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NaziparadiseWP

Titel: NaziparadiseWP
Autoren: Unbekannt
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Hurensöhne. Ich öffne das Archiv und finde eine Menge Files, alle schön chronologisch geordnet. Ich mache ein paar davon auf und lese. Da sind haufenweise Informationen über die Tätigkeiten der Kameraden, aber auch über terroristische Aktivitäten und über Leute, die ich kenne. Ganz am Schluss des Archivs finde ich Bilddateien. Ich greife mir zufällig eine heraus und öffne sie.
    Scheiße, sage ich.
    Das File enthält ein Foto. Mein Foto.
    Mein Foto, auf dem ich einen Typ im Stadion fertigmache.
    »Gute Arbeit, mein kleiner Naziskin«, ertönt eine Stimmt hinter mir.
    Ich schrecke auf und drehe mich um. Und sehe sie. Wie sie eine Pistole auf mich richtet. Die Harddisk hört auf zu summen.
    *
    Diese Kackschlampe von Leda richtet eine Pistole auf mich. Eine Pistole mit Schalldämpfer.
    » Gib mir den Pendrive mit den Files.«
    » Erklär mir, was hier eigentlich abgeht«, erwidere ich.
    » Gib den verdammten Pendrive her und stell keine Fragen.«
    Scheiße, sie scheint es ernst zu meinen. Ich ziehe den Stick aus dem USB-Anschluss und die Maschine, die in der Zwischenzeit in Stand-by gegangen ist, beginnt erneut zu summen. Ich werfe ihr den Stick zu und sie greift ihn sich mit der freien Hand aus der Luft. Sie trägt immer noch die weißen Handschuhe. Sie steckt den USB-Stick in die Tasche, dann gibt sie mir mit der Pistole zu verstehen, dass ich mich aufs Bett setzen soll. Sie geht zum PC, zieht einen anderen Speicher-Stick aus der Tasche und steckt ihn in die USB-Schnittstelle: Ein automatisches Programm startet, sie gibt irgendwas auf der Tastatur ein und drückt dann die Eingabetaste. Scheiße, die Schlampe wusste über alles Bescheid. Ich habe mich zum Narren machen lassen, wie der letzte Idiot. Sie brauchte bloß zu warten, bis ich die Maschine gecrackt hatte, um dann den ganzen Inhalt zu löschen.
    »Wer sagt dir, dass Manuel nicht noch andere Kopien der Files besitzt?«
    »Niemand«, sagt sie lachend, »aber das macht nichts, ich tu das hier nur zum Spaß.«
    Oh Gott, die Schlampe ist geistesgestört.
    »Hast du tatsächlich gedacht, dass dich niemand überwachen würde? Montale hat recht gehabt, ihr Nazis seid alle gleich: Ihr Schwachköpfe haltet euch für überlegen, macht dann die blödsinnigsten Fehler und bildet euch ein, keiner merkt was. Und das Irrwitzige daran ist, dass oft genug tatsächlich keiner etwas merkt. Aber diesmal schon, mein Lieber, diesmal wirst du nicht ungeschoren davonkommen.«
    Die Schlampe richtet die Pistole auf mich, zielt und spannt den Hahn. Ich schließe die Augen. Scheiße, was für ein abgefucktes Ende. Ich weiß nicht, was für ein Geräusch bei einem Schuss aus einer Pistole mit Schalldämpfer entsteht. Vielleicht spüre ich den Schuss beim Eindringen in meinen Kopf oder ins Herz, aber ich höre ihn nicht.
    Was ich jedoch höre, ist ein Geräusch am Boden, als wäre etwas heruntergefallen. Ich öffne die Augen und sehe Leda mit erhobenen Händen dastehen. Die Pistole liegt zu meinen Füßen. Jemand hält ihr ein Messer an die Kehle.
    »Kick sie weg.«
    Die Stimme kommt von jemandem hinter Leda. Ich versetze der Pistole einen Tritt und sie landet unter dem Bett, dann mache ich einen Schritt zur Seite und sehe, dass die Stimme dem Nano-Gnom gehört. Er ist so klein, dass er die Arme hoch halten muss, um Leda das Messer an die Kehle zu drücken.
    »Scheiße, zum ersten Mal in meinem Leben bin ich froh, einen Freak zu sehen«, sage ich, »die Schlampe hier ist eine Informantin der Bullen.«
    »Nein, mein Freund, dir fehlt der Durchblick. Sie ist nicht eine Informantin der Bullen. Sie ist DIE Informantin der Bullen. Und sie versucht, uns beide in die Pfanne zu hauen.«
    Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. »Was soll das heißen?«
    »Dass sie über jede einzelne deiner Bewegungen informiert waren.«
    Der Baumpisser redet um den heißen Brei herum. »Hör auf zu schwafeln. Erklär mir, was hier eigentlich abgeht, wenn du so gut Bescheid weißt«, sage ich.
    Manuel fährt mit dem Messer unter einen von Ledas Handschuhen. Er schneidet ihn auf und lässt ihn zu Boden fallen. Dann packt er ihre Hand und dreht sie um. Auf dem Handrücken ist eine Art Schnittwunde zu sehen.
    »Erinnerst du dich?«, fragt er. Es dämmert mir langsam.
    »Der Schnitt mit dem Taschenmesser, Luder27, die arschgeile Tussi, die dich am PC reingelegt hat. Du erinnerst dich? Die so Sachen labert wie >ich führe dich in meine Tiefe< ... «
    »Finsternis«, korrigiere ich.
    »Hä?«
    »Ich führe dich in
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