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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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war total spontan. Hoffentlich stören wir nicht zu sehr .«
    Ulrike pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ihr und mich stören? So ein Blödsinn! Ich freu mich riesig, euch endlich mal wiederzusehen! Du weißt doch, dass ihr jederzeit willkommen seid. Zu jeder Tages- und Nachtzeit!«
    »Danke«, lächelte Mia. »Das ist wirklich cool !«

    Nachdem Tam versorgt war und Findus satt und zufrieden zu einer Kugel aufgerollt im Stroh lag und schnarchte, gingen Mia und Uli durch den Stall und wünschten allen Pferden eine gute Nacht. Vor jeder Box blieben sie stehen und sprachen leise mit den Pferden, die die Mädchen aus sanften Augen musterten. Der Kirschgartenstall war klein und gemütlich. Jetzt, nach der trubeligen Hauptsaison, standen einige der Laufboxen leer. Ulrike betrieb den Stall als Ferienhof für Gastreiter, die ihre Pferde mitbrachten, um in der Nähe des Meeres Urlaub zu machen. Sie hatte überwiegend Stammgäste, die jedes Jahr wiederkamen, um in der idyllischen Landschaft rund um den Hof und an der nahen Küste Ausritte zu machen.
    »Schlaf schön, kleine Shelley«, raunte Ulrike einer Connemarastute zu.
    Leise verließen die Mädchen den Stall. Als Ulrike das Deckenlicht löschte, sah Mia, dass Tam döste. Er hatte einen Hinterhuf aufgesetzt und hielt den Kopf gesenkt. Die weißbewimperten Augen hatte er halb geschlossen.
    Schlaf schön, mein Pferd, dachte Mia. Ich hab dich lieb!

    In der Küche ihrer urgemütlichen Wohnung über dem Stall schob Ulrike wenig später eine große Pizza in den Backofen.
    »Kann ich vor dem Essen noch kurz telefonieren ?« , fragte Mia. »Ich muss meinen Eltern und den Lehmanns Bescheid sagen, dass ich gut angekommen
    bin, sonst machen sie sich Sorgen .«
    »Klar, mach mal«, nickte Ulrike. »Schöne Grüße an alle!«
    Rasch erledigte Mia die Anrufe und versicherte ihrer Mutter und Mareike, dass es ihr gut ging. Trotzdem spürte sie, dass beide sich Sorgen um sie machten. Nachdenklich ging sie in die Küche zurück.
    Uli saß auf einem Stuhl vor der gläsernen Backofentür und beobachtete das Zerlaufen des Käses.
    »Alles klar ?« , erkundigte sie sich.
    » Mhm «, machte Mia. »Ich glaub, ich ruf Sebastian auch noch an .«
    »Du kannst telefonieren mit wem und wie lange du willst .« Uli runzelte die Stirn. »Sag mal, stimmt irgendwas nicht? Du wirkst irgendwie bedrückt .«
    Mia schüttelte den Kopf.
    »Ich erzähl's dir später«, sagte sie leise. »Nicht jetzt.«
    Ulrike nickte. »Okay, wie du meinst. In zehn Minuten ist die Pizza fertig .«
    Als Mia telefonierte, schaute sie wieder in den Backofen und murmelte: »Irgendwas stimmt da nicht .« Und damit meinte sie nicht die Pizza.

    Mia lauschte mit klopfendem Herzen auf das gleichförmige Tut-Tut in ihrem Handy. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis Sebastian endlich abhob und sich mit müder Stimme meldete.
    »Hi«, sagte Mia und schloss die Augen. »Hab ich dich
    etwa geweckt? Tut mir leid !«
    »Nee, kein Problem«, antwortete Sebastian. »Ich hab auf deinen Anruf gewartet. Ist alles in Ordnung? Bist du bei Uli ?«
    Mia erzählte ihm von ihrem Abschied von Filina bis zur Ankunft auf Kirschgarten.
    Sebastian hörte aufmerksam zu.
    »Fein, dass alles gut gegangen ist«, sagte er. »Sei nicht sauer, aber ich hab mir doch ein paar Gedanken gemacht, weil ich nicht mitreiten konnte. Ich wär so gerne bei dir gewesen !«
    Mia spürte einen Kloß im Hals und schlucke, bevor sie antwortete.
    »Das hab ich mir auch gewünscht. Ohne dich war‘s irgendwie doof. Du hast mir echt gefehlt .«
    Sie schwiegen. Mia hörte ihr eigenes Herz klopfen.
    »Wir holen es nach, Pferdemädchen«, sagte Sebastian nach einer ganzen Weile. »Sobald ich wieder im Sattel sitze, reiten wir zusammen. Okay?«
    Mias Stimme klang leise, als sie sagte: »Ja, das wär schön .«
    »Vielleicht klappt‘s sogar schon früher, als wir denken !« Sebastians Stimme wirkte auf einmal sehr lebhaft. »Ich hab gute Neuigkeiten !«
    Mia umklammerte das Handy. »Echt? Sag !«
    Sebastian erzählte ihr von der Chefarztvisite am Vormittag, von neuen Röntgenaufnahmen und einer Computertomographie. Und davon, dass er bald noch
    einmal operiert werden sollte.
    Mia zuckte zusammen.
    »Was ?« , fragte sie entsetzt. »Noch eine OP? Ich denke, es ist alles in Ordnung !«
    »Ist es ja auch .« Sebastian brummelte, als wollte er ein Pferd beruhigen. »Mein Becken ist supergut verheilt. In der OP sollen mir nur eine Metallplatte und ein paar Drähte eingesetzt
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