives gefiel, sowie die geheimnisvolle Traurigkeit in seinen Augen konnten ihr sehr gefährlich werden. Wenn sie noch lange blieb und sich mit ihm unterhielt, würde sie sich bis über beide Ohren in den Mann verlieben. Sofern das nicht bereits geschehen war.
    „Sagten Sie nicht, Sie seien schon spät dran?“, fragte sie. „Dann sollten Sie jetzt besser fahren.“
    „Stimmt, das sollte ich“, gab Jim zurück und schloss den Wagen auf. „Steigen Sie ein.“
    Die Verblüffung war ihr offenbar anzusehen, denn er lachte.
    „Keine Bange, ich will Sie nicht entführen“, erklärte er. „Ich denke aber auch nicht daran, Sie hier ganz allein auf dem Parkplatz stehen zu lassen.“
    Emily schaute sich um. Es war helllichter Tag. Andererseits waren drei der siebzehn Vergewaltigungen am Tag geschehen, eine davon auf dem Rücksitz des Wagens eines der Opfer, auf dem Nordparkplatz der Universität. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und sie stieg in Jim Keegans Limousine.
    „Danke“, sagte sie.
    „Gern geschehen“, gab er zurück und grinste.
    Er fuhr sie die Viertelmeile zum Hauptgebäude der Universität zurück und hielt dort am Straßenrand. Als sie die Beifahrertür öffnen wollte, griff er nach ihrem Arm.
    „Nur um das klarzustellen: Ich meinte das vorhin ernst“, sagte er. „Dass ich am liebsten mit Ihnen ausgehen würde, meine ich.“
    Emily wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, also schwieg sie.
    „Ich frage mich …“ Jim zögerte. Dann schüttelte er lachend den Kopf. „Ich weiß, das klingt total bescheuert, aber … darf ich Sie anrufen? In einem Jahr oder in zwei?“
    Er hielt immer noch ihren Arm fest, und Emily befreite sich mit sanftem Nachdruck. „Sie haben recht“, erklärte sie und stieg aus. „Das klingt wirklich total bescheuert.“
    Aber letztlich, dachte Emily und schloss die Augen, immer noch auf ihrem winzigen Balkon auf dem Liegestuhl liegend, war doch ich die Bescheuerte. Heute, sieben Jahre später, ist das mehr als offensichtlich.
    In der Wohnung schellte die Türglocke, aber sie blieb mit geschlossenen Augen liegen. Jim würde erst in ein paar Stunden aufkreuzen, und sie hatte im Moment keine Lust, mit jemandem zu reden. Nicht einmal mit Carly. Oder vielmehr erst recht nicht mit Carly.
    Aber es klingelte wieder und wieder, sodass Emily schließlich doch aufstand und in die Wohnung ging. Wahrscheinlich hatte Carly ihren Wagen auf dem Parkplatz gesehen. Sie wusste also, dass Emily zu Hause war, und würde keine Ruhe geben.
    Seufzend öffnete Emily ihre Wohnungstür.
    „Dacht’ ich’s mir doch. Du bist zu Hause.“ Alex lächelte charmant wie immer. Er lehnte sich gegen den Türrahmen. „Ich habe dich doch hoffentlich nicht geweckt?“
    Was wollte er hier? Emily schnürte es die Kehle zu. Sie starrte ihn an, schluckte, versuchte die Sprache wiederzufinden. Dass Alex hier war, hatte gar nichts zu bedeuten. Schon gar nicht, dass er von ihrem Besuch bei der Polizei wusste. Oder dass er irgendeinen Verdacht gegen sie hegte. Solange sie die Ruhe bewahrte und sich völlig normal verhielt …
    „Nein, nicht wirklich“, antwortete sie und gab sich gelassen. „Ich habe auf dem Balkon gesessen und ein wenig ausgeruht.“
    „Darf ich reinkommen? Nur für ein paar Minuten.“
    Nein. „Aber natürlich.“ Sie trat zur Seite und ließ ihn herein. „Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Eistee? Ein Glas Wein? Oder ein Bier?“ Grundgütiger, sie klang wie eine Kellnerin. Wenn sie sich nicht ein wenig entspannte, würde er ganz bestimmt misstrauisch werden.
    „Na ja, ich kann nicht lange bleiben“, gab Alex zu.
    Gott sei Dank.
    „Ich wollte dir nur das hier geben“, fuhr er fort und zog ein flaches schwarzes Schmuckkästchen aus der Innentasche seiner Anzugjacke. Er hielt es ihr lächelnd hin. „Ich habe es entdeckt, als ich essen war, und musste dabei an dich denken. Also habe ich dem Drang nachgegeben, verschwenderisch zu sein.“ Er schüttelte das Kästchen leicht. „Mach’s auf.“
    Emily griff zögernd nach dem Kästchen. Es war schwerer,als es aussah, und lag kühl in ihrer Hand. Warum tat er das? Er hatte ihr noch nie etwas gekauft. Wollte er ein teures Geschenk als Vorwand benutzen, um sie zu besuchen und herauszufinden, wie viel sie von seiner Unterredung mit Vincent Marino, dem
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