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Neobooks - Erotische Frühlingsträume

Neobooks - Erotische Frühlingsträume

Titel: Neobooks - Erotische Frühlingsträume
Autoren: Aimee Laurent , Susa Desiderio , Lara Sailor , Eric Boss
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klare Luft ein. Es war noch Winter, ja, aber es roch schon nach Frühling. Zu ihrem Erstaunen war der Glacier-Express nicht sonderlich voll. Nika verstaute ihr Gepäck und ließ sich in den bequemen Sessel gleiten. Durch das Panoramadach des Zuges sah sie die Spitzen der umliegenden Berge. Es war einfach wunderschön, auf diese Art zu reisen. Mit jeder Biegung und jedem Viadukt tauchte der Express tiefer in die Bergwelt ein, und sie entfernte sich mehr und mehr von Paris, von René und ihrem Alltag.
     
    »Tut mir leid, aber die Hütte ist nicht bewohnbar. Es gab einen Wasserschaden.«
    Nika glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. Die wohlige Müdigkeit, die sie den ganzen Tag wie eine warme Decke umgeben hatte, verschwand sofort.
    Die Maklerin seufzte. Es war ihr anzusehen, dass ihr die Situation mehr als unangenehm war. Sie wich Nikas entsetztem Blick aus und setzte sich an ihren Computer. Minuten vergingen, ohne dass mit Ausnahme des Klackens der Tastatur irgendetwas zu hören war.
    »Einen Moment noch bitte, ich muss telefonieren.«
    Die Maklerin griff nach ihrem Handy und ging in den Nebenraum. Das Telefonat war kurz. Mit triumphierendem Blick kam die Frau zurück ins Büro und begann, Unterlagen zusammenzusuchen. Dann setzte sie eine besonders freundliche Miene auf und übergab Nika eine Mappe und einen Schlüsselbund.
    »Wir haben leider keine andere Hütte frei, nicht in Ihrer Kategorie und auch in keiner anderen, aber …«, jetzt schien ihr Lächeln sogar echt zu sein, »ich kann Ihnen ein Chalet anbieten, und zwar hier.«
    Sie tippte auf einen Punkt in den Bergen, weit über Davos-Stadt gelegen.
    »Beste Lage, beste Ausstattung. Sauna, Whirlpool, Yacuzzi. Allerdings sind schon einige Gäste dort. Sie hätten im Chalet Ihr eigenes Zimmer mit Bad und könnten alle Facilities im Hause nutzen. Würde Ihnen das gefallen?«
    »Wie viele Gäste sind dort? Auch Kinder?«, wollte Nika wissen. Auf Urlaub mit Familienanschluss verspürte sie keine Lust. Bilder von abendlichen Scrabble-Runden am Kamin bei Kräutertee und Gebäck zogen an ihrem inneren Auge vorbei.
    Die Maklerin schüttelte den Kopf. »Fünf Erwachsene, alles Stammgäste. Sie besuchen uns jedes Jahr, wenn es Frühling wird. Der sechste Gast musste absagen, daher ist ein Zimmer frei. Ich habe gerade dort angerufen. Man freut sich auf Sie, soll ich ausrichten.«
    Nika zuckte mit den Schultern. Wenigstens keine plärrenden Kleinkinder. Ihre Vorfreude war dennoch irgendwie dahin. Heute Abend ließ sich sowieso nichts mehr machen, das war ihr klar. Also bedankte sie sich bei der Maklerin und stieg in das Taxi, das vor dem Büro auf sie wartete. Eine merkwürdige Reise war das. Erst die Absage von René, dann das Zusammentreffen mit den Zwillingen, jetzt ein Wasserschaden in der Hütte.
Rein wissenschaftlich betrachtet
, dachte Nika,
sind das ein paar zufällige Ereignisse zu viel auf einmal.
     
    Die Taxifahrt schien nicht enden zu wollen. Mit stoischer Langsamkeit schob sich der betagte Jeep die schmale, gewundene Straße hinauf. Bald gab es keine Laternen, keine Häuser mehr, und nach weiteren Kurven waren auch die Lichter von Davos verschwunden. Der Fahrer drehte am Radioknopf, fand keinen Sender, legte eine Kassette ein. Der Reggae-Rhythmus bildete einen merkwürdigen Kontrast zu der verschneiten Bilderbuchlandschaft, aber das leichte Leiern des Bandes machte das Ganze irgendwie sympathisch. Nika beugte sich über den Vordersitz und fragte: »Dauert es noch lange?«
    Der Taxifahrer stellte die Musik etwas leiser und fragte gut gelaunt zurück: »Wieso, gefällt Ihnen die Musikauswahl nicht?«
    Nika musste lächeln und wollte gerade etwas erwidern, da sah sie die Lichter zwischen den Bäumen. Ein imposantes, im traditionellen Stil gebautes Holzhaus erhob sich vor ihnen. Nika war beeindruckt. Sie kramte nach Geld und gab dem Fahrer ein angemessenes Trinkgeld, dann griff sie ihren Koffer und stieg aus. Sie blickte den kleiner werdenden Rückleuchten des Wagens hinterher. Die Reggaemusik war noch zu hören, als der Jeep bereits wieder in der Dunkelheit verschwunden war. Inzwischen war es nach neun. Sie hatte zwar den ganzen Tag im Zug herumgefaulenzt, aber erschöpft war sie trotzdem. Hoffentlich würden ihre neuen Mitbewohner sie nicht den restlichen Abend mit Gesprächen nerven.
    »Darf ich?«
    Wie aus dem Nichts kam ihr ein Mann entgegen; er nahm ihren Koffer und reichte ihr die Hand.
    »Vincent«, sagte er bestimmt und deutete mit der Kinnspitze zum
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