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Nathanael

Titel: Nathanael
Autoren: K Landers
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geöffneten Mantel wie beiläufig ihre Körperseite hinauf und berührte dabei eine Brustwarze. Ein Blitz schoss durch Tessas Körper, der mit einem verräterischen Ziehen in ihrem Schoß endete. Sie zuckte zusammen. Das Gefühl verstärkte sich noch durch die harte Wölbung in seiner Hose, die sich gegen ihren Bauch drückte. Zu ihrem Entsetzen erregte sie das. Sie musste diese seltsame Situation beenden.
    «Was bilden Sie sich ein?», fauchte sie. «Lassen Sie mich los.»
    Aber er grinste nur.
    In diesem Augenblick lief die Bahn in Tessas Station ein. Als sie stoppte und die Türen sich automatisch öffneten, riss sie sich von ihm los und drängte sich zur Tür.
    «Bye!», rief er hinter ihr her. Tessa drehte sich nicht um und stürmte aus der Bahn. Erleichtert atmete sie aus, als sie die Treppe nach oben rannte.
    Tessa dachte noch immer an den Fremden in der U-Bahn, als sie durch den Eingang der Börse rauschte. Erst hatte er sie angestarrt und dann auch noch an einer intimen Stelle berührt. Flegel!
    Dennoch konnte sie nicht verleugnen, welch lustvolles Gefühl sich in ihrem Körper ausgebreitet und nach mehr verlangt hatte. Unter seinem Blick waren Schauer über ihren Rücken gelaufen.
    Lautes Stimmengewirr schlug ihr entgegen, als sie die Tür zum Handelsplatz aufschlug. Jetzt durfte sie keinen Gedanken mehr an den Fremden verschwenden, sondern musste sich konzentrieren, um den Angeboten und Nachfragen der Händler und Broker folgen zu können.
    Es gelang ihr tatsächlich, den Fremden eine Zeit lang zu vergessen. Bis zum Nachmittag schwirrte es in ihrem Kopf, ausgelöst durch die ständig wechselnden Aktienkurse, die sie notierte und an andere Händler weitergab. Nebenbei verfolgte sie, so gut es ging, das Laufband mit den aktuellen Meldungen. Sie lächelte und ballte triumphierend die Faust, als sie las, dass sich Stevens Firmenaktien überaus gut verkauften. Tessa war stolz auf ihn und seinen Erfolg.
    Erst am frühen Abend verließ sie das Gebäude, zufrieden über die erfolgreich abgewickelten Geschäfte, aber hundemüde. Sie ertappte sich dabei, wie sie unter den Passanten nach dem attraktiven Fremden suchte. Doch sie konnte ihn nirgends entdecken.
    Ihre Stimme war vom vielen Reden ganz heiser und ihre Füße geschwollen. Am liebsten wäre sie jetzt nach Hause gefahren, um eine heiße Dusche zu genießen. Anschließend könnte sie bei einem Glas Wein und ihrer Lieblingsmusik auf der Couch den Abend genießen. Ein perfekter Ausklang für einen stressigen Arbeitstag.
    Doch leider stand heute Abend das Dinner in Stevens Firma an. Delikates Essen und Small Talk.
    Plötzlich klingelte ihr Handy in der Manteltasche. Neugierig zog sie es heraus und schaute aufs Display. Es war Hazel, ihre beste Freundin.
    «Hi, meine Liebe, wo steckst du gerade?» Hazel klang aufgekratzt, als befände sie sich auf dem Weg zu einer Party oder als hätte sie einen tollen Typ kennengelernt.
    Tessa war froh, dass ihre Freundin in letzter Zeit unbeschwert und glücklich wirkte, denn die langwierige Scheidung von Simon im vergangenen Jahr hatte sie mitgenommen. «Komme gerade von der Wall Street und will jetzt zu Steven. Wieso?»
    «Ach, schade. Weil ich dich fragen wollte, ob du Lust hast, heute Abend mit mir zu einer Séance zu gehen.»
    Tessa glaubte im ersten Moment sich verhört zu haben, denn ihre beste Freundin hatte eigentlich nichts übrig für irgendwelche okkulten Themen. Da konnte doch nur ein Mann dahinterstecken.
    «Willst du mich veräppeln? Rück schon raus, wie heißt er?»
    «Wer?», kam die Gegenfrage von Hazel.
    «Na, der Typ, mit dem du zur Séance gehen willst.»
    «Ich gehe dieses Mal allein. Oder mit dir.»
    «Nee, ich gewiss nicht. Heute findet doch Stevens Dinnerparty statt. Außerdem halte ich von diesem Hokuspokus nichts. Ich kann nicht verstehen, dass du da hingehen willst.»
    «Schade. Bin halt neugierig. Eine Kollegin war ganz begeistert. Ihre Oma hat bei der Sitzung angeblich mit ihr geredet. Ich wollte es nicht glauben. Da hat sie mich eingeladen, um es zu beweisen. Leider kann sie heute auch nicht.»
    Tessa konnte es sich nicht erklären, aber sie verspürte plötzlich ein ungutes Gefühl dabei, dass Hazel diese Séance besuchen wollte.
    «Ich weiß nicht, ob du das machen solltest …», wandte sie ein.
    «Ach, wird bestimmt lustig. Und es lenkt mich ein wenig ab. Vielleicht brauche ich dann mal keine Schmerztablette zu nehmen.» Hazel seufzte in den Hörer.
    Hazels Migräne hatte mit der Trennung von
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