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Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Titel: Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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besonders fiese, seltene Spinnenart und dann freut sich Frau Kussmund.«
    Normalerweise hielt Nele nicht viel von Schwindeleien. Sie wurde dabei auch meistens knallrot. Aber diese kleine Notlüge von Henry war wirklich genial. Schließlich waren sie an dem Schatz von Graf Kuckuck schon so nah dran, dass sie es nicht riskieren konnten, dass die Erwachsenen ihnen dazwischenpfuschten.
    »Aha«, sagte Herr Winter stirnrunzelnd. Er sah nicht besonders überzeugt aus. »Und warum habt ihr mit Steinen herumgeworfen? Wolltet ihr die Tiere bewusstlos machen?«
    Nele schüttelte energisch den Kopf. »Quatsch, Papi. Wir sind doch keine Tierquäler. Wir haben die Wandritzen nach Spinnen abgeklopft. Damit sie freiwillig herauskommen.«
    Großtante Adelheid wackelte fast so heftig mit dem Kopf wie Papagei Plemplem. »Faszinierend!«, sagte sie und starrte Nele belustigt an. Es blieb offen, was genau sie damit sagen wollte, aber Nele ahnte, dass Großtante Adelheid ihr Lügengespinst meinte. Die Großtante war mit allen Wassern gewaschen und ließ sich nicht so schnell einen Bären aufbinden.
    Mit Verspätung wurde Nele doch noch rot. Lügen war einfach nicht ihre Stärke.
    »Ich glaube, die Kinder sollten schnell ins Bett, Robert«, sagte Adelheid. »Nele hat schon einen ganz heißen Kopf vor Müdigkeit.« Sie zwinkerte ihrer Großnichte zu.
    Nele nickte ertappt und erleichtert zugleich.
    »Na, dann hopphopp in die Federn«, stimmte Herr Winter der Großtante zu. »Über eure Strafe reden wir morgen. Ich bleibe dabei, dass dieser Unfug nach einem Denkzettel ruft.« Er gähnte und machte sich eilig auf in sein Bett.
    Großtante Adelheid wartete ab, bis Henry in sein Turmzimmer verschwand. Nele hoffte, dass ihrem scharfen Auge entgangen war, dass Henry ihr zum Abschied noch höchst verschwörerisch zugezwinkert hatte.
    Nachdem Adelheid Nele zugedeckt hatte, fragte sie: »Ach, was mich doch noch interessiert. Habt ihr eure kostbare Spinne gefunden?«
    Nele schüttelte den Kopf. »Nö, leider nicht.«
    Großtante Adelheid strich Nele über den Kopf und sagte: »Vielleicht ist das Schmuckstück auch schon ganz woanders, als du vermutest!« Sie gab Nele einen Gute-Nacht-Kuss, drehte das Licht aus und schloss leise die Tür.

Das sechste Kapitel
    beginnt mit einer Vermutung, die Nele keine Ruhe lässtdeckt auf, dass Henry Angst auf heißen Reifen hatzeigt, dass in Henry trotzdem ein schottischer Abenteurer stecktund sorgt am Ende doch noch für einen überfälligen Geistesblitz
    Na klar – ein Eichhörnchen!

    »Tante Adelheid hat gesagt, das Schmuckstück ist woanders, als ich denke«, rief Nele gegen den Fahrtwind und stieg kräftig in die Pedale ihres roten Fahrrads. »Jedenfalls vielleicht.«
    Nele und Henry waren spät dran.
    Neles Mutter hatte nämlich mit Verspätung noch Wind von ihrem nächtlichen Ausflug bekommen und ihnen während des Frühstücks kräftig eingeheizt. Sie hatte nicht nur Hoffegen, sondern auch eine ganze Woche Geschirrabtrocknen (die Spülmaschine war gerade mal wieder kaputt) verhängt – und zwar für beide Kinder.
    Jetzt musste Nele doppelt so schnell trampeln, damit sie nicht noch Ärger mit Frau Kussmund bekamen.
    Seit kurzer Zeit fuhren sie nämlich gemeinsam auf Neles Fahrrad zur Schule, das heißt, Henry saß gemütlich auf dem Gepäckträger und ließ sich von Nele kutschieren. In der ersten Woche hatten sie sich abgewechselt, aber da waren sie zweimal in dem Bächlein gelandet und pitschnass geworden. Das hatte nur Sammy, der sie manchmal begleitete, lustig gefunden. Henry hatte es nicht so mit Geradeausfahren. Deshalb gab Nele den Lenker nicht mehr aus den Händen.
    »Was für ein Schmuckstück?«, rief Henry und trommelte ängstlich gegen Neles Helm. »Fahr nicht so wild, ich falle sonst runter.«
    Nele murmelte kichernd »Weichei. Und so was will ein echter Ritter sein.« Und fuhr gleich noch ein bisschen schneller. Es machte ihr einfach riesigen Spaß, Henry ein wenig zu ärgern.
    »Welches Schmuckstück?«, quäkte ihr Henry ins Ohr.
    Nele schüttelte heftig den Kopf. »Später!«, wehrte sie ab. Jetzt kam die letzte Kurve vor der Schule. Die war bei der Geschwindigkeit tatsächlich ein wenig brenzlig. Gleichzeitig liebte sie das Kribbeln im Bauch, wenn sie erst kurz vor dem Schulzaun abbremste.
    »Aufpassen, Nele«, schrie Henry.
    Wie ein Radsport-Profi brachte Nele ihren Gaul direkt vor Lukas und Tanne zum Stehen, die bereits vor der Schule auf sie warteten.
    »Ahh!«, stöhnte Henry und
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