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Nathan der Weise

Nathan der Weise

Titel: Nathan der Weise
Autoren: Textausgabe + Lektüreschlüssel
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nicht, dass Minna von Barnhelm, die den parallelen Verlobungsring trägt, gerade aus Sachsen gekommen ist und nun im gleichen Gasthof wohnt. Der in der Ehre gekränkte preußische Offizier Teilheim liebt Minna, die Sächsin, weiterhin, hält sich aber nicht für würdig, sie zu heiraten. Nicht durch Überredungskunst, sondern durch eine List öffnet Minna ihrem Teilheim die Augen. Als dann auch die Haltlosigkeit der Verdächtigungen gegenüber Teilheim offenkundig wird, steht einer Heirat nichts mehr im Weg.
    Das Stück, das seinen Stoff aus der unmittelbaren Gegenwart nimmt, stellt einen preußischen Leitwert – die Ehre – zur Diskussion. Es entsteht eine neue Art von Komödie, in der die Schwächen der Menschen zugleich ernst genommen und verlacht werden: Es wird mit dem Verstand gelacht.
    1767/69  Hamburgische Dramaturgie.
    Die Sammelausgabe enthält 52 Beiträge, die Lessing als angestellter Kritiker des am 22. April 1767 eröffneten Hamburger Nationaltheaters schrieb. In der Ankündigung heißt es: »Diese Dramaturgie soll ein kritisches Register von allen aufzunehmenden Stücken halten, und jeden Schritt begleiten, den die Kunst, sowohl des Dichters, als des Schauspielers, hier tun wird.« 31
    Wichtiger als die kritische Erörterung der aufgeführten Stücke sind aus heutiger Sicht die durchgehend verfolgten Themen. Gefragt wird nach der möglichen Wirkung dramatischer Dichtung auf den Zuschauer, nach Bauformen des Dramas, nach der Aktualität von griechischen, französischen und englischen Musterdramen und anderem.
    1772  Emilia Galotti. Bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten.
Erstaufführung am 13. 3. 1772 in Braunschweig durch die Döbbelin’sche Truppe.
    Der Stoff, der auf den römischen Geschichtsschreiber Titus Livius (3,44) zurückgeht, wird in die Neuzeit und in ein kleines italienisches Fürstentum verlegt. Dort regiert der jugendliche, leichtfertige Hettore Gonzaga. Er ist in Liebe zu Emilia Galotti entbrannt, einer tugendhaften jungen Frau aus bestem Hause, die dem Grafen Appiani versprochen ist und diesen in wenigen Stunden heiraten soll. Von Gräfin Orsina, seiner einstigen Geliebten, will der Prinz nichts mehr wissen. Der Kammerherr Marinelli erfüllt Gonzagas unausgesprochenen Auftrag und lässt die Familie, die auf dem Weg zur Hochzeit ist, überfallen und Emilia auf das Lustschloss des Prinzen bringen. Dort treffen der Prinz, Emilia, die Eltern Emilias und Gräfin Orsina zusammen. Auf ihr Verlangen tötet der Vater seine Tochter, um zu verhindern, dass sie durch Selbsttötung schuldig wird.
    Das Drama wurde als Musterbeispiel einer vollendeten Tragödie anerkannt. Von heute aus, rückwärts gesehen, ist vor allem die Tendenz des Werks bemerkenswert: »Moralische Bloßstellung des absolutistischen Regimes, des Egoismus und der Ränke bei Hof und Adel«. 32
    1779  Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in fünf Akten.

9. Checkliste
    1. Erläutern Sie das Wort und den Begriff »Aufklärung«.
Erklären Sie die Wortzusammensetzung und den Stellenwert des Wortes im Wortfeld.
Sammeln Sie heute geläufige Wortzusammensetzungen mit dem Grundwort »Aufklärung«.
Erläutern Sie, welche Erwartungen Descartes, Thomasius und Kant mit dem Begriff »Aufklärung« verbanden.
    2. Erklären Sie die Begriffe »Vor-Urteil«, »Kritik« und »Diskurs«.
    3. Die philosophischen Grundfragen »Was kann ich wissen?
Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?« wurden im Laufe der Philosophiegeschichte immer wieder erörtert. Informieren Sie sich in einem Wörterbuch der philosophischen Begriffe über die Teildisziplinen »Erkenntnistheorie«, »Ethik« und »Metaphysik«.
    4. Formen Sie die dramatische Gestaltung von
Nathan dem Weisen
um zu einer Erzählung
    a) aus der Ich-Perspektive Rechas
    b) aus der Ich-Perspektive des Tempelherrn
    c) aus der Ich-Perspektive des Klosterbruders
    d) aus der Ich-Perspektive Sittahs
    e) aus der Ich-Perspektive des Patriarchen
    5. Ordnen Sie das Personenverzeichnis nach selbst gewählten Kategorien, z.B.:
    a) Häufigkeit des Auftretens
    b) Gruppenzugehörigkeit: Verwandtschaften, Konfessionen
    6. Stellen Sie Gemeinsamkeiten und Gegensätze einzelner Personen dar:
Nathan – Saladin – Tempelherr
Al-Hafi – Klosterbruder
Recha – Sittah
Nathan – Patriarch
Nathan – Tempelherr
Nathan – Saladin
Daja – Tempelherr
Recha – Daja
    7. Denken Sie über das Motto »Introite, nam et heic Dii sunt!« nach und überlegen Sie, wie es auf den Hauptpastor Goeze, auf den Herzog von
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