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New York - MERIAN Portraet

Titel: New York - MERIAN Portraet
Autoren: Bettina Winterfeld
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Auf ihrer Suche nach Liebe, Erotik und passenden Partnern hangeln sie sich experimentierfreudig durch die Single-Szene von
Manhattan
. Regelmäßig wie ein Häkelkränzchen treffen sie sich vorher und nachher bei ihrem Lieblingscocktail Cosmopolitan zu ausgiebigen Strategiebesprechungen. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, inhaltlich ähnlich stringent wie eine männliche Stammtischrunde, dabei aber ungleich eleganter, loten sie ihre eigenen erotischen Untiefen und die ihrer Lover aus.
    Jede von ihnen verkörpert eine andere weibliche Projektionsfläche. Carrie, die modebewusste Lifestyle-Journalistin, gibt mit ihrer Sex-Kolumne das Leitmotiv vor. Sie ist zierlich und smart, hat eine Schwäche für sündhaft teure Manolo-Blahnik-Sandalen und experimentiert mit Männern genauso schwungvoll wie mit ihrer Löwenmähne. Ihr Revier und das ihrer Freundinnen ist
Manhattan
: die vornehme
Upper East Side
( ▶ E 4 –K 4 ) , wo Carrie wohnt, die Galerien von
Chelsea
( ▶ F/G 2 – 4 ) , in denen Vernissagen mit durchgeknallten Leuten stattfinden, das trendige
SoHo
( ▶ D 4 ) mit seinen markanten Feuerleitern, die exklusive Einkaufsmeile
Fifth Avenue
( ▶ E 4 –K 4 ) oder der
Meatpacking District
( ▶ E/F 3 ) , in dessen umfunktionierten Schlachthäusern heute statt Schweinehälften Designerfetzen vom Haken baumeln. Sogar die Szenen, die in Paris spielen, wurden an der
Upper East Side
( ▶ E 4 –K 4 ) im französischen Luxushotel
Plaza Athénée
23 ( ▶ K 4 ) gedreht.
    EINE TOUR D’HORIZON ZU DEN DREHORTEN
    Während Carrie alias Jessica Parker mit einer Mischung aus journalistischer Neugier, philosophischem Erkenntnisdrang und Sehnsucht nach dem Märchenprinzen durch die Straßenschluchten und Parks streift, konzentriert sich die PR -Frau
Samantha
unverhohlen auf das Wesentliche: den Sex in der City. Nur die rehäugige Galeristin
Charlotte
(»Frauen wollen gerettet werden«) glaubt noch an die klassische Rollenverteilung.
Miranda
dagegen, die coole, rothaarige Juristin, ist die Erste, die nach einer ungeplanten Schwangerschaft aus dem Single-Revier Manhattan ausbricht: Als sie ihren Freundinnen verkündet, dass sie mit Kind und Mann nach
Brooklyn
( ▶ A/B 6 / 7 ) ziehen wird, ist der Teufel los. Von
Manhattan
wegzuziehen, das ist für die anderen dasselbe wie »vom Rand der Erde zu fallen.«
    Dass die vier New Yorker Freundinnen die gleichen Themen komödiantisch entschärfen, die auch Single-Frauen in London, Wien oder Berlin um ihre Nachtruhe bringen, hat sicher zum weltweiten Erfolg der Serie beigetragen. Kein Wunder, dass auch die »On Location-Tours« zu den Drehorten von »Sex and the City« bevorzugt von Freundinnen gebucht wird. »Hellohellohello, ich bin heute eure Sexpertin«, jubelt eine Reiseführerin namens Amy im Sightseeing-Bus und stellt auch gleich die Gretchenfrage: »Wer von euch ist Carrie, wer ist eine Miranda, eine Samantha oder Charlotte?« Die echte Sarah Jessica Parker hat sie vor Jahren zufällig in der Garderobe eines Restaurants getroffen, in dem sie sich mit dem »Babysitting« von Mänteln Geld verdiente. »Oh-My-God!« Amy spielt nach, wie es ihr damals die Sprache verschlagen hat.
    Eine Stunde und drei unterwegs ausgestrahlte TV -Pointen später stürmen die Carries, Mirandas, Samanthas und Charlottes das
Buddakan
9 ( ▶ F 3 ) . In dem stylischen Szenetreff mit seinen opulenten Kristalllüstern und der chinesischen Landschaftsszene über der Bar tauschen Carrie und Big beim Junggesellenabend ihren »letzten Single-Kuss« aus. So glauben sie jedenfalls … Doch am nächsten Tag wird die (von der Stardesignerin Vivian Westwood) hochgerüschte Braut in der
New York Public Library
( ▶ H 4 ) vergeblich auf ihren Bräutigam warten und ihm später auf offener Straße den Rosenstrauß um die Ohren fetzen.
    Höchste Zeit für einen Cosmopolitan. Den gibt es bei
Onieal’s Speakeasy
21 ( ▶ D 5 ) , einem Ecklokal in
Chinatown
. Auf dem Weg dorthin passiert der Bus das
West Village
( ▶ D/E 3 / 4 ) , wo Sarah Jessica Parker lebt, gleich um die Ecke von
Julia Roberts
. In ihrem realen Leben ist die dreifache Mutter, wie Sarah Jessica Parker in Interviews gern beteuert, ganz anders als die Schuhlady aus der Serie. Anstatt ihre Versprechen mit einem »Ich schwöre bei Chanel!« abzusichern, gehört sie zu den »coolen, hippen Müttern, die noch in der Stadt wohnen« (O-Ton Carrie) und sich statt einer Handtasche lieber einen Hausmann zulegen – eine Spezies, die in der TV -Serie selten,
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