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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford
Autoren: Veronica Stallwood
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E-Mail-Adresse auf die vorbereiteten Blätter zu schreiben, weil ich derzeit nicht auf unsere Computer zurückgreifen kann. Ich werde Sie so bald wie möglich über den Fortgang der Arbeiten und jede Neuigkeit unterrichten.«
    Ein allgemeines Murmeln und Stuhlrücken war zu hören.
    »Greg, könnten Sie bitte noch einen Moment bleiben? Sie bitte auch, Candra. Es gibt da noch ein paar Punkte zu klären.«
    Als die anderen gingen, versicherte Blake ihnen erneut, dass die Schäden im Labor nur minimal waren, dass man für ein effizienteres Sicherheitssystem sorgen würde und dass keiner von ihnen in Gefahr wäre. »Die Aktivisten machen solche Dinge nur, um Aufmerksamkeit zu erregen. Sie wollen in der Öffentlichkeit präsent bleiben. Würden sie jemanden verletzen, schlüge die Sympathie der Bevölkerung ins Gegenteil um, und das ist das Letzte, was sie wollen«, sagte er.
    Sam fragte sich, ob Blake davon wirklich selbst überzeugt war.
    Conor freute sich als Einziger über die unvorhergesehenen Urlaubstage, doch zu seinem Leidwesen rief Blake ihn ebenfalls zurück.
    »Kümmern Sie sich bitte um die Tiere, Conor. Überprüfen Sie, ob alle in Ordnung sind, und stellen Sie die Versorgung für die nächsten Tage sicher – auch wenn die Labors geschlossen bleiben.«
    Als Sam und Kerri das Institut verließen, mussten sie feststellen, dass sie ihre Fahrräder nicht aus dem Unterstand holen durften, bis die Polizei die Ermittlungsarbeiten beendet hatte. Sie machten sich zu Fuß auf den Weg.
    »Wie fandest du Blakes Versuch, gute Laune zu verbreiten?«, fragte Sam.
    »Ich glaube, er hat ebenso wenig Ahnung wie wir – und wenn doch, dann hält er sich sehr bedeckt«, antwortete Kerri.
    »Stimmt. Außerdem hat er wahrscheinlich Panik, dass ihm die Gelder gestrichen werden. Deshalb müssen wir auch alle so tun, als ob nichts gewesen wäre.«
    »Glaubst du, das war’s jetzt?«, fragte Kerri.
    »Was meinst du?«
    »Versuchen sie es noch einmal?«
    Sie brauchte nicht zu erklären, wen sie mit »sie« meinte. »Ich glaube nicht«, sagte Sam und bemerkte dabei, wie gekünstelt seine Stimme klang.
    Kerri schwieg einen Moment. »Ich habe immer noch das Gefühl, dass der Boden unter meinen Füßen schwankt«, sagte sie dann.
    »Ich auch, aber das geht sicher bald vorbei«, versprach Sam. »Und wie geht es deinen Ohren?«
    »Immer noch so, als tobe ein verrückter Bienenschwarm darin herum.«
    »Komm doch einfach mit zu mir«, schlug Sam vor. »Meine Mutter macht uns etwas zu essen, und ein Bett für dich findet sich bestimmt auch. Bei uns ist viel Platz.«
    »Gern«, sagte Kerri dankbar.
    »Ich habe mit unserem Sponsor gesprochen«, begann Blake, als er mit Greg und Candra allein war. »Und dieser Browne ist mir gleich an die Gurgel gesprungen, wie üblich. Sie wollen so schnell wie möglich einen vorläufigen Bericht. Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte! Machen wir es also kurz.«
    »Wurden die Geldmittel erwähnt?«, erkundigte sich Greg.
    »Sie wollen die neuesten Ergebnisse sehen, ehe sie die nächste Rate rausrücken.«
    »Haben Sie den Leuten erklärt, dass unsere Arbeit durch den kleinen Zwischenfall nicht beeinträchtigt wird?«
    »Keine Sorge, ich habe es so harmlos wie möglich klingen lassen. Aber der Kerl ist vorsichtig geblieben. Browne ist kein Wissenschaftler. Er ist nur am Profit interessiert – an seinem Profit. Sie hätten ihn mal hören sollen: ›Natürlich geht es uns nicht um das Geld.‹ Elender Lügner! Und typisch für diese Geldsäcke!«, fügte Blake angewidert hinzu.
    »Stellen Sie sich mal vor, die könnten Sie hören!«
    »Na schön, dann eben verfluchte Kapitalisten.«
    Candra lachte nervös, aber Greg erwiderte: »So schlimm sind sie auch wieder nicht. Immerhin stellen sie uns Summen zur Verfügung, nach denen andere Labors sich die Finger lecken würden. Und natürlich wollen sie dafür auch etwas haben. Denken Sie immer daran, dass wir sie jetzt mehr brauchen als sie uns.«
    »In Ordnung, ich werde daran denken. Ich war nach diesem Vorfall einfach nicht in der Stimmung, vor denen zu kriechen.«
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte Candra.
    »Sie sind immer so herzerfrischend praktisch.« Blake grinste.
    Candra war die Einzige aus dem Team, die an diesem Nachmittag noch ebenso sauber und ordentlich aussah wie am frühen Morgen. Ihr glänzendes Haar war zu einem eleganten Bob frisiert, ihr Make-up perfekt wie immer; Blazer und Hose hatte sie mit einer Kleiderbürste bearbeitet. Auf ihren
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