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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1
Autoren: Hans Enzberger
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Apathie durchbrechen sollte. Zehn lange Jahre hatte sich Tiberius Caine, Admiral einer der beiden am Sektorenportal stationierten Kriegsflotten, des Vertrauens seines Herrschers als würdig erweisen - die Stellung am großen Portal der Galaxien gehalten, und seine Waffen gegen marodierende Piraten wie Flüchtlinge gleichermaßen geführt. Doch Caines Abscheu dem sinnlosen Krieg gegenüber, den er Tag über Tag, Jahr für Jahr gezwungen gewesen war, tatenlos mitanzusehen, erwies sich nach dem Tod Edward Jakobis letztendlich doch als die stärkere Kraft gegenüber der allmächtigen Direktive des Gehorsams gegenüber dem Imperium. Die Werkzeuge, um alles was niemals hätte geschehen dürfen mit einem Schlag zu beenden, lagen ausgebreitet vor seinen Händen. Er musste nur damit beginnen sie endlich zu ergreifen.

Jahrelang hatten getarnte, sprungfähige Spähdrohnen Sektorenkarten, Nachschubrouten, Routinen und Natur des Gemetzels akribisch verfolgt und dokumentiert. Sie waren die stummen Zeugen der Sünde, die das Imperium auf sich geladen hatte. Für Tiberius Caine bedeuteten sie die Schlüssel zu einem schnellen, entscheidenden Sieg.

2723. Schwer und dunkel wie Leichentücher lagen die verderbte Schatten ihrer Eroberer über den geschleiften Welten des kolonialen Sektors. Im Verlauf einer routinierten Gefechtsübung erreichte ein einzelner, uncodierter Subraum-Funkimpuls die unter dem Befehl des Admirals stehenden Einheiten am Fuße des großen Portals. Ein Moment, auf den sie lange und geduldig gewartet hatten. Ohne auf die Signale ihrer überraschten Kameraden zu achten setzten sie sich in Bewegung, verließen ihre Posten und stießen kurz darauf mit bis zur letzten Kampfminute exakt koordinierten Anweisungen in die umkämpften Sternensysteme vor. Präzise abgestimmte Portionen der Flotte attackierten und unterbrachen die mit den Jahren standardarisierten, schwach geschützten Versorgungsrouten des Syndikats, während Kommandoelemente in die Hauptsysteme vorstießen um den fatalen Schnitt eines gut platzierten Skalpells zu führen. Banner der Kriegshunde, Novawölfe und Schwarzfelslegion gleichermaßen wehten über den Ruinen der einst erhabenen Zitadellen und Zentren imperialer Größe auf der Wasserwelt Atlantia V. Auf der Oberfläche dieses vom Krieg gezeichneten, doch noch immer idyllischen Paradieses, berieten die drei größten Köpfe der Schlangenallianz unter tropischer Sonne über die Zukunft ihres gemeinsam eroberten Reiches.

Sie waren das Ziel. Alpha und Omega - Anfang und Ende. Ihre verschlagene Vorsicht und Gerissenheit der sie ihr langes Leben verdankten lag schlafend, fest umhüllt unter dem Bewusstsein absoluten Sieges. Sie fühlten sich sicherer denn je… siegreich, beschützt von ihren trunkenen Lakaien, die sich dem hemmungslosen Rausch ihres Triumphes ergaben, und die Kolonien noch wochenlang mit dem Widerhall ihrer barbarischen Exzesse erfüllen würden. Caine hatte nicht vor so lange zu warten, ehe sie ihre Lust auf Blut und Tod erneut überwältigte.

Und so sollte es passieren. Während kleinere Einheiten, bestehend aus Zerstörern, Fregatten und einigen Jägergeschwadern das feindliche Raumkontingent nahe der restlichen Kolonien angriffen und so weit wie möglich zerstörten, plante der Hauptteil der kleinen Einsatzflotte des Admirals sich ganz auf Atlantia und die wenigen, größtenteils in Reparaturdocks befindlichen Schiffe dort konzentrieren. Anschließend wäre es die Aufgabe der schweren Elite-Sturminfanterie des Imperiums, die Pagode der drei Clanführer zu stürmen und die Primärziele auszuschalten, bevor eine gesammelte Intervention der Piraten-Bodentruppen möglich war.

Die Geschehnisse der auf diesen legendären Plan folgenden Tage sollten schon bald feierlich in den Archiven des Reiches verewigt werden. Wie Falken stießen die Schiffe und Angriffskapseln der Kommandos auf ihre ahnungslosen Gegner hinab, führten die gepanzerte Faust des Imperators direkt in das Herz des Feindes um es und jeden der es beschützte mit gerechtem Zorn zu zerschmettern. Unterstützt von orbitalen Bombardements, die einen Ring aus Feuer um die Triumviratspagode entfachten, brach die schwere Infanterie durch die Verteidigungsposten der Clans und stieß in das Innere des Gebäudes vor. Nichts konnte sie aufhalten - niemand den vollkommenen Triumph dieses Tages noch stoppen. Aber das Schicksal sollte andere Pläne haben.

Kurgan Thor hatte sein Leben lang gekämpft und getötet. Er war die Essenz,
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