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Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)

Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)

Titel: Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
Autoren: Thomas Rabenstein , Stephan Pilz , Nino Coviello , Karsten Löperick , Michael Köckritz
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man den Blauen Planeten den ganzen Tag am Himmel bewundern. Alle Raumfahrer erreichten eines Tages den Punkt, an dem sie die Erde zumindest in Reichweite wünschten. Die Realität sah anders aus. Der Ort, an dem sich Davis momentan befand, war der am weitesten von der Erde entfernte Außenposten der Solaren Union. Viele hielten Triton für den trostlosesten und kältesten Ort im bekannten Universum.
    Minutenlang studierte Davis das
Blaue Auge
, ein gewaltiges Sturmtief, das knapp über der Äquatorlinie die Atmosphäre des Riesenplaneten durchpflügte.
Faszinierend! Der Wirbel ist seit vielen Jahrzehnten stabil. Ein fast unendlich lange andauernder Zyklon!
    Mit einem Ruck wandte er sich ab und riss sich von dem hypnotisch wirkenden Anblick los. Er musste zur Arbeit! Beim ersten Schritt in Richtung Hygienekabine trat Davis auf etwas Hartes, dann spürte er einen schmerzhaften Stich. Mit einem lauten Fluch zog er das linke Bein an, humpelte zurück und ließ sich auf das Bett fallen. Die im Bett integrierten Schlafsensoren reagierten sofort auf das Körpergewicht und das Weckprogramm setzte ein.
    »Aus habe ich gesagt!«, rief Davis mit schmerzverzerrtem Gesicht. Vorsichtig zog er eine kleine Schmuckhaarklammer aus dem Fußballen und hielt sie vor sich ins Licht.
    »Verdammt, Caroline!«, fluchte er erneut. »Warum können wir nicht einmal gemeinsam aufwachen, zusammen Frühstücken und den Tag beginnen!«
    Ein leiser Summton bereitete der morgendlichen Weckprozedur endgültig ein Ende. Der Eingang einer persönlichen Nachricht wurde gemeldet.
    »Abspielen!«, befahl Davis knapp und der Kommunikationscomputer reagierte prompt. Sofort erklang die vertraute Stimme des Stationskommandanten.
    »Bill, ich habe deine Botschaft erhalten. Wir sehen uns um acht Uhr in der Sternenhalle. Bitte sei pünktlich!«
    Davis sprang auf, warf die Schmuckhaarspange auf das Kopfkissen und rief. »Wie viel Uhr ist es?«
    Der Servicecomputer spulte seine Routineansage ab: »Sieben Uhr und fünfunddreißig Minuten. Heute ist der 17. Mai 2113.«
    Bill Davis wartete nicht das Ende der Ansage ab. Mit einem Satz war er in der Duschkabine und legte kurze Zeit später die Uniform an. Er wollte Donald Day auf keinen Fall warten lassen.

Unter der Sternenkuppel
     
    Bill Davis und Donald Day gaben sich ein kurzes Zeichen und gingen zielstrebig aufeinander zu. Genau in der Mitte der Sternenhalle, direkt unter dem Scheitelpunkt der fünfzig Meter hohen Panzerglaskuppel, trafen sich die beiden Männer. Sie tauschten einen kräftigen Händedruck und nickten sich zu.
    Donald Day, zweiundvierzig Jahre alt und im Rang eines Kommandanten, war Vorgesetzter aller zivilen Einrichtungen im Neptunsystem. Er war Befehlshaber über alle Kräfte der Unionsflotte im sogenannten Außenring. Der Kommandant, von allen Besatzungsmitgliedern kurz
DD
genannt, wirkte beherrscht, souverän und ruhig.
    Der an den Schläfen leicht ergraute Australier leitete die Triton-Basis seit zwei Jahren. Aufgrund seiner Führungsqualitäten hatte er sich den Respekt der Besatzung verdient. Donald Day, 2071 in Sydney geboren, erhielt sein Offizierspatent im Alter von dreißig Jahren an der Flottenakademie von Melbourne. Er trug seine Auszeichnung als Jahrgangsbester in Form eines goldenen Rings an der linken Hand.
    Ihm gegenüber stand Bill Davis, Group-Leader der Triton-Falken, einem Scout-Kommando der Raumflotte. Davis trug wie Donald Day die ockerfarbene Uniform der Neptun Basis, am Ärmel die markanten Abzeichen des Außenringkommandos. Er war einunddreißig Jahre alt und dem Kommandanten direkt unterstellt.
    Bill Davis, mit 1,86 fast genau so groß wie Donald Day, galt als Draufgänger. Er war als unbeherrscht und impulsiv bekannt jedoch stets auf die Sicherheit seiner Teamgefährten bedacht.
    Vor vier Jahren hatte Bill Davis von seinen Kameraden den Rufnamen
Rock
erhalten. Grund für diese kuriose Namensgebung war ein spektakuläres Flugmanöver, über welches man noch Jahre später sprach. Davis hatte einen Irrläufer aus dem Asteroidenfeld abgefangen und wenige Sekunden vor der Kollision mit der Raumstation Jupiter-III gesprengt.
    Bill
Rock
Davis rettete zweihundert Menschen das Leben. Als Andenken trug er einen fein geschliffenen Splitter jenes Asteroiden als Glücksbringer um den Hals.
    Donald Day erkannte auf den ersten Blick, dass sein Group-Leader etwas auf dem Herzen hatte, und nickte ihm aufmunternd zu. Davis wusste, dass er jederzeit und mit jedem Problem beim Kommandanten
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