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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Gestüt.
    »Ulrike wird Augen machen, wenn sie uns sieht«, sagte Mia zu Tam und Findus. »Hoffentlich kommen wir nicht total ungelegen .«
    Tam senkte seinen Kopf und prustete. Findus lief an der langen Leine neben ihm her, als wüsste er genau, wohin es ging.
    Zu Mias großer Erleichterung war die Landstraße gut beleuchtet und kaum befahren. Trotzdem saß sie ab, nahm Findus auf den Arm und setzte ihn vor sich in den Sattel.
    Tam schritt ruhig aus. Am Ende der langen Straße tauchte schon bald das Dorf auf, an dessen Ausgang der Reiterhof ihrer Freundin lag. Tams Hufeisen klapperten laut auf dem Asphalt, und Mia bemerkte, dass Gardinen und Vorhänge zur Seite geschoben wurden. Einige Dorfbewohner waren neugierig geworden und wollten wissen, wer um diese Uhrzeit noch spazieren ritt. Mia lächelte und winkte. Dann ließ sie Tam auf dem Seitenstreifen traben.
    »Gleich sind wir da !« , freute sie sich. »Ulrike hat bestimmt eine schöne Box für euch. Da könnt ihr euch dann ausruhen .«
    Sie sah die Stallgebäude und dahinter die erleuchtete Reithalle. Ulrike war zu Hause. Hurra! Mia seufzte erleichtert, als sie Tam auf den Vorplatz des Hofes lenkte und durchparierte. Sie ließ Findus herunter und saß ab. Mit Tam am Zügel ging sie auf das Hauptgebäude der Stallanlage zu und klopfte an die Tür.
    »Hm, wir müssen anscheinend hinten rum«, murmelte sie, als niemand auf ihr Klopfen reagierte. »Ulrike ist bestimmt in der Halle .«
    Sie pfiff Findus heran und führte Tam um das Gebäude herum. Aus der Reithalle drang helles Licht nach draußen.
    »Ihr wartet hier .« Mia befestigte einen Strick mit einem Panikhaken an Tams Zaumzeug und klinkte ihn in einen der Anbinderinge in der Mauer. »Ich bin gleich wieder da !«
    Als sie die Tür zur Halle aufschieben wollte, hörte sie plötzlich Schritte hinter sich. Findus knurrte leise.
    »Hände hoch und keinen Schritt weiter !« , rief jemand. »Ihr seid umstellt !«
    Ulrike Werther stemmte beide Hände in die Hüfte und grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Mensch, Uli! Hast du mich erschreckt !« Mia umarmte ihre Freundin.
    Findus hörte auf zu knurren und lief schwanzwedelnd auf die junge Frau zu, die ihn streichelte und lobte.
    »Du kleiner Höllenhund! Hast du dein wagemutiges Frauchen etwa hierher gebracht? Braver Hund, du!« Sie gab Mia einen Kuss auf die Wange und strahlte. »Was für eine geniale Überraschung! Herzlich
    Willkommen!«
    Mia lächelte erleichtert. Uli schien sich ehrlich über ihren Besuch zu freuen.
    Sie ging auf Tam zu und klopfte ihm den Hals, dann löste sie den Karabiner und sagte: »Dann mal los, ihr Abenteurer! Das Futter wartet !«
    Mia folgte ihr in den Stall und fühlte sich plötzlich, als wäre eine große Last von ihren Schultern gefallen. Sie atmete tief aus und schaute sich neugierig um. Der Stall war freundlich und hell. Überall schoben sich Pferdeköpfe über die Boxentüren. Die Besucher wurden neugierig gemustert.
    Tam schritt neben Ulrike durch den Stall und wandte den Kopf mal nach links, mal nach rechts. Ein tiefes Brummeln drang aus seiner Kehle. Als Ulrike ihn in eine freie Box führte, wieherte er.
    »So ist es richtig !« Uli klopfte ihm den Hals. »Zeig erst mal allen, dass du da bist !«
    Sie nahm ihm Sattel und Zaumzeug ab und reichte beides an Mia weiter.
    »Er ist toll in Schuss«, lobte sie. »Er hat kaum geschwitzt. Soll ich ihn trotzdem eindecken ?«
    »Nee, danke«, antwortete Mia. »Tam trägt nie eine Decke. Aber ich reibe ihn noch ein bisschen ab .«
    Ulrike nickte.
    »Okay, jeder eine Seite!«
    Mia trug Tams Zaumzeug und den Trachtensattel in die Sattelkammer. Als sie zurückkam, stellte sie Findus eine kleine Schüssel mit frischem Wasser vor die Nase. Der kleine Hund schlabberte das köstliche Nass und leckte sich anschließend zufrieden die Schnauze, während Mia eine Dose Hundefutter aus ihrem Rucksack zauberte.
    Tam hatte inzwischen seine Nase im Futtertrog versenkt und kaute den Hafer, den Ulrike ihm großzügig abgemessen hatte. Als Uli und Mia sich dicke Strohwische drehten und über sein silbergraues Fell fuhren, schaute Ulrike.
    »Ihr habt echt Glück! Ich hab meine Mailbox erst vor einer Viertelstunde abgehört. Ich musste mich ziemlich sputen, um alles für euch vorzubereiten .«
    »Sorry.« Mia machte ein zerknirschtes Gesicht und hielt mitten in der Bewegung inne. Über Tams Rücken hinweg schaute sie die Freundin an. »Ich hätte mich früher anmelden müssen. Aber die Idee, dich zu besuchen,
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