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Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Titel: Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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unwirsch den Kopf. »Ich stelle mich nicht an. Ich achte bloß gut auf meine Sachen. Ich hatte vorher noch nie ein nagelneues Fahrrad. Und Henry hat nun mal zwei linke Füße.« Sie schwieg eingeschnappt.
    »Jedenfalls ist Henry ganz verrückt nach diesem Schatz vom alten Kuckuck«, sagte Tanne schließlich. »Sonst hätte er sich doch nicht diese Bücherklopse aus Schottland schicken lassen und wäre nachts im Verlies herumgekrabbelt.«
    Lukas nickte. »Stimmt. Aber er ist eben ein richtiger schottischer Abenteurer. In seinem Blut schwimmt dieses Monster Nessie herum, und dazu noch ein paar Raubritter. Deshalb findet er auch Josie gut. Die hat Burgfräulein-Blut.«
    Nele kicherte hysterisch. »Du hast zu viele Ritterfilme gesehen, glaube ich. Josie mag er nur gerne, weil sie so viele doofe Lackschuhe hat.« Sie warf einen verstohlenen Blick auf ihre aus gelatschten Turnschuhe. »Jungs sind manchmal eben doof.«
    Tanne guckte sie überrascht an. »Kann dir doch egal sein.«
    »Ist es mir auch«, antwortete Nele ruppig. »Ich will nur mein Fahrrad heil wiederhaben. Das war das erste und letzte Mal, dass ich es ihm geliehen habe. Soll er doch in Zukunft auf Josies Pony herumtraben.« Sie runzelte die Stirn wie Mama, wenn Nele wieder mal etwas angestellt hatte.
    Die drei Freunde blieben an der Weggabelung zur Burg stehen.
    »Also, bis dann«, sagte Lukas. »Sag Bescheid. Ich bin echt gespannt, was Henry so Wichtiges zu erledigen hatte.«
    Richtig! Henry hatte ja aus einem ganz bestimmten Grund, den er nicht verraten wollte, geschwänzt.
    Nele nickte und gab ihren Freunden so feierlich die Hand wie bei einem Pakt.
    »Bis später!« Dann spurtete sie los. Plötzlich konnte sie es gar nicht mehr erwarten, herauszufinden, was mit Henry und ihrem Fahrrad passiert war.
    Das Erste, was sie erblickte, als sie auf den Burghof rannte, war ihr Fahrrad. Es stand ordentlich im offenen Schuppen. Nele kontrollierte eilig, ob es irgendwelche Kratzer oder Beulen abgekriegt hatte, aber anscheinend war Tanne auf dem falschen Dampfer gewesen. Selbst die Hupe funktionierte einwandfrei. »Plemplem!«, kreischte die Stimme des Papageis los. Großtante Adelheid hatte seine Stimme extra aufnehmen und in die Hupe einbauen lassen. Eine voll süße Idee!
    Gleich darauf öffnete sich die Werkstatt-Tür und Herr Winter steckte seinen Kopf heraus. »Hallo, Nele!«, rief er gut gelaunt.
    Das war das Tolle an ihrem Papa. Er war nie lange böse. Und wenn sie noch so viel Mist gebaut hatte. »Wo ist Henry?«, fragte er und schaute sich suchend um.
    Nele holte tief Luft. Dieselbe Frage hatte sie ihm auch gerade stellen wollen.
    Nicht schon wieder lügen , schoss es ihr durch den Kopf. Wenn Papa in seiner Werkstatt bastelte, vergaß er ganz die Welt um sich herum. So hatte er gar nicht mitgekriegt, dass Henry früher aus der Schule nach Hause gekommen war. »Ich habe doll Hunger, gibt’s schon was zu essen?«, antwortete sie mit einer Gegenfrage.
    Herr Winter grinste: »Aha. Keine Antwort ist auch eine Antwort«, sagte er und wischte sich seine schmutzigen Hände an einem Putzlappen ab. »Habt ihr euch mal wieder in die Haare gekriegt?«
    Nele zuckte mit den Schultern. »Wie man es nimmt«, sagte sie scheinbar gelassen und guckte ihrem Vater dabei nicht ins Gesicht. Aber insgeheim ratterte ihr das Herz bis zum Hals. Sie drehte sich um und rannte zur Haustür. »Adelheid hat Armer Ritter gemacht. Das magst du doch so gerne«, rief er ihr hinterher. Neles Papa hatte recht, sie mampfte von diesem leckeren Resteessen mindestens zwei Teller, besonders wenn Adelheid süße Mandeln und Zimt unter die Milch mischte. Aber heute fand sie, dass Armer Ritter ein schlechtes Omen war.
    Denn wo zum Kuckuck war Henry? Ihr wurde plötzlich ganz schwindlig und sie nahm immer drei Stufen auf einmal, als sie zu seinem Turmzimmer hinaufhastete. »Henry?« Sie klopfte stürmisch an seine Tür.

    Keine Antwort.
    Nele drückte die Türklinke hinunter und lugte hinein. Der riesige Koffer, mit dem Henry aus Schottland angereist war, lag auf seinem Bett. Ohne zu zögern, steuerte Nele darauf zu und klappte den Deckel auf. Diesmal verletzte sie sich nicht mit einer verborgenen Mausefalle den Finger.
    Dafür erblickte sie einen Zettel, auf dem stand in Großbuchstaben ÄTSCH !
    »Quatschkopf!«, sagte sie laut. Sie durchstöberte weiter sein Zimmer, fand aber keinen Hinweis, was mit ihm passiert war.
    Gerade als sie wieder gehen wollte, entdeckte sie das Eichhörnchenbild auf Henrys
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