Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

NaziparadiseWP

Titel: NaziparadiseWP
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Weg räumen. Den Rest kennt ihr ja.
    Kurzum, am Tag danach war der gesamte Inhalt meines USB-Sticks im Internet zu lesen, ich meine, die ganze Dokumentation der Schweizer Bankkonten und aller unsauberen Operationen der Bullerei. Das löste einen Mordskrawall aus. Die Presse stürzte sich darauf, das Fernsehen und alle Zeitungen berichteten darüber. Die Bullen wurden unverzüglich suspendiert und die interne Untersuchung nahm gigantische Ausmaße an. Danach verschwanden die Schlampe Leda und die Bullenschweine Montale und sein Kollege. Entweder wurden sie um die Ecke gebracht oder sie sind aus Neapel abgehauen. Mir kann beides recht sein. Die Front wurde geschlossen. Jago hat von mir, Attak, Teschio und anderen Kameraden Besuch bekommen. Er liegt jetzt auf der Intensivstation und die S chl äuche hängen ihm aus der Nase. Ich bin sauber. Teschios Hund hat im Stadion einen Typen angefallen und musste eingeschläfert werden. Teschio hat sich wieder einen neuen Pitbull angeschafft und nennt ihn Thor 3. Luder-Michelle sei in China oder Indien, heißt es, auf dem esoterischen Trip. Ich traf mich wieder mit dem Skingirl und wir waren eine Weile zusammen, aber dann hatte sie die Schnauze voll und sagte, wenn ich nicht zu ihr ziehe, läuft nichts mehr zwischen uns. Diese Pattsituation dauert nun rund zwei Wochen. Und während der Kellner uns zwei weitere Blonde hinstellt, fragt mich Memo: »Was ist eigentlich aus der Geschichte mit der Frau geworden, von der du mir erzählt hast?«
    »Sie sagt, sie verhängt ein Mösenembargo, wenn ich nicht zu ihr ziehe.«
    »Und du?«
    »Ich habe ihr gesagt, ich kann nicht, weil ich meine Maschine brauche.«
    »Und sie?«
    »Sie hat gesagt, ich könnte die Maschine ja mitbringen. Ich habe geantwortet, dass sie verdammt schwer ist, worauf sie gesagt hat, dann soll ich den Laptop benutzen. «
    »Und du?«
    »Ic h konnte nicht nein sagen ... «
    »Hahaha ... großartig.«
    Er lacht. Ich lache ebenfalls. Wir trinken unser Bier aus und er schlägt noch eine Runde vor, aber ich sage, für mich nicht, danke.
    »Erklär mir noch eins: An dem Tag auf deiner Party, wenn du doch bereits alles gewusst hast, warum hast du mich die Maschine cracken lassen? Wäre es nicht besser gewesen, wenn du mich irgendwie beiseite genommen und mir die ganze Situation in Ruhe erklärt hättest?«
    »Daran habe ich auch gedacht. Aber hättest du mir denn geglaubt? An das Wort eines alternativen ... oder wie heißt es bei euch? Einer ... «
    » ... einer linken Zecke, meinst du«, sage ich und lache.
    Der Kellner kommt an unseren Tisch und räumt die leeren Gläser ab.
    »Hast du die Pistole der Schlampe noch?«
    Memo schüttelt den Kopf.
    »Und das Messer, das du ihr an die Kehle gedrückt hast?«
    »Das schon, ja, sicher«, sagt er, zieht es aus der Tasche und zeigt es mir.
    »Leihst du es mir mal?«
    »Klar«, sagt er und schiebt es mir rüber, »aber wozu brauchst du es?«
    »Nichts Wesentliches, ich muss bloß ein paar Schläuche durchtrennen.«
    »Ach so«, sagt er.
    Wir stehen auf und verabschieden uns.
    Ich nehme den Bus, der direk t unten am Stadion vorbeifä hrt. Heute ist das Spiel. Ich spüre, wie sich in mir die Lust regt, ein paar Bullen den Arsch aufzureißen. Ich berühre mit der Hand die Tasche, wo das Messer steckt. Noch eine halbe Stunde bis zum Anpfiff. Das Krankenhaus liegt ganz in der Nähe des Stadions. Die Zeit reicht gerade, um einem Freund einen Besuch abzustatten. Ich hoffe nur, dass Krankenbesuche auf der Intensivstation sonntags erlaubt sind.
    *
    From: SkinNewsNeapel ([email protected]) Date: 06.01.2002 16:02
    Newsgroup: newsna.skin.group
    NEWS – Kamerad Jago, der Verräter, der in unsaubere Geschäfte und Geldwäsche mit der Bullerei verwickelt war, ist gestern Nachmittag infolge eines Atemstillstands gestorben. Sein Pech ...
    TERMINE - Erst haben sie es so gerichtet, dass wir in der zweiten Liga geblieben sind, jetzt wollen sie uns auch noch aus der Kurve drängen. Nach den Zusammenstößen gestern im Stadion haben die Bullen Stadionverbote und Razzien angekündigt. Es muss dringend eine Sitzung mit allen Kameraden abgehalten werden. Einzelheiten in den nächsten News.
    WICHTIG - Persönliche Info für den Kameraden Teschio: Wir haben die Schnauze gestrichen voll von dir und deinen Scheißkötern. Der neue Pitbull, den du dir zugelegt hast, hat meine Bomberjacke zerfetzt. Zum Glück haben sie die Front geschlossen, sonst hätte ich euch beide, dich und das Vieh, vergiftet. Hör
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher