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Nele geht auf Klassenfahrt

Nele geht auf Klassenfahrt

Titel: Nele geht auf Klassenfahrt
Autoren: Usch Luhn
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auf ihren Schreibtisch. Sie warf einen schnellen Blick auf die Rechnungen und nickte zufrieden. »Sieht gut aus. Ich freue mich richtig für dich.« Sie schien ehrlich erleichtert zu sein. Anscheinend waren Lehrer auch nur Menschen, die es nicht besonders toll fanden, wenn sich ihre Schüler so abquälten.
    Nele plumpste ein riesiger Stein vom Herzen. In solchen Momenten fand sie Frau Kussmund richtig nett.
    Schließlich hatten alle ihre Bögen nach vorne gebracht. Die Stunde dauerte noch fünf Minuten, aber die Kinder rutschten bereits unruhig auf ihren Stühlen hin und her.
    »Noch einen kurzen Moment Ruhe bitte!«, rief Frau Kussmund, weil alle miteinander tuschelten und ihre Rechenergebnisse austauschten. »Ich habe noch eine Neuigkeit für euch, die euch sicher Freude bereiten wird. Also bitte …« Sie legte ihren Finger mahnend auf die Lippen, bis es in der Klasse mucksmäuschenstill war.
    Nele guckte Frau Kussmund gespannt an. Irgendwie machte sie heute ein total frohes Gesicht. Vielleicht hatte sie ja auch so ein nettes Frühstück gehabt wie Nele.
    »Bestimmt erinnert ihr euch an unseren Plan, dass wir im neuen Schuljahr einen ganz besonderen Ausflug machen wollten«, begann Frau Kussmund.
    »In unserer Klassenkasse hat sich ganz schön viel Geld angesammelt. Auf dem Schulfest ist durch den Verkauf eurer selbst gebastelten Zeichenmappen auch noch ein ganzer Batzen dazugekommen. Ich habe in den großen Ferien Dutzende Mails verschickt und mich vor ein paar Tagen für das tollste Angebot entschieden. Nachdem wir heute den Test so prima über die Runden gebracht haben, kann ich es euch endlich verraten: Wir fahren auf eine kleine Insel mitten in der Nordsee. Dort gibt es keine Autos, sondern nur ein paar Elektrofahrzeuge, die über die Insel tuckern. Wohnen werden wir direkt an den Klippen in der Jugendherberge. Die befindet sich in einem echten Leuchtturm. Und das Allerbeste: Es geht bereits am nächsten Montag los!«
    »Jaaaaaaaaa!« In der Klasse brach ein irrsinniger Jubel los. Alle schrien durcheinander, und Lukas war so begeistert, dass er unentwegt seinen Matheordner küsste.
    Nele und Tanne hielten sich an den Händen und hüpften auf und ab wie durchgeknallte Flummis.
    Florian schlug hintereinander drei Räder und landete ausgerechnet vor Tanne.
    »He, Tanne, abgefahren! Vielleicht treffen wir ein paar Piraten und können mit ihnen kämpfen. Ich hab ein echtes Schwert und eine coole Augenklappe«, rief er und wurde dabei ganz rot im Gesicht.

    Nele war sich nicht sicher, ob die Röte vom Radschlagen kam oder weil er mit Tanne redete. Seit den Sommerferien war Tanne nämlich ziemlich stinkig auf ihn. Da hatte er zusammen mit Josefine und Basti eine Bande gegründet und war Nele und ihren Freunden total auf den Senkel gegangen. Seit die Ferien vorbei waren, versuchte er immer wieder, mit Tanne zu quatschen. Die ließ ihn aber die meiste Zeit links liegen.
    Vorne an der Tafel klatschte Frau Kussmund laut in die Hände, um sich Gehör zu verschaffen.
    »Bis morgen macht jeder von euch eine Liste mit den Dingen, die man auf einer Insel braucht«, rief sie. »Denkt bitte daran, dass wir zuerst mit einem Bus und dann mit der Fähre fahren. Jeder darf nur eine Tasche mitbringen und packt nur so viel ein, wie er selber tragen kann. Einen Rucksack für euren Kleinkram könnt ihr extra nehmen. Spiele und sogar Fahrräder gibt es in der Jugendherberge zum Ausleihen. Essen gibt es mehr als genug, bitte keine Berge Süßigkeiten. Aber alle brauchen Mütze, Schal, Regenjacke und Gummistiefel. Um diese Jahreszeit kann es ganz schön stürmisch werden.«

    Den restlichen Nachmittag verbrachte Nele damit, sich zu überlegen, auf was sie auf der Insel auf keinen Fall verzichten konnte.
    Das war gar nicht so einfach. Eine Woche war schließlich ganz schön lange. Socken, Unterwäsche, T-Shirts, Jeans, Sportzeug, Pullover, Regensachen, Waschkram, Handtücher und Neles schicke knöchelhohe Turnschuhe nahmen bereits den meisten Platz weg und waren dabei total langweilig, auch wenn Nele einsah, dass sie nötig waren.
    Viel wichtiger war die Abenteurer-Ausrüstung, die Großtante Adelheid ihr vor Kurzem geschenkt hatte. Die meinte nämlich, man könnte mit den Abenteuern gar nicht früh genug anfangen und müsse auf alles vorbereitet sein. Dafür eignete sich eine Klassenfahrt auf eine einsame Insel natürlich bestens.
    Nele machte also eine zweite Liste mit den Dingen, die sie unbedingt brauchte. Dazu gehörten die nagelneue
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