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Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Titel: Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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Adelheid oben an der Treppe auf.
    »Nele, Robert, und ihr anderen. Kommt ihr mal bitte ins Wohnzimmer?«
    Ihre Stimme klang ungewöhnlich streng.
    Gleich darauf erfuhr Nele auch, warum. »Frau Kussmund hat mich gerade angerufen und besorgt nachgefragt, ob es Henry besser geht und ob er morgen wieder zur Schule kommt. Darf ich bitte erfahren, was da los ist?« Sie sah Nele mit ihren blitzblauen Augen durchdringend an.
    Nele schluckte heftig. In ihrem Hals war es plötzlich ganz trocken. Es ging aber auch alles schief. »Äh …ähh …«, stammelte sie.
    »Henry hatte dolles Bauchweh in der Schule«, kam ihr Lukas zu Hilfe.
    »Deshalb ist er nach der zweiten Stunde nach Hause gegangen.«
    Großtante Adelheid sah ihn ungläubig an. »Ach. Und wo steckt das kranke Bürschchen jetzt? Verrate mir das mal bitte.«
    Lukas guckte verlegen. »Vielleicht ein wenig … frische Luft schnappen«, sagte er.
    »Frische Luft schnappen«, wiederholte Großtante Adelheid grimmig.

    »Mit Sammy spielen?«, schlug Tanne vor. »Bewegung ist bei Bauchweh gesund, sagt meine Mama immer.«
    »Quatsch!«, sagte Herr Winter. »Alles Quatsch, was ihr uns da erzählt.« Er blickte seiner Tochter gerade in die Augen. »So, Nele, jetzt mal raus mit der Wahrheit. Wo ist Henry?«
    Nele schüttelte hilflos den Kopf. »Keine Ahnung, Papa«, flüsterte sie. »Wir wissen es auch nicht. Und Sammy ist auch nicht da.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Herr Winter und Großtante Adelheid wechselten einen schnellen Blick.
    »Tut mir leid, Nele«, sagte Herr Winter. »Ich kann dir nicht mehr glauben. So ist das, wenn man ständig schwindelt.«
    Nele zog ein geknicktes Gesicht. Das waren doch alles nur winzige Notlügen gewesen.
    Großtante Adelheid nickte. »Ich glaube auch, dass ihr wisst, wo Henry ist. Ich rate euch, schickt ihn in Höchstgeschwindigkeit hierher. Nichts gegen einen kleinen Streich. Aber Schule schwänzen, das geht zu weit. Das dulde ich nicht.«
    Oh je. Großtante Adelheid schien wirklich sauer zu sein. Die drei Kinder sahen betreten zu Boden und schwiegen mucksmäuschenstill.
    »Freundschaft ist wichtig«, fuhr Großtante Adelheid fort. »Aber manchmal tut man dem anderen keinen Gefallen damit, wenn man ihn deckt.«
    Nele fand, dass ihre Großtante ein kleines bisschen recht hatte. Trotzdem konnte sie ihrer Familie unmöglich von der Schatzsuche erzählen. Sie waren doch schon so nah dran.

    »Trotzdem könnt ihr in die Küche kommen und einen Becher Kakao trinken und den frischen Marmorkuchen mampfen«, sagte Großtante Adelheid versöhnend. »Ich bin ja kein Unmensch.«
    »Lecker«, jubelte Tanne. Sie liebte den Marmorkuchen von Großtante Adelheid ganz besonders.
    »Vielen Dank. Den essen wir später«, sagte Lukas überraschend. »Vorher haben wir noch etwas Dringendes zu erledigen.«
    Großtante Adelheid nickte zufrieden. »Deine Einstellung gefällt mir, mein Junge. Ich kann mir denken, was. Na, der Kuchen läuft ja nicht weg – im Gegensatz zu Henry.« Sie verschwand in der Küche.
    Herr Winter klopfte mit dem Knöchel gegen die verschlossene Kellertür.
    »Ich mache auch mal weiter«, sagte er. »Man kommt ja zu nichts bei euch Rasselbande, ihr haltet mich wirklich auf Zack.« Er verzog sich eilig in seine Werkstatt.
    »Wieso hast du gesagt, wir wollen keinen Marmorkuchen essen, Lukas?«, fragte Tanne vorwurfsvoll. »Ich brauche dringend Nervennahrung.« Sie leckte sich sehnsüchtig die Lippen.
    »Ich hatte einen Geistesblitz«, antwortete Lukas mit kaum zu unterdrückender Aufregung in seiner Stimme. »Ich glaube, ich weiß, wo Henry steckt.«
    Nele schrie auf. »Was??? Dann nichts wie los.« Lukas rannte voran und Nele und Tanne düsten hinterher. »Wo willst du denn hin?«, schnaufte Nele.
    Lukas hatte es so eilig, dass sie kaum mithalten konnte.
    »Denkt doch mal nach«, rief Lukas, als sie den Burghof verließen. Er schlug den kleinen Waldweg ein, auf dem Nele und Tanne immer so gerne mit ihren Hunden spazieren gingen.
    »Wo gibt es hier noch Eichhörnchen?« Er sprang mühelos über einen umgestürzten Stamm. Tannes Fuß verhakte sich in einem Ast und sie fiel bäuchlings hin.

    »Eichhörnchen?«, wiederholte Tanne und rappelte sich stöhnend wieder hoch.
    »Eichhörnchen«, brüllte Nele und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ich Esel!« Sie fummelte das Eichhörnchenbild aus ihrer Hosentasche, das sie in Henrys Zimmer gefunden hatte, und hielt es Lukas unter die Nase.
    Lukas nahm die Zeichnung und
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