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Nayidenmond (German Edition)

Nayidenmond (German Edition)

Titel: Nayidenmond (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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den Kopf nach hinten ins Kissen und ergoss sich über Iyens Finger.
    Iyen verharrte in ihm, wartete, bis Rouven wieder bei Atem und klarem Verstand war und zu ihm aufblickte.
„Soll ich aufhören?“, fragte er, sacht über Rouvens Geschlecht streichend.
    „Nein. Du bist noch nicht zu deinem Recht gekommen. Mach weiter, es ist schön!“
     
    Iyen beugte sich vor, um ihn zu küssen, Rouven empfing die inzwischen vertraute Zunge in seinem Mund voller Genuss. Er hatte sich schon so häufig ausgemalt, wie es sein könnte, von einem Mann – von Iyen! – genommen zu werden, doch selbst seine heißesten Träume kamen nicht an die Wirklichkeit heran. Von Iyen ausgefüllt zu werden, ihn so tief in sich zu spüren, das war jenseits aller Worte und Beschreibungen. Es ärgerte ihn ein klein wenig, dass er sich kaum genug beherrschen konnte, um nicht vor Lust zu brüllen, während Iyen keinen Laut von sich gab; dass er sich vor Ekstase gerade noch festklammern konnte, während Iyen ihn noch angeregt lächelnd streichelte …
    Na warte!, dachte er und drängte sich ihm ruckartig entgegen. Das entfachte solch ein Feuerwerk der Lust in ihm, dass er die Zähne zusammenbiss, um ruhig bleiben zu können.
    „Schneller!“, bettelte er schnaufend, „bitte …“ Er versuchte, sich mitzubewegen, doch nach drei, vier harten Stößen konnte er sich nur noch mit hochgewölbtem Becken stillhalten und es geschehen lassen. Iyen stützte ihn, er schien bei jedem Stoß noch tiefer in ihm zu versinken. Orientierungslos tastete Rouven nach dem Kissen, das er jetzt dringend brauchte, um nicht den gesamten Palast zusammenzuschreien. Doch Iyen schob ihm stattdessen einen Finger in den Mund, an dem Rouven wie entfesselt zu saugen begann. Iyen bewegte sich ein wenig rascher und härter in ihm, keuchte schließlich unterdrückt und sank dann schweißüberströmt auf ihn herab. Rouven öffnete die Augen gerade noch rechtzeitig, um den Ausdruck befriedigter Erfüllung zu sehen, als Iyen von seinem Höhepunkt vereinnahmt wurde. Schwer atmend legte er sich zurück, restlos zufrieden und erschöpft.
    „Können wir das bald wiederholen?“, murmelte er und lächelte, als Iyen sich vorsichtig von ihm löste, sich seitlich zu ihm niederlegte und ihn in seine Arme zog. Hier gehörte er hin, genau hierher, das hatte er bereits vor sechs Jahren gewusst!
    „Rouven“, begann Iyen in diesem ernsten Ton. Sofort winkte Rouven entschieden ab.
    „Ich weiß, es ist unvernünftig. Lass uns die Vernunft noch ein wenig vergessen, ja? Lass mich ein bisschen hier liegen und so tun, als hätten wir tatsächlich eine gemeinsame Zukunft. Der neue Tag mit seiner nüchternen Wahrheit kommt früh genug.“ Er verstummte, als ihm die Stimme zu schwanken begann und er nicht sicher war, sich noch länger beherrschen zu können. Iyen küsste ihn sanft auf die Stirn und drückte ihn noch ein wenig fester an sich.
    „Ich würde es so gerne wiederholen“, sagte er leise. „Ich werde den Rest meines Lebens von dieser Nacht träumen, aber lieber ein Leben in Wehmut und Trauer über diesen Verlust des Glücks als das Glück niemals erlebt zu haben ...“
    Ein scharrendes Geräusch ließ sie beide auseinander fahren. Während Iyen zu seinen Wurfdolchen am Boden hechtete, rollte sich Rouven herum und zog sein Schwert unter einem der Kissen hervor – seit er heimgekehrt war, hielt er es stets in Griffweite. Kaum zwei Herzschläge später standen sie beide aufrecht vor dem Bett, Iyen bereit, jeden Angreifer zu töten, Rouven bereit, sich bis zum letzten Atemzug zu verteidigen.
    „Friede, Oshanta!“, sagte eine dumpfe, nur allzu vertraute Stimme. Sie schien direkt aus der Wand zu kommen. Sprachlos vor Staunen starrte Rouven auf den Spalt, der plötzlich im so solide wirkenden Mauerwerk an der Stirnseite des Raumes erschien, dann auf die Geheimtür, die sich vor ihnen öffnete und zuletzt auf Barlev, der mit hochroten Kopf und erhobenen Händen hervortrat.
    „Friede, bitte!“, wiederholte er. Rouven ließ verwirrt das Schwert sinken, doch Iyen hielt seine Dolche weiter bereit.
    „Also war da doch etwas und ich habe es mir nicht nur eingebildet“, knurrte er bedrohlich.
    Barlev verging fast vor Verlegenheit.
    „Bruder, bitte, ich kann es erklären!“
    „Das hoffe ich“, murmelte Rouven, von plötzlicher Müdigkeit überrollt und setzte sich auf das Bett. Iyen ließ grollend die Dolche verschwinden, blieb aber neben dem Bett stehen, die Arme vor der Brust verschränkt,
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